BDI: IT-Anbieter sollten ihren Fokus auf Mittelstand und Services richten

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Zu diesem Resultat kam der Arbeitskreis „Internet of Services“, ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen IBM Deutschland GmbH, Lycos Europe, SAP und Siemens IT Solutions and Services. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zu den wichtigsten Märkten für Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) der Zukunft und der treibenden Technologien sind im aktuellen „BDI-Manifest für Wachstum und Beschäftigung – Deutschland 2020“ des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) nachzulesen.

Informations- und Telekommunikationstechnologien (ITK) sind ein entscheidender Schlüssel für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands im 21. Jahrhundert, stellt der Arbeitskreis fest. So erwarten zum Beispiel die Analysten von IDC in den Jahren 2008 bis 2012 einen weiteren Anstieg der IT-Ausgaben in Deutschland um 4,6 Prozent.

Mehr als ein Drittel des gesamten Produktivitätsfortschritts hierzulande beruht laut BDI auf ITK-Anwendungen. Um die wichtigsten ITK-Märkte bis 2020 und die treibenden Technologien zu identifizieren, bildete sich der Arbeitskreis, dessen Ergebnisse nun vorgestellt wurden. Die Publikation stellt zehn Strategien für das nächste Jahrzehnt vor – “für nachhaltiges Wachstum, mehr Arbeitsplätze und eine höhere Wertschöpfung am Standort Deutschland”.

Erhebliches Wachstumspotenzial sehen die Teilnehmer des Arbeitskreises auf dem IT-Markt vor allem für den Mittelstand und dem für IT-Services. So geht die Arbeitsgruppe davon aus, dass sich im Bereich Dienstleistungen die gleichen Wettbewerbskonstellationen herausbilden werden wie in der Fertigung: Deutschland müsse in Services mit hoher Wertschöpfung investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Neue Chancen für den Mittelstand

Umgekehrt könne die Nutzung von ITK in vielen Fällen zum Kern neuer Dienstleistungen werden. So zum Beispiel auf dem Gebiet des Computer Aided Design (CAD), der Entwicklung von Fahrzeugen und Maschinen am Computer, im Bereich sozialer Netzwerke oder bezüglich mobiler, ortsbezogener Informationen, die Anwendern zur Verfügung gestellt werden.

Für den Mittelstand ergeben sich ebenfalls neue Perspektiven. So könne ein Netzwerk aus kleineren Unternehmen künftig dank intelligenter ITK-Vernetzung ähnlich agieren wie große und somit im globalen Wettbewerb besser bestehen als je zuvor. Der Übergang in die vernetzte Wissensökonomie erfordere jedoch den Einsatz moderner IT-Lösungen. Wenn auch kleine und mittelständische Unternehmen konsequent auf Innovationen setzen und IT als Effizienzverstärker nutzen, werden sie weiterhin Motor für Wachstum und Beschäftigung sein, so das Resumé.
Außer der IT auf Unternehmensebene sind zum Beispiel gerade in der Fertigungsindustrie die Möglichkeiten für eine optimale Produktgestaltung durch die IT entscheidend. Software bestimmt zunehmend die Leistungsfähigkeit von Produkten und wird damit wettbewerbsrelevant, so der Arbeitskreis. Durch die zu erwartende Vernetzung dieser Produkte entwickle sich eine völlig neue Dynamik. Mittelstand und IT Industrie müssten sich gemeinsam dieser noch schwer abzuschätzenden Entwicklung stellen, um sie mitzugestalten und die sich dadurch ergebenden Chancen bestmöglich zu nutzen.

Die Arbeitsgruppe betont in ihrer Untersuchung die Bedeutung des Mittelstands als eigenes Kundensegment mit spezifischen Anforderungen. Bei der Ausgestaltung der Produkte für den Mittelstand komme es vor allem auf leichte Bedienbarkeit, hohe Sicherheitsstandards, sowie auf verbindliche Standards und Interoperabilität an.

Das „BDI-Manifest für Wachstum und Beschäftigung – Deutschland 2020″ steht als Gesamtausgabe und als Zusammenfassung zum Download bereit.