HP: Whitman folgt Apotheker

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Nach zweitägiger Diskussion hat der Verwaltungsrat von HP sich dafür entschieden, Meg Whitman mit der Funktion des CEO und President zu betrauen. Auch Chairman Ray Lane rückt auf und führt künftig den Titel des Executive Chairman. Lane hob vor allem die Stärken von Whitman in der Kommunikation hervor. Hier hat ihr Vorgänger Leo Apotheker klar versagt und es ist ihm auch nie gelungen, mit der Wallstreet warm zu werden. Unter seiner Ägide hat HP fast die Hälfte des Börsenwertes verloren. Apotheker tritt von seinen Ämtern als CEO, President und Director zurück. Zumindest finanziell hat sich seine elfmonatige Amtszeit für ihn gelohnt, und er kann über 35 Millionen Dollar einstreichen (die Details seines Arbeitsvertrages finden sich hier). Investoren werfen Apotheker vor, für die Übernahme von Autonomy einen zu hohen Preis gezahlt zu haben. Der von Apotheker angedachte Verkauf der PC-Sparte ist vom Tisch, aber ein Spin-Off (unter der Marke HP) steht weiter im Raum. Whitman hat die strategischen Entscheidungen Apothekers als Mitglied des Verwaltungsrats (seit acht Monaten) mitgetragen.

In einer Analystenkonferenz sagte Lane: „Die Entscheidung war schwierig, aber notwendig. Leo sollte eine Vision für HP entwickeln. Aber das Board hat Schwächen im Business entdeckt und wir glauben, dass Führungskraft notwendig ist. Meg ist eine Visionärin mit Führungsqualitäten. Als Executive Chairman werde ich Meg unterstützen. Wir sind in einem kritischen Moment und ich hoffe, zusammen mit Meg das Unternehmen weiterzuentwickeln.”

“Whitman fügte zu: „Wir haben das Ziel, unsere Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Das wird Zeit benötigen, aber wir können es schaffen. Wir werden in alle Bereiche investieren. Ein Spin-Off der PC-Abteilung wird bis Ende des Jahres oder früher entschieden. Der Kauf von Autonomy wird vollzogen. Auch auf Web OS setzen wir weiter.“

Auf die Frage eines Analysten sagte Lane, es gebe drei oder vier Fragen, wo der Verwaltungsrat mit Apotheker unzufrieden gewesen ist, da doch an seiner Strategie festgehalten werde: „Wir haben kein Führungsteam gesehen, das zusammenarbeitet, zweitens die Business Execution und drittens die Kommunikation.“

Auf die Frage, warum die Ernennung von Whitman so schnell vollzogen wurde, antwortete Lane: „Da wir erst vor elf Monaten einen CEO ernannt hatten, kannten wir die Kandidaten. Deshalb haben wir uns für eine interne Kandidatin entscheiden, weil sie besser als alle externen ist. Ich habe sie als Führerin gesehen. Ich wusste schon seit Wochen, dass sich die Frage stellt.“

Auf die Frage, wie er das erschütterte Vertrauen der Öffentlichkeit ins Board sehe, sagte Lane. „Ich habe im Januar Monate fünf neue Mitglieder ins Board gebracht. Es waren keine Kumpel von Leo. Es ist nicht mehr das Board, das Mark Hurd entlassen hat. Wir überlegen uns jede Entscheidung sehr sorgfältig.“

Whitman hob als ihre Qualität ihr Verständnis der Investoren hervor. „Um das Vertrauen der Investoren zu gewinnen, müssen wir Resultate liefern. Eine Entscheidung über die Zukunft von PSG wird so schnell wie möglich kommen. Wir sind dem Hardware-Geschäft verpflichtet. Ich habe schon mit dem Führungsteam gesprochen und sie waren begeistert. Wir werden uns von einigen Leuten trennen, aber die riesige Mehrheit behalten.“

Im vierten Quartal erwartet HP schwache Nachfrage in Europa und bei Behörden.

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