ITScope Marktbarometer Q2/2019: HP luchst Lenovo mit ProDesk 400 die Krone ab

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HP-Tintenstrahler (Bild: Hewlett Packard)

Frischer Frühlingswind im Channel: Das 2. Quartal stand laut dem Marktbarometer des Distributors ITscope ganz im Zeichen der Senkrechtstarter. Selbst in Kategorien, die normalerweise von langen Produktlebenszyklen geprägt sind, sind einige Rising Stars erblüht. Wer machte in Q2/2019 am meisten von sich reden? Welche Marken und Modelle waren im zweiten Quartal besonders gefragt?

Das neue ITscope Marktbarometer analysiert rückwirkend die Produktaufrufe aller drei Millionen gelisteten ITK-Artikel auf ITscope.com und bietet so einen fundierten Einblick in das kategoriespezifische Produktinteresse der ITK-Reseller. Einigen von ihnen, wie zum Beispiel das Samsung Galaxy S10e, dürften in eine rosige Zukunft bevorstehen.

Highflyer: Apples AirPods 2 erobern die B2B-Charts im Sturm

 

Das Frühlingsquartal 2019 hat zahlreiche Shooting Stars über Nacht in den Hardware-Himmel befördert. Anführer der Neueinsteiger sind hierbei ganz klar die kabellosen AirPods der zweiten Generation von Apple. Mit beachtlichen 3.604 Klicks war das Reseller-Interesse an den neuen In-Ear Bluetooth-Hören ausgesprochen hoch — und das trotz des stolzen Preises von 147 Euro im EK. Bemerkenswert ist auch, dass es sich hierbei nicht um ein dediziertes B2B-Produkt, sondern um einen Artikel mit Endkundenfokus handelt. Neben dem verbesserten, klareren Klang dürfte auch die optimierte Steuerung von Siri die Nachfrage der Business-Kunden angekurbelt haben. So kann das iPhone auf Dienstreisen mit dem Auto komplett hands-free gesteuert werden.

Auf Rang 2 der Neueinsteiger hat sich das Aruba Transceiver-Modul von HP Enterprise platziert. Die Produktlebenszyklen in diesem hart umkämpften Markt sind lang und Verkaufserfolge oft durch deutlich günstigere Copycats und Gebrauchtware beeinflusst. Umso größer also der Aufruhr, wenn es nach langer Zeit mal wieder ein Nachfolgemodell gibt. Vergleicht man jedoch die Spezifikationen des neuen Moduls mit dem Vorgängermodell J4858C, fällt auf, dass beide Ausführungen identisch sind. Es scheint sich hierbei also lediglich um ein Rebranding zu handeln, bei dem alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird. Da die neue Ausführung aber sogar noch günstiger ist, setzen Systemhäuser zumindest fürs Neugeschäft nun konsequent auf die neueste Version. Dementsprechend gab’s stattliche 2.057 Klicks für das Transceiver-Modul.

Mit dem Samsung Galaxy S10e mit 128 GB Speicherplatz steht in diesem Quartal ein Smartphone auf dem dritten Treppchen des Highflyer-Podests. Der schnelle Aufstieg des Mobilgeräts ist bei einem solch raschen Preissturz nicht verwunderlich: Lag der HEK zum Marktstart im Februar noch bei 620 Euro, kostet das Smartphone des südkoreanischen Elektronikgiganten Ende Juni nur noch 458 Euro im Einkauf.

Das Treppchen knapp verfehlt hat hingegen das iPad Air in der 64 GB-Version. Mit 1.252 Aufrufen konnte das 10,5’’-Tablet dennoch großes Interesse wecken. Dies dürfte — wie auch beim Drittplatzierten der Highflyer — nicht zuletzt am frühen Preisfall nur zwei Wochen nach Release liegen: Von knapp 444 Euro fiel der HEK für das Device Anfang April immerhin auf 427 Euro. Bei aktuellen Straßenpreisen ab 487 Euro ist hier also durchaus eine Marge zu erwarten, die Resellern ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte.

