SAP: Zwei-Schichten ERP auf dem Vormarsch

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SAP Business by Design (BbD) war für die Walldorfer eine schwere Geburt. Jetzt aber findet die Cloud Lösung zunehmend Akzeptanz, sowohl bei kleineren Unternehmen als auch bei größeren Firmen, die BbD benutzen, um Filialen an das Zentralsystem anzuschließen. Im letzteren Fall spricht man von einem Zwei-Schichten (Two Tier) Modell.

Ein Beispiel dafür ist der Schweizer Werkzeug-Hersteller Hilti, wie Andreas Nemetz, Head of Competence Center On Demand and On Device Services, Hilti Corp. berichtet: „Hilti wird Business by Design in 30 Ländern ausrollen“. Ein Two Tier Modell sei eine logische Lösung, wobei in den reifen Märkten SAP ERP eingesetzt wird (15 Länder), während in den restlichen hundert Ländern, in denen Hilti präsent ist, Business by Design zum Zuge kommen soll.

Die Hilti-Filialen in diesen Ländern haben teilweise nur drei bis fünf Angestellte. Vorher wurden dort zum Teil MS Office, teilweise selbstgestrickte Lösungen eingesetzt. Die kleineren Länder waren dabei unabhängig. Wie Nemetz berichtet, war das aber nicht wirklich erfolgreich. Jetzt werden bessere Erfolge aus drei Märkten gemeldet, in denen BbD seit vier Monaten im Einsatz ist. Die Vorteile liegen in präziseren Meldug und einer besseren Übersicht. Es wird ein Hub and Spoke für Satellitenmärkte betrieben (z.B: Slowenien hängt an Italien). Die Filialen können sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und die interne Abstimmung läuft besser. Der Fokus liegt auf den Marketing und CRM Modulen. Das Training dauerte vorher vier Wochen für SAP ERP, jetzt reicht eine halbe Woche für BbD.

Ähnliche Erfahrungen hat Victoriano Barral Head of Sector IT Programs bei TUI Intercruises gemacht. SAP Business by Design ist auch beim Reiseveranstalter TUI angesagt. „Wir sind in 108 Ländern präsent, wo es Sinn macht, verwenden wir SAP ERP, sonst BbD.“ Die Filialen sind autonom, aber nicht unabhängig. Die Antwort Two-Tier ERP als Cloud-Lösung hat sich ausgezahlt. BbD war schnell zu implementieren: „Wir müssen ein Werkzeug bereitstellen für die autonome Filialen.“
Vorher gab es bei der Dateneingabe viele Fehler, jetzt ist alles sicherer und genauer, robuster und zuverlässiger. „Die Filialen sehen die Vorteile, das schlägt sich direkt im Umsatz nieder.“

Chakib Bouhdary, EVP Strategy & Business Development SAP, betont: „Wir sind Problemlöser. Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell überdenken und können die Entwicklungsländer nicht ignorieren.“ Drei Technologien kommen gleichzeitig, Cloud, Mobility und Big Data. Neue Märkte brauchen neue Geschäftsmodelle. Zum Beispiel Metall und Minen, die vorher sehr lokal agierten, werden jetzt wirklich global. „Die Unternehmen dehnen sich in verschiedene Branchen aus“, erklärt Boudhary. Ein Multi-Channel Ansatz wird wichtiger. Die Information wird zum Produkt. Mehr Unternehmen addieren Services, weil sie ihre Kunden besser kennen. Die Kunden brauchen zwei Plattformen, eine für Information und eine für Transaktion.

„Wir sind keine IT-Company, operieren aber im Premium-Segment. Wir bauen Data und Mobility aus, später die Cloud. Wir stimmen uns ständig mit SAP ab, um Co-Innovation Projekte voranzubringen. Die Kunden wollen, dass wir neue Technologien aufgreifen“, erklärt Nemetz.

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