Flucht ins Homeoffice sorgt für Notebook-Engpässe

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Das neue Surface Pro 6

Das ITscope Marktbarometer des ersten Quartals 2020 wurde spätestens ab März überschattet von der Corona-Krise. Zum einen aufgrund von Lieferengpässen aus China, zum anderen durch den massenhaften Drang ins Homeoffice, der zu einer starken Nachfrage nach Notebooks von Firmen geführt hat, die ihre Mitarbeiter mit sicherem Equipment ausstatten wollen. Die Arbeit mit privaten Rechnern von Mitarbeitern ist für viele Unternehmen keine Alternative, da diese Sicherheitsrisiken für sensible Daten birgt.

China hat sich seit den frühen 1990er Jahren immer mehr zur verlängerten Werkbank der ITK-Hardwareindustrie entwickelt. Das immer noch im Konflikt mit China stehende Taiwan hat einen großen Anteil daran. Die führenden Komponentenhersteller, die größten Notebook-Bauer und OEM-Riesen wie der Apple-Partner Foxconn kommen von der Insel, produzieren aber hauptsächlich in China. Lieferengpässe gab es aufgrund von Erdbeben oder Taifunen auch schon früher, aber nicht mit der Tragweite der Auswirkungen von COVID-19.

Highflyer: Microsoft stürzt Apple vom Thron

Bei Apple sind im ersten Quartal 2020 deutliche Einbrüche erkennbar, so auch im Highflyer-Geschwader. Die stylishen AirPods Pro fallen von Platz 1 auf Platz 3 und werden vom Microsoft Surface Pro 7 abgelöst. Lenovos ThinkBook ist gleich dahinter erstmals in den Top 3 zu finden.

Den ersten Platz der ITscope Highflyer-Charts sichert sich das, seit Oktober 2019 gelistete, Microsoft Surface Pro 7 mit über 5.000 Klicks. Die Surface-Reihe von Microsoft ist speziell für den professionellen Anwender geeignet und bei Systemhäusern, die im Microsoft-Umfeld zuhause sind, besonders beliebt. Mit dem Intel-Prozessor Core i7 der 10. Generation steht das Tablet einem herkömmlichen Notebook in nichts nach. Ganz billig ist es aber nicht, denn im Einkauf muss man für das Tablet schon über 1.100 Euro locker machen.

Passend dazu ist auf Platz 4 unserer Highflyer das Microsoft Surface Pro Signature Type Cover – eine Kombination aus Schutzhülle und Tastatur. Wer also das Surface am Arbeitsplatz richtig nutzen möchte, muss nochmal mindestens 150 Euro in die Hand nehmen. So wie Apple hat auch Microsoft angekündigt, dass es durch COVID-19 zu Umsatzeinbrüchen kommen wird. Betroffen sollen davon neben X-Box und Bing, laut Spiegel, auch Windows- und Surface-Produkte sein. Bei den Distributoren geht der Lagerbestand der Surface-Reihe ebenfalls stark zurück, was auf die Auswirkungen des Virus auf die Lieferketten aus China zurückzuführen ist.

Platz 2 belegt das Lenovo ThinkPad E15 20RD mit 15-Zoll-Display, das in der Corona-Krise so gut wie ausverkauft ist. Denn es hat sich offenbar herumgesprochen, dass es sich als günstiges, leistungsstarkes Notebook gut für Unternehmen eignet, deren Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Für knapp 700 Euro im HEK oder einen kaum höheren Straßenpreis bietet das Gerät einen Intel Core i5 der 10. Generation und eine SSD mit 256 GB. Damit ist das ThinkPad allemal eine gute Übergangslösung.

Da Lenovo und Intel beide von den weg brechenden Lieferketten aufgrund von COVID-19 in China betroffen sind, haben sie dem Virus den Kampf angesagt, indem sie Virologen für dessen Entschlüsselung Rechenleistung zur Verfügung stellen, wie das Handelsblatt berichtete. Wer mag, kann übrigens passend zu dem Lenovo-Notebook auch den Port Replicator ThinkPad Thunderbolt 3 WorkstationGen 2 zum VK von rund 335 Euro erwerben, der im neuen Highflyer-Ranking auf Platz 5 gelandet ist.