Wie üblich kommt nach dem Release neuer Chipsätze auch der Grafikkarten Markt in Schwung. Ein Shootingstar dieser Kategorie ist definitiv die MSI GeForce GTX 1660 Ti GAMING X 6G. Sie schaffte es im 2. Quartal auf Platz 5 der Highflyer und liegt mit einem HEK um die 250 Euro im mittleren Preissegment. Unter den 1660er-Karten scheint sie daher mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis punkten zu können.

Ein weiterer, hochinteressante Top-Einsteiger hat sich auf den 8. Platz der Hitlist vorgekämpft. Der erst seit Ende April gelistete HP LaserJet Pro M404dn ist das Nachfolgemodell des M402dne, der aktuell noch die ITscope Marktbarometer-Charts in der Kategorie Drucker anführt. Das Potential zum würdigen Thronfolger hat der Monochrom-Printer schon jetzt, zumal er mit einem HEK von rund 186 Euro zu den günstigsten Modellen im Bereich Laserdrucker zählt.

Bei den CPUs sorgt derweil die AMD Ryzen 9 3900X für Furore. Mit zwölf Kernen und 3.8GHz Taktfrequenz überzeugt der Prozessor vor allem durch seine starke Leistung. Leistung, die allerdings auch ihren Preis hat: 473 Euro kostet die CPU im HEK. Bei Straßenpreisen ab 734 Euro dürfte dieser Einkaufspreis dennoch zu verschmerzen sein. In der Highflyerliste des ITscope Marktbarometers reichte es immerhin für Platz 20.

Der Beginn der Outdoor-Saison machte sich auch diese Jahr in Anfragen der Reseller bemerkbar. Deutlich wird dies bspw. bei der Platzierung der Osmo Action von DJI. DJI ist bekannt für seine Drohnen und den daran montierten, hochauflösenden Kameras — in diesem Bereich ist der Hersteller längst Marktführer. Jetzt gilt es, die Konkurrenz von GoPro im Bereich Action-Cams aufzumischen. Zwei Bildschirme, hochauflösende Videofunktion (4K) und einfache Bedienbarkeit überzeugen dabei. Das bescherte DJI nun Platz 30 in der Highflyerliste.

TFTs: HP trotz Spitzenplatzierung kein Alleinsieger

Unangefochten auf Platz eins bleibt auch in diesem Quartal der EliteDisplay E243i von HP. Im Vergleich zum Vorquartal sind hier die Klickzahlen zwar leicht gesunken, dennoch hält sich das 24” EliteDisplay mit über 1.000 Klicks Vorsprung vor dem zweitplatzierten Dell P2419H klar an der Spitze.

Auf den zweiten Blick ist der Sieg jedoch nur ein halber: Mit fünf Modellen in den Top 10 kann sich Dell sich ebenfalls als absoluten Top-Player des TFT-Segments rühmen. So beansprucht Dell die Ränge zwei, drei, sieben und acht für sich und schaffte zusätzlich mit dem Dell UltraSharp U2719D den Sprung auf Platz 9. Letzterer besticht nicht nur durch seine schicke Optik sondern bringt durch seine QHD 2560 x 1440 Auflösung bei 60 Hz gestochen scharfe Bilder. Mit seinen 354 Euro im HEK ist er allerdings auch der teuerste TFT unter den Top10.

Nochmal interessant wird es im Mittelfeld: Die Top 15 knapp verpasst hat der Samsung UD590 Series U28E590D mit einer Bildschirmdiagonale von 28 Zoll. Dieser konnte sich immerhin von Platz 19 auf Platz 16 vorkämpfen und ist damit der einzige Ultra-HD (3840 x 2160) Bildschirm, der es dieses Quartal in die Top 20 unseres Marktbarometers geschafft hat. Nach einer Marktpräsenz von mittlerweile über vier Jahren ist der Technologie der Durchbruch im Office allerdings immer noch nicht gelungen. Es bleibt abzuwarten, ob das weiter sinkende Preisniveau endlich die Massen anlockt. Die Distribution hat auf jeden Fall schon mal kräftig aufgestockt.

Mobiltelefone: Duell zwischen Apple und Samsung, Huawei außen vor

Kaum zu glauben, aber wahr: Das iPhone 8 mit 64 GB bleibt mit 2.273 Klicks die Nummer 1 der Mobiltelefone und hat auch zehn Monate nach Release der neuen Generation seinen Titel verteidigt. Zwar ist das iPhone Xr mit 64 GB mit nur 23 Klicks weniger dicht auf den Fersen — letztendlich hat es trotzdem nur für Platz 2 gereicht. Beide Smartphones profitieren hierbei nicht nur vom stabilen Markenimage des Apple-Konzerns, sondern auch von den sich langsam in erschwingliche Sphären einpendelnden HEKs.

