Android: Google geht gegen Werbung auf dem Sperrbildschirm vor

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Google (Bild: Google)

Ein Nachtrag zur Entwicklerrichtlinie schränkt Anzeigen auf dem Sperrbildschirm ein. Sie sind ab sofort reinen Sperrbildschirm-Apps vorbehalten. Anwendungen wie Dateimanager oder Foto-Apps dürfen keinen Sperrbildschirm mit Werbung einrichten.

Google hat die Entwicklerrichtlinien für Android verschärft. Der Bereich, der sich mit der Monetisierung der im Play Store angebotenen Apps beschäftigt, enthält nun einen Passus für Anwendungen, die Werbung auf dem Lockscreen einblenden. Wie Android Police berichtet, reagiert das Unternehmen damit auf den Trend, Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm für Anzeigen zu missbrauchen.

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Zuvor hatte sich das Unternehmen dem Bericht zufolge eher zurückhaltend gezeigt und nicht auf Beschwerden von Nutzern reagiert, die auf ihrem Sperrbildschirm wichtige Benachrichtigungen erwarten – und keine Werbung. Reddit-Nutzer erstellten daraufhin eine Liste mit Apps, die Anzeigen auf dem Sperrbildschirm einblenden, ohne vorher darüber zu informieren.

Die neuen Regeln sehen zwar kein Verbot für Werbung auf dem Sperrbildschirm vor, schreiben aber vor, dass nur bestimmte Anwendungen davon Gebrauch machen dürfen. Einer Foto-App oder einem Dateimanager ist es demnach nicht gestattet, mit Produktinformationen auf dem Sperrbildschirm Geld zu verdienen. Spezielle Sperrbildschirm-Apps dürfen dies jedoch weiterhin.

“Nur wenn Apps ausschließlich auf den Sperrbildschirm ausgerichtet sind, dürfen über sie Werbung oder Funktionen eingeführt werden, mit denen das gesperrte Display eines Geräts monetarisiert wird”, heißt es in der neuen Richtlinie.

Android Police hatte schon 2016 auf das Problem aufmerksam gemacht. Eine beliebte App, die Lockscreen-Werbung nutzen soll, ist der ES File Explorer, der aufgrund dieser und anderer Taktiken jedoch in Verruf geraten ist. Auch die Apps des Sicherheitsanbieters 360 Security, der beim Hackerwettbewerb Mobile Pwn2Own 2017 eine Attacke auf Apples iPhone 7 demonstrierte, soll betroffen sein.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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