Die AirPods Pro von Apple sind, wie bereits erwähnt, auf Platz 3 bei den Neueinsteigern abgerutscht, was sicherlich auch auf den HEK von rund 242 Euro zurückzuführen ist. Als die In-Ear-Kopfhörer Mitte November auf dem Markt kamen, wurden sie den Händlern im vierten Quartal 2019 trotz des stolzen Preises buchstäblich aus den Händen gerissen und so kamen sie mit den Bestellungen kaum hinterher. Das machte sie zu den begehrtesten Highflyer-Produkten im Weihnachtsgeschäft. Nach Lieferschwierigkeiten im letzten Quartal, aufgrund der hohe Nachfrage, ist die Produktion der AirPods nun wegen der Coronakrise ins Stocken geraten. Noch gibt es Lagerbestände bei unseren Lieferanten, es bleibt aber abzuwarten, wie lange das hält. Denn so wie die Outlets vieler anderer Unternehmen musste Apple, laut Tagesschau, das Ladengeschäft in allen Ländern außer China wegen COVID-19 einstellen und die Jahresprognose entsprechend korrigieren.

Springen wir etwas weiter auf Platz 8 der Highflyer. Den hat sich der Intel-Herausforderer AMD mit dem Ryzen 9 3950X geschnappt. Mit seinen 16 Kernen und 32 Threads auf Basis der 7nm-Technologie konnte sich der Prozessor auf der CES 2020 Anfang des Jahres schon als Leistungssieger positionieren. Bei einem HEK von über 700 Euro ist er zwar nicht ganz billig, schlägt die Konkurrenz aber um Längen. Eine Besonderheit ist, dass die „Preiswert-teure Spitzen-CPU“ (so die Chip) auf einem AM4-Mainstream-Mainboard aufsetzt, was im Professional-Bereich eher selten ist.

Weiter unten auf Platz 12 ist das WD Red NAS Hard Drive eine genauere Betrachtung wert. Denn erst seit Mitte Januar 2020 gelistet, kommt mit der Festplatte erstmals wieder Bewegung ins Segment der Massenspeicher. Das ist im ITscope Marktbarometer überwiegend von SSDs dominiert. Umso erstaunlicher ist, dass sich die HDD von Western Digital von Anhieb gleich einen Platz unter den Top 25 sichern konnte. Im Vergleich, zu dem über viele Jahre erfolgreichen Modell WD40EFRX, hat die neue EFAX-Variante mehr Cache, setzt sie aber auf Shingled Magnetic Recording (SMR), was Schreibvorgänge aufwendiger macht. Denn wie das Wort Shingled (wörtlich geschindelt) verrät, überlappen sich die Magnetspuren. Wer noch zur alten, etwas teureren Variante mit besserer Schreibperformance greifen möchte, muss sich sputen: Die Lagerbestände gehen langsam aus.

Auf Platz 13 gleich hinter der WD-Festplatte hat sich die seit Ende Oktober 2019 gelistete PNY GeForce RTX 2080 Ti Blower V2 bei den Neueinsteigern positioniert. Die Grafikkarte zeichnet sich durch eine höhere Farbtiefe und einige revolutionäre Features aus. Dazu gehören die NVIDIA Turing genannte GPU-Architektur und 11 GB ultraschneller GDDR6-Speicher. Das macht die PNY GeForce RTX 2080 Ti Blower V2 zur perfekten Spiele-GPU. Im Gaming-Universum verspricht das Highend-Board das Eintauchen in hyperrealistische Bildwelten. Mit einem HEK von über 1.000 Euro nicht gerade günstig, hat sich die Grafikkarte allemal Platz 13 in unserem Ranking verdient. ComputerBase sieht das für ein Vergleichsboard von NVIDIA auch so.

