Apple im Visier der Hacker

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Apple fliegt nicht länger unter dem Radar der Hacker, sagen die Experten von McAfee in ihrem 2011 Threat Predictions Bericht voraus. Durch die gestiegenen Marktanteile werden Macs, iPhones & Co. und das mangelhafte Sicherheitsbewusstsein der Anwender finden Cyberverbrecher glorreiche Jagdgründe, die sie nicht länger außer lassen werden. Unter Sicherheitsexperten, die sich in Online-Foren für Informationssicherheit bewegen oder Konferenzen zu diesem Thema besuchen, ist bekannt, dass die Mac OS X-Plattform in den Whitehat- und BlackhatCommunities ein sehr beliebtes Ziel ist. Whitehats suchen bereits seit langem nach Schwachstellen in Mac-Betriebssystemen und -Anwendungen. Obwohl Mac-Computer in der Vergangenheit nur selten Ziel böswilliger Angreifer waren, wird das Mac-Betriebssystem sehr häufig eingesetzt. Apple Botnets und Trojaner werden 2011 um sich greifen.

Ebenfalls stärker in den Blickpunkt rückt das Internet-TV, vor allem Google TV sieht McAfee als gefährdet an. Neben böswilligem Code rechnet McAfee Labs mit Anwendungen, die darauf abzielen, persönliche und personenbezogene Daten offen zu legen und zu kompromittieren. Die Gefahr wird schließlich über Medienplattformen wie Google TV zu Datenkompromittierung und Bedrohungen führen.

Auch Geolokationsdienste wie Facebook Places bieten sich für Angriffe geradezu an. Mit der Unterstützung der Bing-Kartenfunktion lassen sich beispielsweise die Positionen aller Tweet-Ersteller, die GPS-Daten veröffentlichen, in einem bestimmten Bereich genau bestimmen. Es ist leicht, diese Daten Themen oder Interessensbereichen zuzuordnen. Mit nur wenigen Mausklicks können Internetkriminelle in Echtzeit feststellen, wer wo Tweets veröffentlicht, was diese Personen sagen, wofür sie sich interessieren und mit welchen Betriebssystemen und Anwendungen sie arbeiten. Anschließend ist es kinderleicht, mithilfe der auf diese Weise erfassten Informationen einen gezielten Angriff zu starten.

Allgemein stärker gefährdet sind mobile Plattformen. McAfee Labs voraus, dass das Jahr 2011 einen Wendepunkt für Bedrohungen für Mobilgeräte darstellen wird. In diesem Jahr beobachteten wir viele neue, aber nur wenig verbreitete Bedrohungen für Mobilgeräte: Rootkits für die Android-Plattform, Remote-Jailbreaking-Exploits für das iPhone und nun auch Zeus (einen gut bekannten Bank-Trojaner mit Botnet). Der weit verbreitete Einsatz von Mobilgeräten in Geschäftsumgebungen wird in Kombination mit diesen und weiteren Angriffen wahrscheinlich zu der längst erwarteten Explosion führen. Aufgrund der empfindlichen Netzinfrastruktur und der zögerlichen Einführung von Verschlüsselungen sind Benutzer- und Unternehmensdaten ernsthaften Risiken ausgesetzt.

Aktuell im Blickpunkt sind politisch motivierte Hackerattacken wie derzeit Wikileaks und dieser Trend wird sich im nächsten Jahr noch verstärken. Weitere Gruppen werden dem Beispiel von Wikileaks folgen, da Hacktivismus von Personen betrieben wird, die sich als von bestimmten Regierungen oder Bewegungen unabhängig betrachten. Es wird noch darüber diskutiert, ob in Wirklichkeit Regierungen hinter diesen Manipulationen und Aktivitäten stehen oder diese heimlich unterstützen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Staaten private Hacker dafür einsetzen werden. Hacktivismus könnte als Ablenkung zu Beginn eines Internetkriegs dienen.