HP Spin-Off: Bradley drückt aufs Tempo
Todd Bradley, Chef der HP Personal Systems Group, wurde von der Entscheidung seines Chefs Leo Apotheker, die PC-Sparte zur Disposition zu stellen, kalt erwischt. Er wurde erst einen Tag vor der offiziellen Bekanntgabe informiert. Auch die Entscheidung von Finanzchefin Cathie Lesjak, die Produktion des Touchpad einzustellen, weil bestimmte Kennzahlen nicht erfüllt waren, wurde offenkundig ohne ihn getroffen.
Aber von diesem Tiefschlag hat sich Bradley schnell erholt. Er ist ein Kämpfer und war in den vergangenen Wochen ständig unterwegs, um das Vertrauen von Lieferanten und Resellern wiederherzustellen. Jetzt machte er auch gegenüber dem Verwaltungsrat Druck. Die Ankündigung des Boards, sich für die Überlegung über einen Spin-Off oder Verkauf zwölf bis 18 Monate Zeit zu lassen, kritisiert Bradley offen. Er drängt auf eine schnellstmögliche Entscheidung. Das HP Board besteht aus folgenden Personen: Ray Lane, Marc L. Andreessen, Léo Apotheker, Lawrence T. Babbio, Jr., Sari M. Baldauf, Shumeet Banerji, Rajiv L. Gupta, John H. Hammergren, Ann M. Livermore, Gary M. Reiner, Patricia F. Russo, Dominique Senequier, G. Kennedy Thompson und Margaret C. Whitman.
Bradley lässt keinen Zweifel daran, dass ein Spin-Off für ihn die beste Variante ist und betont seinen Ehrgeiz, dem dann unabhängigen Unternehmen als CEO vorzustehen. Er betont die Unterschiede zum Verkauf von IBMs PC-Sparte an Lenovo im Jahr 2005. Big Blue habe damals einen Verlustbringer abgestoßen, dagegen will er den profitabelsten PC-Hersteller der Welt leiten. Er plant einen Medien-Blitzkrieg, um der Öffentlichkeit und den Channel-Partnern die Stärke von HP PSG bewusst zu machen und die angriffslustigen Konkurrenten wie Dell in die Schranken zu weisen. Gegenüber den Resellern betont Bradley die absolute Channel-Treue von HP PSG.