Bemerkenswert ist auch, dass die Preise für das 8er-Modell wieder anziehen — und das, obwohl das Modell bei eBay bereits ab 409 Euro zu erstehen ist. Fachhändler hingegen müssen immer noch um die 500 Euro pro Gerät hinblättern. Möglich also, dass Apple hier das Ende des großen Abverkaufes erwirken will.

Beachtlich zugelegt hat derweil das Samsung Galaxy S10e. Dieses ist innerhalb eines Quartals von Platz 47 auf den 4. Platz gesprungen. Mit dem Galaxy A50 liefert Samsung außerdem einen weiteren Aufsteiger. Das seit März gelistete Smartphone schafft es von Platz 175 auf den 15. Platz.

Huawei ist in diesem Quartal nicht unter den Top 15 vertreten. Diese sind ausschließlich Apple und Samsung vorbehalten. Die Chinesen schaffen es mit dem Huawei Mate 20 Lite in der 64 GB ausführung aber immerhin auf den 16. Platz des ITscope Marktbarometers und verfehlt damit knapp den Inner Circle der Bestenliste. Außerdem liefert Huawei mit dem P30 Pro in der 128 GB-Ausführung einen echten Aufsteiger: Das seit März geliste Smartphone schießt von Platz 369 auf den 23. Platz.

Tablets: Surfaces weisen iPads erneut in die Schranken

 

Ein heißer Aufsteiger im Tablet-Segment ist das Apple iPad Air Wi-Fi der 3. Generation. Nach dem erwartungsgemäß erfolgreichen Marktstart im März schaffte das Tablet in Q2 einen beachtlichen Sprung von Platz 157 auf den 6. Rang. Damit liegt es nur knapp hinter dem Samsung Galaxy Tab A, das derzeit den 5 Platz belegt. Auch die Preisentwicklung dürfte sich positiv auf die Nachfrage nach dem iPad Air ausgewirkt haben: Zuletzt konnte das Tablet für rund 427 Euro von der Distribution bezogen werden. Bei Endverbraucherpreisen von circa 490 Euro ist der Verkauf des iPad Air für Reseller durchaus lohnenswert.

Die Top 5 dominiert jedoch weiterhin Erzrivale Microsoft: Mit gleich drei Tablets ist Microsoft vertreten und verteidigt eisern die Plätze eins, drei und vier. An der Spitze steht dabei nach wie vor das Microsoft Surface Pro mit 256GB. Die Preisdiskriminierung innerhalb der Surfaces scheint dabei gelungen: Die HEKs der Top 15 Microsoft Tablets liegen in einem breiten Korridor zwischen 750 und 1.300 Euro.

Notebooks: Das Feld von hinten aufgemischt

In der Kategorie Notebooks gab es im 2. Quartal mächtig Bewegung: Fünf der Top 10-Plätze werden durch Aufsteiger außerhalb der besten zehn aus dem 1. Quartal belegt. HP und Lenovo kämpfen weiterhin um die begehrten Plätze innerhalb der Top 10; an der Spitze durchgesetzt hat sich letztendlich das Lenovo ThinkPad L580 in der 512GB-Ausführung. Damit löst es den Vorquartalssieger von HP ab, der einen tiefen Absturz auf Platz 19 verkraften musste. Beim neuen Spitzenreiter handelt es sich jedoch keineswegs um ein Kampfpreismodell: Das ThinkPad bewegt sich mit 1.014 Euro HEK im mittleren Preissegment und überzeugt vielmehr durch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis.

HP zieht mit dem HP ProBook 450 GB auf der Überholspur von Platz 24 auf den 2. Platz und sitzt mit nur 400 Klicks Rückstand der Konkurrenz von Lenovo im Nacken. Verwunderlich ist das nicht: Das Modell hat Mitte März einen erheblichen Preissturz von 720 Euro auf 620 Euro HEK erlebt. Seither können die Einstandspreise der Distribution auch wieder mit den Verbraucherpreisen mithalten.

