Notebook-Upgrade per SSD ist eine Chance für den Channel

Strategie

Festplatte raus, SSD rein: Warum werden nach ihrer Meinung Unternehmen diesen Weg gehen, anstatt die Mitarbeiter mit neuen Geräten auszurüsten?

Nahezu alle vier Jahre stehen CIOs großer Unternehmen vor der Entscheidung, den Mitarbeitern ihre Notebooks zu ersetzen oder sie weiter im Einsatz zu belassen. Die Gartner Group geht sogar noch einen Schritt weiter und hat festgestellt, dass der Lebenszyklus eines Notebooks im Business-Bereich nur drei Jahre beträgt. Außerdem ergab eine Studie von 2009, dass ein beachtlicher Prozentsatz der 71 Millionen Desktop-PCs, die seit vier Jahren in den Unternehmen installiert sind und die 50 Millionen Notebooks, die vor drei Jahren gekauft wurden, dieses Jahr (2010) entweder ausgetauscht oder aufgerüstet werden müssen.

Warum diese kurzen Laufzeiten?

Denken Sie mal beispielsweise an Betriebssystem-Updates, Umstellungen auf neue, komplexere Applikationen oder Änderungen in der Sicherheits-Policy des Unternehmens und andere Veränderungen, die sich immer auf die Performance auswirken.

Welche Optionen haben vor diesem Hintergrund die Unternehmen und damit der CIO?

Entscheidungen in Zeiten knapper Kassen und gekürzter IT Budgets werden immer schwieriger. Das potenziert sich, je größer die Organisationen sind und damit die Anzahl der Notebooks. CIOs müssen den Spagat zwischen Budget, Performance und Anwenderzufriedenheit beherrschen und können letztlich nur zwischen drei Optionen wählen:

1. Nichts unternehmen und alles so lassen wie es ist und damit Downtimes/Ausfälle einkalkulieren.

2. Existierende Notebooks mit SSDs aufrüsten und damit Zeit gewinnen in der Hoffnung, dass a) das IT-Budget im nächsten Jahr erhöht wird und b) keine neuen Ressourcen und Performance-hungrigen Applikationen hinzukommen.

3. In neue Geräte investieren und dabei sorgfältig analysieren, welche neuen Technologien sozusagen »ante portas« sind, um nicht auf das falsche Pferd zu setzen.

Darwin Chen, Vice President Flash bei Kingston

Warum ist nun die SSD als relativ neue Technologie in ihren Augen die beste Lösung um zu geringen Kosten den Lebenszyklus zu verlängern, die Performance zu steigern und die Anwenderzufriedenheit zu verbessern?

Man kann gegenwärtig von einem Paradigmen-Wechsel sprechen, denn das Gewicht liegt auf Performance anstelle auf Kapazität. Externe Speicher-Lösungen wie Cloud Computing zum Beispiel machen hohe Speicherkapazitäten auf der Client-Seite überflüssig. Damit kommt den Flash-Memory-basierten SSDs eine große Bedeutung zu, da sie aufgrund von Leistung und Robustheit dafür prädestiniert sind, herkömmliche Computer-Plattformen zu revolutionieren. Sie haben das Potenzial im gegenwärtigen ökonomischen Szenario, bei gleichzeitigem Leistungszuwachs kostensparend zu wirken und verfügen mittlerweile über ausgezeichnete ROI-Werte.

Können Sie das bitte etwas konkretisieren?

Von unseren sowie von unabhängigen Labs durchgeführte Tests ergaben, dass allein schon der Einbau einer SSD den höchsten Performance-Zugewinn für Notebooks bietet, der über 30 Prozent betragen kann. Das heißt konkret, bis zu 60 Prozent schnellere Bootzeiten, was sowohl die Produktivität als auch die Anwenderzufriedenheit positiv beeinflusst. Das sind Fakten.

Für Unternehmen ist nicht nur der Leistungszuwachs ein Kriterium. Zuverlässigkeit, Schockresistenz und dadurch reduzierte Ausfallzeiten spielen eine ebenso wichtige Rolle. Welche Vorteile bietet hier die SSD Technologie?

Wie die Intel TCO Studie von 2009 belegt, beträgt bei herkömmlichen Festplatten die jährliche Ausfallrate 4,9 Prozent, während die SSD mit nahezu vernachlässigbaren 0,5 Prozent auftrumpft. Selbst wenn bei der SSD der eigentlich undenkbare Fall des Ausfalls eintritt, sind die Daten nicht verloren, sondern lassen sich immer wieder herstellen.

Sind den Unternehmen diese Fakten alle bekannt oder besteht da noch ein Informations-Defizit?

Man kann davon ausgehen, dass wohl jeder CIO schon mal eine SSD in den Händen gehalten hat und sie getestet wurde. Aber ich gebe Ihnen Recht. Es besteht in vielen Fällen noch ein Informations-Defizit.

Wie wollen Sie das abbauen?

Außer eigenen Aktivitäten setzen wir dabei auch auf unsere Vertriebspartner, die für uns traditionell eine wichtige Rolle spielen. Schließlich verfügen sie über Know-how und direkten Zugang zu den Unternehmen. Egal, wie im einzelnen die Rolle von VAR, Distributor und Hersteller definiert wird: Nur über den Channel haben wir Zugang zum Endkunden, ob es sich dabei um KMUs oder Großunternehmen handelt: Entscheidend ist, dass eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten erreicht wird und unsere Partner im Channel ihre Kompetenzen monetarisieren können. Das Notebook-Upgrade per SSD ist ein gutes Beispiel, wie der Channel von neuen Technologien in mehrerer Hinsicht profitieren kann.

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