Studie: Digitale Zusatzdienste steigern die Kaufbereitschaft

Retail
Anke Herbener, DigitasLBI (Bild: DigitasLBI)

„Digitale Erlebniswelten können die Umsätze im stationären Einzelhandel äußerst positiv beeinflussen“, konstatiert DigitasLBI. Denn personalisierte Einkaufserlebnisse, digitale Bezahlmöglichkeiten und persönliche Kaufberatung sorgen den Zahlen zufolge für zusätzliche Kunden in den Geschäften. Im Rahmen der der Studie „Connected Commerce 2015“, für die mehr als 1000 deutsche Verbraucher zu ihrem Kaufverhalten durch das Marktforschungsinstitut IFOP befragt wurden, zeigt sich nicht nur, dass sich schon die kleinsten Preisunterschiede zwischen dem Ladenpreis und den Online-Shops negativ auf das Einkaufsverhalten auswirken. Durch die „Kombination digitaler Serviceangebote mit klassischen Rabattaktionen und VIP-Programmen“ könne man die Kaufbereitschaft der Konsumenten wieder steigern, erklärt die Agentur.

„Der Einzelhandel muss digitale Erlebniswelten aufbauen, um die Kunden zum direkten Kauf im Geschäft zu bewegen. Immer öfter findet der Kauf über Smartphones auch innerhalb der Geschäftsräume statt, wenn die Preisunterschiede gegenüber den Online-Händlern zu groß sind. Damit Geschäfte nicht zu reinen Showrooms mutieren, sollten Einzelhändler auf digitale Serviceleistungen vertrauen und diese nahtlos mit dem klassischen Einkaufserlebnis kombinieren. So können sie ihre Kunden zum Besuch im Geschäft wieder motivieren, die Kaufbereitschaft vor Ort steigern und sich in Zeiten von Same-Day-Delivery gegenüber großen Online-Händlern behaupten“, sagt Anke Herbener, CEO von DigitasLBi in Deutschland und der Schweiz.

Drivers to Store (Bild: DigitasLBI)
Das treibt die Kunden in die Läden (Bild: DigitasLBI).

Nach der Connected-Commerce-Studie würden 53 Prozent der Käufer den stationären Einzelhandel häufiger besuchen, wenn sie personalisierte Angebote und Preisnachlässe direkt auf ihr Smartphone erhielten. Immerhin fast jeder zweite (49 Prozent) spricht sich für ein digitales Treueprogramm auf mobilen Endgeräten aus. Nur „der Gang zur Kasse und die damit verbundene Wartezeit gelten als Hindernisse für das Einkaufserlebnis“, schließt die Agentur aus den Ergebnissen. „Sobald Mitarbeiter die Zahlung per Tablet an jedem Ort im Geschäft entgegennehmen, lassen sich 45 Prozent der Kunden zu mehr Einkäufen inspirieren“, ermuntert der Dienstleister die Händler zu mehr digital gestützten Anreizen.

Ein paar finanzielle Kauf-Incentives dazu, etwa Cashback-Programme und Rabattaktionen, sprächen mit 85 Prozent die meisten Konsumenten an, zusätzliche Bonusprogramme erweckten bei 69 Prozent das Interesse. Statusanreize und VIP-Programme führten nur noch in 39 Prozent der Fälle zu einem Besuch im Geschäft. „Dabei geben signifikant mehr Frauen die finanziellen Anreize als entscheidend an, während Männer signifikant häufiger VIP-Programme als wichtigen Faktor bezeichnen“, ist die Agentur wenig überrascht über den auch zahlenmäßig erwiesenen Geschlechtsunterschied beim Einkauf.

Einfluss derr Preisunterschiede
Schon der kleinste Preisunterschied vertreibt Deutsche aus den Shops. (Bild DigitasLBI)

Zahlreiche Einzelheiten zu den Ergebnissen mit Auswirkungen von Shopping-Terminals, persönlicheer und digital unterstütztet Kaufberatung, automatischer Erkennung des Kunden über ein Kundenbindungsprogramm (mit Erstellung personalisierter Angebote), Smartphone-Bezahlung und andere Details, die sich positiv auf Meinung und Kaufbereitschaft auswirken, nennt DigitasLBI in seiner ausführlichen Studie.

Wichtigstes Argument bein deutschen Konsumenten: Selbst bei einem kleinen Preisunterschied entscheiden sich viele äufer in erster Linie für den Online-Einkauf. Je größer die Preisunterschiede ausfallen, desto schlechter schneidet der stationäre Einzelhandel ab. 53 Prozent aller Männer und 48 Prozent der Frauen würden ein Geschäft direkt verlassen und das gewünschte Produkt online kaufen, wenn sie auf diese Weise nur fünf Prozent sparen. Bei einer Ersparnis von 10 Prozent würden 86 Prozent der Männer und 81 Prozent der Frauen das Geschäft verlassen, bei einem Preisunterschied von 15 Prozent sogar 92 Prozent. Wenn der Online-Preis um 20 Prozent günstiger als im Geschäft ausgewiesen wird, verlässt nahezu jeder Konsument den stationären Einzelhandel und bestellt die Ware über das Internet.

Lesen Sie auch :
Anklicken um die Biografie des Autors zu lesen  Anklicken um die Biografie des Autors zu verbergen