Platz 18 ist ebenfalls erwähnenswert, weil der Iiyama Prolite B2483HSU-B5 mit 24 Zoll Full-HD erst seit Anfang Februar 2020 gelistet ist. Der LED-Monitor besticht durch Flexibilität und vielfältige Einsatzmöglichkeiten – sowohl im Büro als auch Zuhause. Das scheint sich jetzt in Zeiten von Corona im Homeoffice auszuzahlen. Wie bereits bei anderen Artikeln unseres Rankings genannt, statten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter aktuell für eine Homeoffice-Tätigkeit aus und setzen dabei unter anderem auf den Monitor von Iiyama: Mit Mittelklassepreis bei solider Leistung überholt Iiyama die “üblichen Verdächtigen” im TFT-Segment wie HP oder Dell. Grund dafür ist vermutlich, dass Iiyama als einer der wenigen Hersteller über ein eigenes Lager in Europa verfügt. Dadurch kann eine entsprechende Bevorratung und damit wiederum eine gute Lieferfähigkeit sichergestellt werden.

TFTs: Dell bleibt Spitzenreiter

Auf den oberen Plätzen ist bei den Displays kaum Bewegung. Dell hat nach wie vor mit dem seit 2018 gelisteten P2419H die Nase vorn. Mit rund 2.880 Klicks Vorsprung wurde die Konkurrenz auch diesmal deutlich abgehängt. Mit einem HEK von rund 130 Euro für 24 Zoll Full HD ist das Gerät auch ein echter Preissieger.

Das von Dell an der Spitze verdrängte HP Elite Display hat sich mit fast 3.000 Klicks immerhin auf Platz 2 wacker gehalten. Das Samsung Flip 2 WM55R kämpft sich weiter nach vorn und schafft es auf einen guten 18. Platz. Die Konferenzlösung scheint gut im Channel anzukommen und kann im Ranking mit normalen Monitoren durchaus mithalten. Der vorher so beliebte UltraSharp von Dell rutscht auf den 9. Platz ab. Das liegt vermutlich daran, dass er sich preislich deutlich von seinen Vorreitern abhebt.

Auffällig ist abermals, dass die PC-Riesen Dell, HP und Lenovo mehr und mehr das Monitorgeschehen im ITscope Marktbarometer bestreiten. Von den alt etablierten Display-Anbietern sind immerhin noch LG, Samsung (sogar fünfmal) und BenQ unter den Top 25 zu finden. Abgesehen vom Samsung Flip 2 sind ausschließlich mehr oder weniger große, „normale“ Arbeitsplatzbildschirme dabei. Hier scheint es etwas an bahnbrechenden Innovationen zu mangeln. Es bleibt abzuwarten, ob da nochmal etwas Neues kommt. Die TFTs sind aus technischer Sicht alle schon relativ ausgereift – primäres Entscheidungskriterium ist vermutlich der Preis.

Mobiltelefone: Outdoor-Aufsteiger Galaxy Xcover 4s

Auch bei den Smartphones bleibt die große Sensation aus: Apple dominiert nach wie vor die Kategorie der Mobiltelefone. An der Spitze ist diesmal das Apple iPhone 8 mit 64 GB, welches das iPhone 11 Xr von Platz 1 verdrängt. Auch hier bestimmt der Preis die Charts, denn das iPhone 8 ist mit einem HEK von nur 388 Euro fast 300 Euro günstiger als das zweitplatzierte iPhone 11 mit 64 GB.

Umso überraschender ist, dass sich neben all den Premium-Modellen von Apple ein „Hidden Champion“ wieder nach oben kämpft. Gemeint ist das Samsung Galaxy Xcover 4s, das um vier Positionen aufgerückt ist und es somit auf Platz 3 geschafft hat. Wie schon in den vorangegangen Marktbarometern beschrieben, handelt es sich dabei um ein Outdoor-Smartphone, das durch seine robuste („rugged smartphone“) Bauweise auch das Einwirken von physischen Kräften verzeiht. Auch das Nachfolgermodell, das Samsung Galaxy Xcover Pro, ist mittlerweile bei ITscope gelistet und springt von Null auf den 64. Platz. Ob es mit seinem Vorgänger mithalten kann, wird die nahe Zukunft zeigen.

Das leistungsstärkste Apple-Modell, das iPhone 11 Pro mit 256 GB, ist um eine Stelle auf Platz 5 abgerutscht. Wer sich für dieses Gerät interessiert, muss allerdings noch tiefer in die Tasche greifen, denn mit knapp 1.100 Euro im HEK ist es sicherlich kein Schnäppchen.