Den größten Sprung in die ITscope Marktbarometer-Charts legte jedoch das Lenovo ThinkPad E590 hin. Auf Platz 28 im Vorquartal gestartet, landet es nun auf Platz 4. Lenovo setzt bei der neuen E-Serie auf den altbewährten Look und liefert mit dem E590 ein Office-Einsteigermodell für einen HEK von 625 Euro.

Das Apple MacBook Pro, 15.4″, i7 mit 512GB SSD-Speicher schafft es dieses Mal “nur” auf Platz elf. In der Vergangenheit waren Platzierungen innerhalb der Top 3 kurz nach Launch keine Seltenheit bei Apple-Produkten. Ein Grund für den vergleichsweise verhaltenen Start dürfte der saftige Einkaufspreis sein, der mehr als 1.000 Euro über den HEK der besten sieben Produkte in dieser Kategorie liegt. Möglich also, dass Apple sich in diesem Fall mit dem Preis übernommen hat.

Im Highend-Bereich ist neben dem MacBook Pro dieses Quartal nur das Microsoft Surface Book 2 in den Top 15. Mit 2.100 Euro HEK ist dieses unwesentlich günstiger als das Macbook Pro und belegt Platz 8 im aktuellen Ranking. Ein heißer Anwärter auf die Top 15 scheint auch das HP 250 G7, 15.6″, i5, 8GB mit 256GB SSD, zu sein. Gesprungen von Platz 187 auf Platz 16 wurde die Hitliste nur knapp verfehlt.

Komplettsysteme: HP luchst Lenovo die Krone ab

HP führt in diesem Quartal die Spitze des Charts im Bereich Komplettsysteme eindeutig an. Mit über 2.400 Klicks Vorsprung sichert sich der HP ProDesk 400 G5, i5 3GHz mit 256GB SSD die Führung und verdrängt Lenovo mit seinem ThinkCentre M720q 10T7 auf Platz 2. Das G4-Modell von HPs ProDesk 400 verteidigt derweil seine Bronzemedaille.

Dell macht vier Plätze gut und schafft den Sprung unter die Top 5 mit seinem OptiPlex 3060, i5 2.1GHz, 256GB SSD. Mit einem HEK von 496 Euro bleibt er dabei als einziger in den Top 5 unter der 500 Euro-Marke. Das platzsparende Gehäuse und die vielseitigen Montagemöglichkeiten des Mini-PCs, beispielsweise auch hinter dem Monitor, bringen Pluspunkte und verhelfen Dell mit seinem 3060er-Modell auf Platz 4.

Ein anderer Shootingstar bringt sich währenddessen in den Top 20 in Stellung: Das Apple iMac mit Retina 5K Display schießt von Platz 328 auf den 16. Platz. Im Vergleich zu anderen iMacs ist der Start jedoch relativ verhalten. Der im Juni 2017 erschienene iMac 27’’, ebenfalls mit Retina 5K ausgestattet, schaffte binnen der wenigen im Quartal verbleibenden Wochen den Sprung direkt in die Top 3. Bei einem HEK ab 1.622 Euro scheint so manch einer noch auf fallende Preise zu warten.

Grafikkarten: Kontinuität an der Spitze, Dynamik im Mittelfeld

Zuverlässigkeit bewährt sich: Auch im zweiten Quartal verteidigt die PNY NVIDIA Quadro P2000, 5GB GDDR5, VCQP2000-PB ihre Spitzenposition im Ranking der beliebtesten Grafikkarten. Damit hat sich das seit Februar 2017 gelistete Modul zu einem soliden Dauerbrenner entwickelt. Auf den darauffolgenden Plätzen wurden die Karten jedoch teilweise kräftig gemischt:

Die ASUS TURBO-RTX2080TI-11G, 11 GB GDDR6 macht drei Plätze gut und heftet sich auf Platz 2 an die Fersen des Spitzenreiters PNY. Dabei ist sie erstaunlich gut im Rennen wenn man bedenkt, dass sie mit einem HEK ab 1.045 Euro zum Premiumsegment der Grafikkarten gehört. Das Produktversprechen von einer zweimal längeren Lebensdauer sowie die Kombination von fortschrittlichem VR-Rendering, Echtzeit-Raytracing und künstlicher Intelligenz scheinen jedoch anzukommen.

