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Früherer Telekom-Chef steigt bei 1&1 ein

Der Geldanlage-Spezialist Warburg Pincus investiert 450 Millionen Euro in die 1&1 Internet AG. Hinter dem großen Investment steckt der ehemalige Chef der Deutschen Telekom René Obermann.

So, wie Google sich selbst die Finanzholding Alphabet übergestülpt hatte, hatte dies vor langer Zeit schon 1&1 mit der United Internet AG getan. Nach dem Einstieg des neuen Investors hält diese noch zwei Drittel des Kapitals der 1&1 Internet SE, teilt sie in einer Ad-hoc-Meldung mit.

Gemeinsam mit Oberman haben die Gesellschafter vor, eine neue Holding zu gründen. Für den Wert der Beteiligung von Warburg Pincus wurde der Eigenkapitalwert des betroffenen Geschäftsbereichs „Business Applications“ in Höhe von 1,35 Milliarden Euro herangezogen.

„Dies entspricht dem Unternehmenswert des Geschäftsbereichs nach Abzug von internen Darlehensforderungen der United Internet AG in einer Gesamthöhe von 1,20 Milliarden, die im Zuge der Überführung des Geschäfts durch United Internet in die neue Struktur begründet wurden und zu marktüblichen Konditionen verzinst werden“, erklärt die bisherige 100%-Mutter der 1&1.

Ein Teilbetrag in Höhe von circa 334 Millionen Euro werde im 1. Halbjahr 2017 erwartet. Weitere bis zu 116 Mio. Euro sollen in Abhängigkeit von der Erreichung bestimmter Performance-Ziele und Wechselkursänderungen zu späteren Zeitpunkten gezahlt werden.

Gemeinsames Ziel der Partnerschaft sei es, mit Webhosting-Produkten und Cloud Applikationen die europäische Marktführerschaft weiter auszubauen. „In den kommenden Jahren“ soll mit einem Börsengang der neuen Kombinationsgesellschaft noch einmal ordentlich Geld eingesammelt werden.

Noch haben die Behörden dem Geschäft keine Zustimmung erteilt, doch eine Genehmigung ist wahrscheinlich, da in diesem Marktsegment ausreichend freier Wettbewerb herrscht. Als Gegenspieler in Deutschland steht vor allem Obermanns früherer Arbeitgeber, die Deutsche Telekom, mit ihren vielen Töchtern wie etwa Strato und T-Systems bereit, als europäischen Wettbewerber könne man auch die französiche Holding OVH sehen, die sich wie United Internet als europäischen Marktführer bezeichnet.

Der Tipp der FAZ vom vergangenen Jahr United Internet sei ein doppelt so guter Aktientipp wie Apple, könnte sich nun als wahr erweisen.

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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