Huawei drängt ebenfalls in die Charts: Neben Samsung und Apple ist das chinesische Unternehmen der einzige Hersteller, der sich auf den oberen Rängen blicken lässt. Das Huawei P30 Lite schafft in diesem Quartal den Sprung auf den 16. Platz. Vorher war das seit April 2019 gelistete Gerät noch gerade mal auf Platz 32.

Samsung macht auch einen großen Satz nach vorn: Das seit Ende Dezember 2019 gelistete Galaxy A51 ist von Null auf Platz 15 hochkatapultiert. Es tritt in die Fußstapfen des Galaxy A50 – und kann sich dabei auch noch sehen lassen: Vier Kameras, ein hochauflösendes Display und ein HEK von unter 300 Euro könnten das neue Modell der A-Reihe zum Verkaufsschlager von Samsung machen.

Tablets: Microsoft mit starkem Laptop Ersatz

Bei den Tablets gab es mächtig Bewegung im ersten Quartal 2020: Auf den ersten Platz schafft es das neueste Flaggschiff aus der Surface-Reihe, das Microsoft Surface Pro 7 mit 12,3-Zoll-Display, Intel Core i5 und 256 GB SSD. Der Nachfolger des Pro 6 ist seit Oktober 2019 gelistet und hat damit einen guten Start in die Geschäftswelt hingelegt. Mit 1.100 Euro im HEK – und das ohne Tastatur – ist das Gerät nicht gerade günstig. Vergleicht man es aber mit gängigen Notebooks für die Arbeitsumgebung, schneidet es preislich gar nicht so schlecht ab.

Apple ist mit seinem Apple 10.2-inch iPad Wi-Fi abermals auf Platz 2. Das Modell der 7. Generation ist dabei zwar deutlich günstiger als die Konkurrenz von Microsoft, allerdings auch weniger für den Professional-Bereich geeignet, sondern vielmehr ein Freizeit-Gadget.

Samsung hat es mit dem Samsung Galaxy Tab A erstmals auch wieder unter die Top 5 geschafft. Das Tablet liegt preislich noch unter der Konkurrenz von Apple und zeichnet sich besonders durch das scharfe LED-Display mit WUXGA-Auflösung (1.920 x 1.200 Pixel) und schnelles WLAN aus. Ein Minuspunkt ist, dass Samsung hier nur vergleichsweise schwache Prozessoren verbaut hat. Das schlägt sich auch in der Performance nieder und macht das Gerät nicht wirklich arbeitsplatztauglich. Auch kann das Display nicht mit der OLED-Variante des Samsung Galaxy S5e mithalten, das dieses Quartal den 15. Platz belegt. Aber für den Alltag ist das Galaxy Tab A allemal geeignet. Und für einen HEK von 180 Euro ist das Tablet auch ein echtes Schnäppchen.

Alles in allem hat Microsoft in der Kategorie der Tablets mit acht der Top 15 die Nase vorn, gefolgt von Apple mit fünf Geräten. Dabei zeigt sich, dass sich bei den Systemhäusern und Fachhändlern vor allem die Business-Modelle von Microsoft und die Alltagsmodelle von Apple großer Beliebtheit erfreuen.

Notebooks: Corona schlägt hier voll zu

Die Kategorie der Notebooks ist besonders spannend, weil hier die Lagerbestände seit Ausbruch der Corona-Pandemie stetig gesunken und teilweise sogar bei null angekommen sind. Dabei hatten die Hersteller für das mehr und mehr nach hinten verlängerte Weihnachtsgeschäft vorher noch ordentlich die Lager gefüllt. Ein Grund für die Laptop-Knappheit ist wohl der, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt haben und nun verzweifelt versuchen, sie mit entsprechend sicherem Equipment auszustatten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Nachfrage aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht ausreichend gedeckt werden kann, wie wir am 24. März bereits in einer Pressemitteilung zu Corona-bedingten Lieferengpässen festgestellt haben. Im ITscope Marktbarometer für Q1/2020 ist Lenovo mit sechs Notebooks unter den Top 15 am meisten vertreten, gefolgt von HP mit fünf Geräten. Hier nun ausgewählte Produkte im Ranking:

Den ersten Platz sichert sich das seit Mai 2019 gelistete HP ProBook 450 G6, das damit Lenovo vom 1. Platz verdrängt hat. Das ProBook mit dem mobilen Intel-Prozessor Core i5-8265U zeichnet sich durch eine lange Akkulaufzeit, ausreichende Performance für den Office-Bereich und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aus. Notebookcheck hat den größeren Bruder mit Core-i7-Prozessor für einen VK von 1.200 Euro unter die Lupe genommen und kam mehr oder weniger zu dem Schluss, dass die Variante mit Core i5 es auch tut. Der HEK ist mit knapp 700 Euro tatsächlich verlockend, deckt sich aber auch mit dem eines Neulings von Lenovo.