Von Platz 16 auf den vierten Platz schaffte es die GTX 1660 Ti GAMING X 6G von MSI. Diese ist seit Februar 2019 gelistet und zählt mit einem HEK von rund 250 Euro zu den günstigen Modellen der Produktsparte. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das durchaus auch von Gamern hervorgehoben wird, dürfte das Interesse weiter ankurbeln. Den größten Sprung bei den Grafikkarten machte jedoch ASUS mit der DUAL-GTX1060-O3G: Mit einer Verbesserung von Platz 69 auf den 9. Platz hält auch hier ein äußerst preiswertes Modell Einzug in die Top 10.

Mainboards: Asus und Gigabyte so weit das Auge reicht

Auf dem Treppchen herrscht Beständigkeit: Das mit gut 150 Euro HEK deutlich günstigere ASUS PRIME Z390-A verwies das X399-A-Modell zwar auf Platz 2 der Rangliste, auf dem 3. Platz hält sich jedoch weiterhin das Z390 DU von Gigabyte mit 535 Klicks. Generell dominieren beide Hersteller die Top 15; die Konkurrenz tritt erst auf den Plätzen 18 mit dem ASRock Z370 Pro4 und 19 mit dem MSI MPG Z390 GAMING PRO CARBON in Erscheinung.

Ganz anders sieht es auf den Plätzen 4 bis 10 aus: Hier gab es eine regelrechte Invasion von Aufsteigern und somit einen kompletten Austausch des Rankings — selbstredenderweise durch weitere Modelle von ASUS und Gigabyte. So sprang beispielsweise das ASUS PRIME B360M-C mit 402 Aufrufen von Platz 21 auf Platz 4, das ASUS PRIME Z370-A II machte 5 Plätze gut und sicherte sich mit 373 Klicks Platz 5 und das im EK nur 64 Euro teure Gigabyte B360M DS3H preschte von Platz 18 auf Platz 6 vor.

Ein weiterer Shooting Star ist ganz besonders hervorzuheben: Das erst seit Februar gelistete H310M S2H von Gigabyte schoss von Platz 207 auf den 13. Rang unter den gefragtesten Motherboards. Intel hatte Mitte 2018 Kapazitätsengpässe bei der Herstellung des günstigen H310-Chips für Coffee Lake, fuhr die Produktion der Chips in 22 nm gegen Ende des Jahres aber wieder hoch. Gepaart mit einem vergleichsweise niedrigen HEK von 52 Euro erfreut sich das Mainboard daher großer Beliebtheit unter den Resellern — Tendenz weiter steigend.

CPUs: Intel lässt AMD (fast) keine Chance

An der Spitze bleibt es stabil: Mit 2.508 Produktaufrufen ist und bleibt die Intel Core i7 9700K, 8-Core, 3.6 GHz CPU der unangefochtene Platz 1 unter den Prozessoren. Einen großen Sprung schafft Intel außerdem mit der neuen Vierkerner Intel Core i3 9100F 3.6 GHz. Lange nicht lieferbar und trotzdem hoch gefragt, legte diese einen Senkrechtstart von Platz 848 auf den 20. Platz hin. Wie auch die Intel Core i5-9400F besitzt die Core i3 9100F keinen interne Grafik, was die CPU sehr erschwinglich macht. Mittlerweile kann mit einem EK um die 80 Euro kalkuliert werden.

Konkurrenz in den Top 10 gibt es für Intel lediglich von AMD. Die Ryzen 5 2600, 6-Core, SMT, 3.4 GHz schafft es immerhin von Platz 6 auf Platz 4; die Ryzen 7 2700X, 8-Core, SMT, 4.35 GHz verbesserte sich um einen Rang auf Platz 9. Für den Moment bleibt Intel also mit Abstand der erfolgreichste Hersteller im CPU-Segment. Spannend dürfte es in Zukunft trotzdem werden: Die neue AMD Ryzen 9 3950X übertraf jüngst im Test alle Benchmarks und liefert dabei mehr Prozessor-Leistung zum halben (Intel-)Preis.

