CANCOM-Gründer Klaus Weinmann geht neue Wege als Pionier

Köpfe
Klaus Weinmann von Cancom zu Primepulse

Nach über einem Vierteljahrhundert an der Spitze von CANCOM SE hat Klaus Weinmann seinen Vorstandsvorsitz abgegeben, um als Chef der Beteiligungsgesellschaft PRIMEPULSE mit neuem Elan anderen Technologieunternehmen bei der Digitalisierung und beim Wachstum zu helfen.

Klaus Weinmann (49) hat sich schon früh als Pionier hervorgetan. Er war gerade erst am Anfang seines Studiums, als er im Januar 1992 mit Stefan Kober CANCOM SE gegründet hatte. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert als CEO an der Spitze hat er den Vorstandsvorsitz abgegeben, um sich ganz als Verwaltungsratsvorsitzender ganz der von ihm, Raymund und Stefan Kober 2016 ins Leben gerufenen Beteiligungsgesellschaft PRIMEPULSE SE widmen zu können.

Dabei versteht Weinmann sich als Business Angel, der sich zur Aufgabe gemacht hat, andere Unternehmen digital aufzubauen und ihnen dadurch ein fortgesetztes Wachstum zu ermöglichen. Und das führt ihn wieder „back to the roots“, zurück zu neuen Pionierleistungen.

Vom Apple-Partner zum Top-Systemhaus

In über 26 Jahren hat Weinmann CANCOM SE von einem kleinen Apple-Partner zu einem der führenden Systemhäuser in Deutschland und Milliardenunternehmen gemacht. Als 1995 Raymund Kober frisch von der TU Graz das Spitzentrio vervollständigte, zählte das Unternehmen schon 50 Mitarbeiter. Zusammen haben die CANCOM-Gründer 2016 PRIMEPULSE SE als Beteiligungsgesellschaft mit Family Equity ins Leben gerufen, um Technologieunternehmen bei der Weiterentwicklung und digitalen Transformation zu unterstützen.

Klaus Weinmann zählt für viele in seiner Branche als Pionier. (Bild: CANCOM)

Den Grundstein zu PRIMEPULSE hat die Stemmer Imagine AG aus Puchheim bei München gelegt, die mit hochleistungsfähigen Industriekameras zu einem Unternehmen mit 90 Millionen Euro Umsatz geworden ist, aber wie viele mittelständische Betriebe keinen Nachfolger fand. Weinmann, der als Vorsitzender in den Stemmer-Aufsichtsrat einzog, und die beiden Kobers haben daher die Anteile übernommen und in einem Family Office unter der Marke PRIMEPULSE gebündelt.

PRIMEPULSE ist auch schon milliardenschwer

Die weiteren Investitionen der Beteiligungsgesellschaft haben sich bald so erfolgreich entwickelt, dass die wachsenden Aufgaben auf Dauer keinen Doppelvorsitz mehr duldete. Im Mai 2018 hat PRIMEPULSE zum Beispiel die Katek GmbH aus Grassau im Chiemgau von dem Antennen-Riesen Kathrein übernommen und damit ein Unternehmen mit 800 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 150 Millionen Euro weltweit.

Daher hat Klaus Weinmann beschlossen, sich als Vorstandsvorsitzender künftig ganz der PRIMEPULSE Gruppe zu widmen, um Technologieunternehmen wie Stemmer oder Katek weiterzuentwickeln. 2017, ein Jahr nach Gründung kam PRIMEPULSE schon auf eine Marktkapitalisierung von über einer Milliarde Euro.

Private Equity überholt Automobilbranche als Jobmotor

Weinmanns Credo lautet „Aufbauen und nicht niederreißen“. Letzteres ist ein leider nicht ganz unberechtigtes Vorurteil gegen Private-Equity-Gesellschaften, das 2005 in die von dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering losgetretene „Heuschreckendebatte“ mündete. Aber es gibt auch viele Beteiligungsgesellschaften, die wie PRIMEPULSE eben nicht darauf aus sind, die Übernahmekandidaten „plattzumachen“, wie man so sagt. Michael Douglas in „Wall Street“ oder Richard Gere in „Pretty Woman“ lassen grüßen.

Dabei titelte Welt online Mitte 2018 „‘Heuschrecken‘ retten heute Unternehmen und retten Start-ups“. Rund 300 Beteiligungsgesellschaften würden jährlich 1.000 Unternehmen finanzieren und hätten zwischen 2013 und 2017 – Tendenz steigend – circa 37 Milliarden Euro investiert. Alle Investitionen zusammengenommen, haben Private-Equity-Gesellschaften 960.000 Beschäftigte in Deutschland, 140.000 mehr als die deutsche Automobilindustrie, die sich immer noch als der Jobmotor schlechthin sieht.

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