Software AG greift nach IDS Scheer

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Der Kaufpreis für das gesamte Aktienkapital von rund 487 Millionen Euro basiert auf einem Betrag von 15 Euro pro Aktie. Die beiden Firmengründer haben sich verpflichtet, das Angebot für sämtliche von ihnen gehaltenen Aktien anzunehmen.

Die Transaktion wird einen globalen Hersteller für Infrastruktursoftware und Geschäftsprozesss-Management mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und über einer Milliarde Euro Umsatz schaffen. Die Stärken der Software AG, Technologieführerschaft bei Middleware-Produkten, Finanzkraft und globale Präsenz werden ergänzt um die Stärken von IDS Scheer in Sachen Modellierung, Implementierung und der Steuerung von Geschäftsprozessen, den starken Partnerschaften und einer hohen Service-Präsenz bei ca. 7.500 Kunden, so der Käufer. IDS Scheer biete profunde Branchenkompetenz, den direkten Zugang zu vertikalen Märkten und eine starke Stellung im SAP-Beratungsgeschäft.

Die Kombination der beiden technologisch führenden und sich ergänzenden Produktportfolien für die Digitalisierung und Implementierung von Geschäftsprozessen wird in dieser Zusammensetzung auf dem Weltmarkt einmalig sein und im sich konsolidierenden Softwaremarkt eine nachhaltig gestärkte Wettbewerbsposition ermöglichen, heißt es von Seiten der Software AG. Insbesondere durch das Erreichen kritischer Größe in weiteren Kernmärkten Europas werde der Marktzugang wirksam verbessert. Zudem werde durch die Beratungskompetenz von IDS Scheer die Fähigkeit erhöht, eigene Produkte in branchenspezifischen und großen Projekten zu implementieren. Im Wachstumsmarkt Geschäftsprozess-Management (BPM/BPA) soll das gemeinsame Unternehmen weltweit an Bedeutung gewinnen. Desweiteren soll ein neuer, leistungsfähiger Anbieter für die Integration von SAP-Lösungen in heterogenen Anwendungslandschaften entstehen.

Die gemeinsame Strategie ist »klar auf Wachstum ausgerichtet«. Wachstumstreiber sollen ein erhöhter Absatz des komplettierten Produktangebots, ein erweiterter Marktzugang sowie das spezialisierte Beratungsgeschäft von IDS Scheer sein. Diese Beratungskompetenz sei bei der kundenspezifischen Implementierung von serviceorientierten Architekturen (SOA) und BPM/BPA-Lösungen, insbesondere auch im SAP-Umfeld, von Nutzen. Es wird erwartet, dass die Kombination der beiden erfolgreichen Geschäftsmodelle bei der Software AG bereits im ersten vollen Geschäftsjahr der Konsolidierung (2010) zu einer Steigerung des operativen Ergebnisses  pro Aktie führen wird.

Für das Geschäft von IDS Scheer biete sich durch den Zusammenschluss die Chance, verstärkt zu wachsen, die Zukunft der Marke ARIS langfristig zu sichern  sowie die von den Gründern und den Mitarbeitern über die Jahre aufgebaute führende Marktpräsenz global auszubauen und im sich konsolidierenden Softwaremarkt langfristig zu sichern, heißt es. Die Mitarbeiter von IDS Scheer und der Software AG bekämen so die Möglichkeit, für ein größeres, attraktives Unternehmen zu arbeiten, das Technologieführer für Infrastruktursoftware und Geschäftsprozess-Management ist und vielfältige, attraktive und langfristige internationale Karrierechancen bietet. Bei der Software AG ist man deshalb zuversichtlich, neben dem Management auch in der gesamten Belegschaft von IDS Scheer AG eine breite Zustimmung für das Vorhaben zu erreichen.

Durch die geplante Übernahme verändert sich auch die Umsatzerwartung der Software AG für das Gesamtjahr 2009, die bislang von vier bis acht Prozent Wachstum (währungsbereinigt) ausging. Je nach Zeitpunkt der Erstkonsolidierung von IDS Scheer AG könne dieser Wachstumswert deutlich überschritten werden. Eine konkrete Prognose lasse sich aber aus heutiger Sicht erst nach dem Closing der Transaktion, frühestens mit den Ergebnissen des 3. Quartals erstellen. Dies gelte auch für die Prognose von Synergien und die erwartete EBITDA-Marge der konsolidierten Ergebnisse.