Cloud erreicht Fünf-Prozent-Hürde

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Cloud Computing ist längst Realität im deutschen IT-Markt, berichten die Marktforscher der Experton Group. In diesem Jahr werden die deutschen Unternehmen rund fünf Prozent ihrer IT-Ausgaben in die Wolke stecken. Und dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch weiter beschleunigen. Zwar gibt es nach wie vor ungeklärte Fragen wie zum Beispiel beim Datenschutz, und auch das Thema Integration, insbesondere der Dienste untereinander, lässt noch Luft nach oben. Dennoch wird nach Ansicht der Experton der Cloud Computing Markt noch einmal zusätzlichen Schub erhalten.

Das hochdynamische Wachstum des Marktes für Cloud Computing wird sich in den kommenden Jahren noch weiter beschleunigen. Zwar muss man dem deutschen Markt nach wie vor, in einigen Bereichen, einen zähen Start bescheinigen. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen wider, die für 2013 marginal nach unten angepasst wurden. Fakt ist aber, dass zu beobachten ist, wie die zunehmende Digitalisierung aller Lebens- und Geschäftsbereiche auch Implikationen auf die Adaption von Cloud-Computing-Modellen hat.

So werden die Ausgaben für Cloud Computing Services, -Technologien sowie -Beratung und -Integration in Deutschland 2013 die Fünf-Prozent-Schwelle erreichen. Weiterhin geht die Experton Group aufgrund der oben beschriebenen Lage davon aus, dass die Wachstumsraten nur langsam zurückgehen werden. So wird der Markt für Cloud Computing in Deutschland auch in 2014 mit über 50 Prozent wachsen. Allerdings wird er dies sehr unterschiedlich tun, je nachdem welches Segment und welche Kategorie man betrachtet.

 

So prognostiziert die Experton Group in ihren aktuellen Marktzahlen, dass die Ausgaben für Cloud-Services in den nächsten Jahren im Verhältnis zu den anderen Kategorien (Technologie und Integration/Beratung) noch mehr an Gewicht gewinnen als bisher angenommen.

Auch innerhalb dieser einzelnen Kategorien gibt es nach den aktuellen Prognosen Neugewichtungen. So hat die Experton Group die Zahlen für den Bereich SaaS ERP deutlich zurückgenommen. So steigen die Ausgaben SaaS-ERP/POS von 35,1 Mio. Euro auf 282,6 Mio. Euro im Jahr 2017. Experton geht davon aus, dass insbesondere mittelständische Unternehmen diese Services deutlich zögerlicher annehmen als noch vor 12 Monaten prognostiziert. Der Wunsch der Unternehmen nach Individualisierung ihrer Lösung ist nach wie vor hoch. Eine hoch standardisierte ERP-Lösung im SaaS-Modell kann sich vor diesem Hintergrund derzeit (noch) schwerlich durchsetzen.

Dagegen steigen die Ausgaben für SaaS-basierte E-Mail- und Collaboration-Lösungen schneller an. Die Ausgaben werden nach den angepassten Prognosen von 313,5 Mio. Euro auf 2.220,3 Mio. Euro im Jahr 2017 ansteigen. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass das Thema Social Enterprise von Anbieterseite seit Mitte 2012 stark forciert wurde. Auch geht Experton Group davon aus, dass der Start der SaaS-Marktplätze, wie beispielsweise der Business-Marketplace der Deutschen Telekom oder der Fujitsu Cloud Store, die Nachfrage zusätzlich stimulieren werden. Auf diesen Marktplätzen können Unternehmen mehrere unterschiedliche SaaS-Lösungen aus einer Hand beziehen.

Auch im Bereich der Cloud-Technologien hat Experton Group ebenfalls Anpassungen vorgenommen. So wurde der Bereich der Technologien für Virtualisierung deutlich nach oben angepasst.

Experton sieht hier mittelfristig eine Verlagerung hin zu anteilig erhöhten Ausgaben für Virtualisierung, da sich diese zukünftig auch auf das Netzwerk (Software Defined Network) und nicht nur auf die OS bzw. Rechenleistung bezieht. Daher steigen die Ausgaben für Cloud-bezogene Virtualisierungslösungen ab 2015 deutlich an – von rund 210 Mio. Euro im Jahr 2015 auf 391 Mio. Euro im Jahr 2017. Dieser Trend hat wiederum Auswirkungen auf die Ausgaben für Network-Equipment, die durch die Virtualisierung etwas weniger stark wachsen als in 2012 prognostiziert.

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