Platz 2 hat sich nämlich das Lenovo ThinkPad E15 mit 15,6-Zoll-Display gesichert, das gerade erst seit Mitte/Ende November gelistet ist. Es ist vergleichbar mit dem vorher erstplatzierten Vorgänger, dem Lenovo ThinkPad E590 20NB, das auf Platz 4 abgerutscht ist. Bis auf ein paar kleine Details ähneln sich die beiden ThinkPads auch optisch sehr stark. Beide Lenovo-Notebooks verfügen auch über einen mit 1,6 GHz getakteten Intel Core i5, allerdings aus unterschiedlicher Baureihe. Und beide E-Modelle haben wohl auch noch mit technischen Problemen zu kämpfen, denn die Radeon-GPU von AMD scheint sich mit der Intel CPU nicht zu vertragen. Das bringt laut Notebookcheck Leistungsverluste und eine Gehäuse-Außentemperatur von bis zu 65 Grad Celsius im Stresstest mit sich, zumal offenbar an der Kühlung gespart wurde. Ob Lenovo bei dem neuen E15 noch nachbessern wird, bleibt abzuwarten. Vorerst ist man mit dem Vergleichsmodell E590 recht gut bedient.

Das Lenovo ThinkBook 15-IML 20RW mit Comet-Lake-Sockel hat einen regelrechten Senkrechtstart hingelegt: von Position 161 auf Platz 3. Das Notebook verfügt über einen Core-i3-Prozessor der 10. Generation, 256 GB SSD und 8 GB Arbeitsspeicher. Die Lagerbestände der ITscope-Distributoren deuten darauf hin, dass das Notebook besonders während der aktuellen Corona-Pandemie beliebt ist. Es ist nämlich restlos ausverkauft. Kein Wunder bei dem HEK von 577 Euro. Da werden sich viele Unternehmen darum gerissen haben, um ihre Mitarbeiter im Homeoffice mit einem günstigen Firmennotebook auszustatten, statt sie mit eigener, vermutlich nicht sicherer Hardware arbeiten zu lassen.

Im Highend legt Apple mit zwei MacBook Pro vor. Besonders zu erwähnen ist das MacBook Pro mit einem Intel Core i9 der neuesten Generation, 16-Zoll-Display mit einer Auflösung von 3.072 x 1.920 Pixel und einer anpassbaren Touch Bar. Letztere ersetzt die Funktionstasten und erlaubt den Schnellzugriff auf bestimmte Befehle oder Sondertasten einschließlich Emojis, wie in der Werbung gerne gezeigt. Weitere Features sind 16 GB RAM, eine SSD mit 1 TB Speicherplatz und eine eingebaute Radeon Pro 5500M mit UHD-Grafikausgabe. Dass soviel Leistung seinen Preis hat, versteht sich von selbst. Beim HEK von rund 2.500 Euro ist dennoch erstaunlich, dass es das Gerät auf Platz 12 geschafft hat. Gleich dahinter ist die Variante mit i7-Prozessor, die mit einem HEK von rund 2.100 Euro zu Buche schlägt. Die Straßenpreise der beiden Modelle fangen bei rund 2.850 Euro, respektive 2.420 Euro an.

