Attachmate kauft Novell

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Nachdem der Kauf von Novell durch VMware nicht zustande gekommen ist, hat nun Attachmate zugeschlagen. 2,2 Milliarden Dollar lässt sich Attachmate die Übernahme kosten. Attachmate gehört drei Investment-Gesellschaften und ist damit im Gegensatz zu Novell nicht börsennotiert. Außerdem mischt auch Microsoft mit und kauft von Novell über ein Konsortium von Technologie-Firmen geistiges Eigentum (insgesamt 882 Patente) im Wert von 450 Millionen Dollar.

Novell war unter Druck geraten, weil die Unternehmensleitung im März ein Übernahme-Angebot seitens eines Hedge-Fund-Unternehmens namens Elliott Associates ausgeschlagen hatte und jetzt von milliardenschweren Sammelklagen wütender Aktionäre bedroht war. Das Angebot von Attachmate liegt über dem von Elliott Associates und auch über dem aktuellen Börsenkurs und damit dürften zumindest die gravierendsten juristischen Probleme aus der Welt geräumt sein.

Auf der anderen Seite hat Novell nach wie vor strukturelle Probleme und eine Menge an Altlasten.  Deswegen war bisher auch kein Interessent bereit, das Unternehmen als Ganzes zu kaufen. Aber Attachmate hat nun genau dies getan.

Das ist insbesondere eine gute Nachricht für die Nürnberger Mitarbeiter von Suse, die nun vom Rest der Novell-Mannschaft getrennt werden und als eigenständiger Unternehmensbereich weiterarbeiten dürfen. Suse wird allgemein mit seiner fortschrittlichen Linux-Technologie als Kronjuwel betrachtet, auch wenn der Bereich erst im letzten Jahr den Break-Even erreicht hat.

Attachmate will nun auf vier unabhängigen Säulen und Produktbereichen ruhen: Novell, Suse, NetIQ und der Kernbereich Attachmate.   
Es gibt zwischen den vier Bereichen nur geringe Überschneidungen und Attachmate will nun aggressiv die Cross-Selling-Möglichkeiten nutzen.

Der Kauf soll im ersten Quartal 2011 abgeschlossen werden.