Storage-Systeme: Synology lässt QNAP & Co. nicht viel Platz

Synology ist weiterhin der stärkste Player bei den Storage-Systemen: In den Top 20 kann der Hersteller ganze 14 Plätze für seine Lösungen beanspruchen. Angeführt werden die Charts dabei vom DS218+ NAS Speicherserver mit seinen 20 TB Speicherplatz. Das NAS wurde im 2. Quartal 2.007 mal in ITscope aufgerufen; Platz 2 geht an das DS918+-Modell mit 1.172 Klicks.

Der Shootingstar der Storage-Sparte ist jedoch ein anderer: Die Synology RackStation RS818+ schafft den Sprung von 294 auf den 9. Platz — und das, obwohl sie im HEK knapp 500 Euro teurer ist als der aktuelle Spitzenreiter. Dafür gibt es mehr Leistung und mehr Speicher. Außerdem hat sich der Preis angepasst: Rund 200 Euro weniger muss in die RackStation seit der Lageraufstockung Mitte April kalkuliert werden.

Nicht minder beachtlich ist der Aufstieg des kleinen Bruders Synology RackStation RS819. Dieser schafft den Sprung aus dem Nichts von 0 auf 17 in nur einem Quartal. Im HEK ist sie außerdem noch 250 Euro günstiger als vergleichbare Produkte mit ähnlicher Leistung.

Drucker / Multifunktionsgeräte: (Beein)druckendes von HP

In den mittlerweile eher ruhigen Fahrwassern des Printer-Segments schlägt eine Produktneuheit derzeit hohe Wellen: Obwohl der HP LaserJet Pro M404dn erst Ende April auf den Markt kam, schaffte der Monochrom-Drucker den direkten Einstieg auf Platz 19 und sicherte sich so einen aussichtsreichen Platz in den Top 20.

Bei weitem nicht so steil gestartet, aber dennoch bemerkenswert ist der Einzug des HP LaserJet Enterprise M507dn auf Platz 92. Mit einem Einführungspreis von 500 Euro Mitte April zählt er sicherlich zu den Premiumausführungen der HP LaserJets. Mittlerweile ist der HEK jedoch um rund 20 Prozent gesunken, was sich sicherlich positiv auf die Nachfrage ausgewirkt hat.

Transceiver: Frischer Wind durch neue, günstigere GBIC-Variante von HP

Eine kleine Überraschung noch zum Schluss: Bei den Transceivern kommt nach langer Zeit endlich wieder Schwung ins Spiel. Die Produktlebenszyklen in diesem Bereich sind vergleichsweise sehr lang, weshalb Veränderungen in der Nachfrage meist durch kosmetische Updates oder kleinere Revisionen entstehen und weniger durch echte technische Neuerungen. Nicht verwunderlich also, dass der HPE Aruba – SFP+ LC Multi-Mode mit 3.714 Aufrufen weiterhin an der Spitze thront.

Auf Platz 2 hat sich jedoch ein Senkrechtstarter katapultiert: Das seit März gelistete HPE Aruba – SFP (Mini-GBIC)-Transceiver-Modul hat es mit beachtlichen 2.057 Klicks von Platz 216 bis fast an die Spitze geschafft. Das ermöglicht Systemhäusern eine größere Produktauswahl und mehr Marge als beim Vorgänger, insbesondere bei Neuinstallationen. Sein großer Bruder im LC Single Modus, das HP Enterprise Aruba SFP+-Transceiver-Modul, schaffte mit 835 Klicks immerhin den Sprung von Platz 174 auf den 9. Platz. Das ist beachtlichen, denn mit einem HEK von 946 Euro ist er der teuerste Tranceiver unter den Top 15.

Abgesehen von den Marken HPE Aruba und HR Enterprise hat es aber noch ein anderer Hersteller überraschend in die Top 10 geschafft: Das ProLabs – SFP+-Transceiver-Modul – 10 GigE konnte mit einem großen Satz von Rang 231 auf Platz 7 landen. Dank Kompatibilität mit dem Aruba J9150D und aktuellen Kampfpreisen in der Distribution scheint das wenig verwunderlich. Mit aktuell rund 30 Euro HEK kostet er nur einen Bruchteil des Originals von Aruba. Gut möglich also, dass solche Nachbauten bald salonfähig sein werden.

 

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