Lenovo liefert mit dem Lenovo ThinkPad L13 Yoga einen Aufsteiger, der noch erwähnenswert ist. Das Gerät findet sich zwar erst auf Platz 30, war vorher mit Position 553 jedoch noch deutlich weiter hinten – ein deutlicher aufstieg also. Mit einem leistungsstarken i5-Prozessor, 500 GB SSD und 16 GB RAM bekommt man ein Office-taugliches Notebook für einen HEK von weniger als 1.000 Euro und einen Straßenpreis von ab etwa 1.060 Euro. Das L13 Yoga lässt sich wie andere Yoga-Notebooks von Lenovo vollständig umklappen und so als Tablet benutzen. Nachteil ist allerdings, dass es bei den 16 GB RAM bleiben muss, denn der Arbeitsspeicher ist fest verlötet. Dies ist laut Hersteller Platzgründen geschuldet. Ob die Komponenten sich wie bei den Geräten eines Konkurrenten ab- oder umlöten lassen, ist sicherlich eine Frage des Preises.

PC-Komplettsysteme: HP ist Lenovo auf den Fersen

Bei den Komplettsystemen ist HP im ersten Quartal 2020 mit neun Geräten unter den Top 15 absolut dominierend. Lenovo bleibt zwar an der Spitze, konnte so wie Dell aber nur zwei Geräte unter die Top 15 einschleusen. Auffällig sind die hohen Klickraten der beiden Spitzenreiter zu den Nachfolgern auf Platz 3 und 4. Der neue, alte Klassensieger Lenovo hat mit einem ThinkCentre sogar um fast 2.000 Klicks zugelegt. Preislich sind die PC-Systeme, einen Bildschirm vorausgesetzt, eine gute Alternative zu Notebooks fürs Homeoffice.

Das Lenovo ThinkCentre M720q 10T7 – Mini bleibt an der Spitze – mit beachtlichen 7.862 Klicks oder 1.014 mehr als der Zweitplatzierte von HP. Bei dem ThinkCentre handelt es sich um einen kompakten Office-PC, der sich von den nachfolgenden fünf Geräten lediglich darin unterscheidet, dass der Core i5-9400T nur mit 1,8 GHz getaktet ist. Dafür ist er mit einem HEK von knapp 560 Euro auch günstiger.

Auf Platz 2 in der Kategorie Komplettsysteme ist der HP ProDesk 400 G5, der auf 6.848 Klicks kam, weit vor den 2.381 Klicks des nunmehr drittplatzierten Bruders aus der G6-Serie. Die ProDesk-Reihe von HP ist für ihre platzsparende Bauweise bekannt und schafft es damit regelmäßig in die Charts. Der ProDesk 400 G5 Mini Desktop steht einem regulären Tower PC mit 256 GB SSD, Intel Core i5 bei einer Taktrate von 2,2 GHz und 8 GB RAM in nichts nach. Eine Besonderheit der ProDesk-Reihe ist die, dass sie sich mit HP-Komponenten erweitern und rückseits an ein HP EliteDisplays montieren lässt, was den kleinen Rechner noch platzsparender macht.

Auf Platz 6 und auf Platz 8 finden sich zwei OptiPlex Desktops von Dell, beide mit Core-i5-Prozessor. Der eine ist der mit 2,2 GHz getaktete OptiPlex 30870 – Micro, auf Platz 8 ist der Dell OptiPlex 3070 – SSF (im Small Form Factor) mit einer Taktrate von 3 GHz.

Auch Fujitsu lässt sich in den oberen Rängen blicken und machte mit dem ESPRIMO P558 einen Sprung von Position 23 auf den 9. Platz. Er ist der größte der ESPRIMO-Reihe, denn auch diese verfügt über einige Kompaktmodelle. Der P558 ist eher ein gewöhnlicher Tower-PC. Leistungstechnisch kann er aber dank hoch-getaktetem Core i5-9400 gut mit der Konkurrenz von Dell und HP mithalten. Dabei ist er mit einem HEK von 518 Euro auch noch ein bisschen günstiger als andere ESPRIMO-Modelle.

Grafikkarten: MSI gewinnt mit RTX Gaming

Auf Platz 1 im Grafikkartengeschwader schaffte es diesmal die MSI RTX 2080 Ti GAMING X TRIO, die sich praktisch mit der jetzt drittplatzierten PNY Quadro P2000 die Klinke in die Hand gab. Die Grafikkarte von MSI kann ohne Bedenken zu den High-End Gaming Boards gezählt werden. Sie bietet 11 GB GDDR6 mit einer Boost-Taktrate von 1.750 MHz. Effektiv stehen sogar bis zu 14 GHz zur Verfügung. Trotz der hohen Leistung und des großen Übertaktungsspielraums bleibt sie verhältnismäßig leise und kühl. Die Leistung kommt aber mit einem recht hohen Energieverbrauch einher. Und ganz günstig ist die Grafikkarte auch nicht: Sie schlägt mit 1.100 Euro im HEK zu Buche. Damit ist die MSI RTX 2080 Ti GAMING X TRIO die teuerste Grafikkarte unter den Top 5.

