Studie: Digitalisierung verändert Kaufverhalten der Deutschen

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Studie "Connected Commerce" (Bild: DigitasLBj)

Das weit verbreitete Prozedere der heutigen Käufe nennt DigitasLBj kurz ROPO – das steht für „Research Online, Purchase Offline“. In der Studie „Connected Commerce 2015“ hat die Agentur DigitsdLBj in insgesamt 17 Ländern, darunter Australien, Belgien, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Hongkong, Indien, Italien, Japan, Niederlande, Singapur, Spanien, Schweden, Vereinigte Arabische Emirate und USA rund 1000 Internet-Nutzer im Altrer ab 18 Jahren befragen lassen. Durchgeführt wurde dies durch das französische Meinungs- und Marktforschungsinstitut IFOP.

Research und Kauf- (Quelle: DigitasRBj)
Beim Produktkauf geben sich Online und Offline die Hand: Viele Käufer recherchieren im Netz und kaufen dann offline, eine Menge probiert im Shop und kauft dann online (Quelle: DigitasRBj)

Die Ergebnisse: 87 Prozent suchen Produkte zwar über das Internet aus, aber nur, um diese im Geschäft zu kaufen. 65 Prozent probieren Waren zuerst im Laden aus, bevor sie diese dann im Internet bestellen. Das Prüfen der Produkte ist für 60 Prozent auch der Grund für einen Besuch in Geschäften und Fachmärkten.

Anke Herbherner (Foto: Digitas LBj).
Geschäftsführerin Anke Herhberner sieht den Handel in der Pflicht, die kundenorientierteste Mischung aus Off- und Online-Präsenz herzustellen. (Foto: Digitas LBj)

„In Zukunft kann sich ein Anteil an hybriden Käufern herausbilden, die erst Produkte online recherchieren, die gewünschte Ware im Geschäft zwar noch ausprobieren, aber anstatt diese an der Kasse zu kaufen, sie lieber über ihre Smartphones und Tablets zu sich nach Hause bestellen.”, erklären die Marktforscher den Trend.

Digitale und mobile Endgeräte üben starken Einfluss auf das Kaufverhalten aus. Anke Herbener, CEO von DigitasLBi in Deutschland und der Schweiz, kommentiert das Studienergebnis: „Kunden haben als digitale Vorreiter mittlerweile die Nase vorn, während der Einzelhandel erst seine Hausaufgaben erledigt. Die Einzelhändler sollten ihre Vertriebsstrategie nicht mehr ausschließlich auf einzelne Absatz- und Werbekanäle auslegen. Dies zeigt sich sehr deutlich im Kaufverhalten der deutschen Verbraucher. Die einzelnen Konsumenten und ihre Ansprüche sollten in den Mittelpunkt gesetzt werden. Ein solches Umdenken, also die Rückbesinnung auf das Prinzip ‚der Kunden ist König‘, legt den Grundstein für die Digitalisierung des Einzelhandles.“

Der Großteil der deutschen Verbraucher nutzt sowohl Off- als auch Online-Kanäle: Auf das Einkaufserlebnis im Geschäft wollen die Konsumenten offenbar nicht verzichten, obwohl sie zuvor recherchieren.

Von den Verbrauchern sehen 48 Prozent den Vorteil des Offline-Kaufs darin, das jeweilige Produkt sofort mitzunehmen. Weitere 42 Prozent wollen Rabatte oder Sonderangebote direkt im Geschäft aushandeln. Nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent) möchte Gutscheine einlösen und knapp ein Fünftel (22 Prozent) holt sich ausschließlich die Preisinformationen im Internet.

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