Atos übernimmt Unify samt Vertriebswegen
Atos kauft Unify für 340 Millioen Euro in bar, erklärten die Vertragspartner vorige Woche. Der französische IT-Dienstleister übernimmt zugleich die Schulden von 50 Millionen Euro sowie und 200 Millionen an Pensionsverpflichtungen.
Siemens hatte schon einmal Pensionsverpflichtungen im großen Stil ausgelagert: Bei Siemens Mobile wurden sie an BenQ übertragen.
Ganz verschwindet Siemens aber nicht: An Atos ist der deutsche Traditionskonzern zu 12 Prozent beteiligt.
Atos selbst kann so mit einem Schlag seine Angebotspalette im Bereich zwischen Kommunikationslösungen und IT um ein großes notwendiges Stück erweitern. Besonders interessant für Atos ist dabei Unifieds Cloud-Lösung, die verschiedene Kommunikationsformen unter eine gemeinsame Oberfläche steckt. Atos-CEO Thierry Breton erklärt in einer Stellu7ngnahme, an könne jetzt das digitale Kommunikationsportfolio „auf einzigartige Weise ergänzen“.
Das 2006 aus Siemens augelagerte „Siemens Enterprise Communications“ und 2008 mit der Gores Group neugegründete Joint Venture Unify Commnications bringt zahlreiche Kunden an den Käufer. Der größte Kunde ist allerdings Siemens selbast: Atos übernimmt Digitaliserungsaufträge für viele Siemens-Töchter im Wert von über 9 Milliarden Euro.
Atos kann zudem mehr auf das weitläufige Partnernetz von Siemens zugreifen – sowohl im IT- als auch im TK-Bereich. Der französische IT-Anbieter erhofft sich so mehr Projektgeschäfte mit den früheren Siemens-Kunden und -Partnern