Die MSI RTX 2070 SUPER VENTUS OC mit 8 GB GDDR6 hat sich auf Platz 2 gehalten und kostet mit einem HEK von 472 Euro noch nicht mal halb soviel wie die Gaming-Schwester auf Platz 1.

PNY liefert mit der PNY GeForce RTX 2080 Ti Blower einen echten Aufsteiger. Die Grafikkarte springt von Platz 71 auf den 11. Platz. Dabei bewegt sich die Grafikkarte in einem ähnlichen Preissegment wie die erstplatzierte MSI RTX 2080 Ti GAMING X TRIO. Auch technisch sind sich die beiden Grafikkarten sehr ähnlich.

Im mittleren Preissegment schafft es die MSI RTX 2060 SUPER GAMING X von Platz 23 auf Platz 5 bei den Grafikkarten. Mit einem HEK von 430 Euro ist sie auch nicht das günstigste Board, aber dafür bietet sie, wie die Zweitplatzierte mit 8 GB GDDR6, auch viel Leistung.

Der absolute Preis-Ausreißer ist die MSI GT 710 1GD3H LP, zum HEK von nur 37 Euro mit Abstand die günstigste Grafikkarte unter den Top 20. Allerdings kann man hier auch keine vergleichbare Leistung erwarten. Für rechenarme Office-Anwendungen reicht die Grafikkarte aber allemal.

Wechseln sich auf den vorderen 14 Plätzen in fröhlicher Eintracht MSI und PNY ab, folgt auf Platz 15 eine ASUS TURBO-RTX2080TI-11G zum HEK von rund 1.166 Euro. Mit der Gigabyte GeForce RTX 2070 SUPER WINDFORCE OC 3X 8G ist die alteingesessene 3er-Riege aus Taiwan komplett. PNY Technologies ist schließlich ein US-Unternehmen.

Aber auf den Plätzen 22 und 23 sowie 25 und 26 macht sich noch ein amerikanisches Unternehmen breit. Die Rede ist von HP Inc., wobei die betreffenden Grafikkarten so wie die NVIDIA Quadro P2200 auf Platz 22 natürlich OEM-Ware und in erster Linie als Zubehör gedacht sind. Besagtes Board unterstützt laut HP bis zu vier 4K-Displays oder ein 5K-Display über DisplayPort 1.4. Die Bezeichnung 5K ist etwas unspezifisch, denn sie fängt schon bei einer Auflösung von 5.120 x 1.440 Bildpunkten an. Manche iMacs von Apple unterstützen über den Anschluss externe 5K-Displays mit einer vollen 5K-Auflösung von 5.120 x 2.880 Bildpunkten bei 60 Hz.

Mainboards: Taiwans 3er-Riege macht das Rennen

Bei den Mainboards gibt nach wie vor die 3er-Riege aus Taiwan den Ton an. Bis auf zwei Aufsteiger hat sich hier aber nicht so viel getan im ersten Quartal 2020. MSI Z390-A PRO ist nach wie vor auf Platz 1. Das Board zum HEK von rund 105 Euro bietet einen Intel-Sockel LGA 1151 für Celeron-, Pentium, und Core-Prozessoren der achten und neunten Generation sowie Slots für vier RAM-Speicherriegel mit bis zu 64 GB.

Den zweiten Platz sichert sich in diesem Quartal das Gigabyte B450M DS3H auf dem “Mainstream” AM4-Sockel. Das Mainboard ist seit 2018 gelistet und von dem 10. auf den 2. Platz nach vorn gesprungen. Ein Grund dafür könnte sein, dass es bis Mitte Februar deutlich günstiger war, bevor der Preis dann wieder angezogen ist.

Mit einem durchschnittlichen HEK von 63 Euro scheint es aber im Channel als günstige Alternative gut anzukommen, ähnlich wie das ASUS PRIME H310M-A, das von Platz 8 auf Platz 3 vorgeprescht ist und mit einem HEK von 66 Euro nur wenig teurer ist als das von Gigabyte.

Last but not least ist nur noch das ASRock B450M PRO4 für AMD-Prozessoren erwähnenswert, denn die werden immer beliebter, so auch im Channel. Der HEK von 71 Euro tut sein Übriges. Das seit 2018 gelistete Motherboard war vorher noch auf Platz 58 und hat es nun gerade so unter die Top 15 geschafft.

Wer meint, ASRock würde damit besagtes Spitzentrio aufmischen, der hat nicht ganz unrecht. Denn in der Liste der Mainboard-Hersteller hat es das Unternehmen seit Ende 2018 vor MSI erneut unter die Top 3 geschafft. Abgesehen davon gehört ASRock praktisch immer noch zur ASUStek- beziehungsweise Asus-Familie. Die 2007 gegründete neue Mutter Pegatron war 2015 zumindest noch zu über 17 Prozent im Besitz von ASUStek und gilt nach dem Apple-Produktionspartner Foxconn (ebenfalls aus Taiwan) als zweitgrößter EMS oder Elektronik-Auftragsfertiger der Welt.

Weitere EMS-Riesen aus Taiwan sind die Notebook-Auftragsfertiger Quanta und Compal sowie die Acer-Ausgliederung Wistron und die neue BenQ-Mutter Qisda. Hinzu kommen viele andere Peripherie- und Komponentenhersteller, der Tastaturen-Riese Chicony zum Beispiel oder Intels Produktionspartner Taiwan Semiconductor (TSMC). Sie alle produzieren längst in China und halten die verlängerte Werkbank der internationalen Hardware-Industrie am Laufen, auch in Corona-Zeiten.

Prozessoren: AMD Ryzen holt weiter auf

Bei den CPUs ist Intel mit dem Core i7-9700K mit acht Kernen und einer Taktrate von 3,6 GHz immer noch an der Spitze. Auf Platz 2 folgt gleich dahinter der Core i5-9600K mit 3,7 GHz, der vorher noch auf Platz 5 war.
Auf Platz drei schaffte es der seit Mitte 2019 gelistete AMD Ryzen 5 3400G, der von Platz 9 kommend wie die ganze Familie wahrhaft einen „ryzen-haften“ Start hingelegt hat.

Der leistungsstarke AMD Ryzen ThreadRipper 3970X, der auf der CES in Las Vegas vorgestellt wurde, hat von Platz 61 auf Platz 22 einen riesigen Satz nach vorn gemacht. Dabei ist er weniger für den normalen Office-Gebrauch gedacht, sondern eignet sich mit seiner Leistung eher für Serverumgebungen. Dabei kommt die nun schon fast legendäre neue 7nm-Architektur von AMD zum Tragen. Wie Computerbild bemängelt, geht die hohe Leistung des ThreadRipper 3970X aber auch mit einem „extrem hohen Stromverbrauch“ einher.

Storage-Systeme: Synology bleibt King

Bei den Storage-Systemen (NAS- und SAN-Speicherprodukten) hat sich auf den ersten sechs Plätzen nichts verändert. An der Spitze ist weiterhin die Synology DS218+, gefolgt von der Synology Disk Station DS918+ sowie den QNAP-Modellen TS-431P und TS-231P.

Etwas Bewegung kommt erst mit dem HPE Modular Smart Array 2052 SAN auf Platz 7 (vorher Platz 11) ins Spiel. Einer der Key Selling Points des SAN-Speichers ist eine hervorragende Anwendungsbeschleunigung dank mehr als 200.000 IOPS (Input/Output Operations Per Second). Außerdem ist die Lösung ohne spezielle Vorkenntnisse einfach zu installieren, zu bedienen und zu warten. Hinzu kommt eine einfache Wiederherstellung dank virtualisierter Snapshot-Technologie. Damit eignet sich das modulare SAN Array gut für kleine und mittelständische Unternehmen. Einzig der HEK von über 6.345 Euro könnte die Freude darüber etwas trüben.

 

 

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