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Virtual-Reality-Brillen erzielen erste Erfolge

Virtual-Reality-Brillen durchgehen einen Boom bei technikaffiner Kundschaft fast wie die Heimcomputer in den 1980er-Jahren. Dabei sind die Erfolgsmeldungen zur HTC Vive und zu Samsung Gear erst der Anfang eines aufkommenden Massenmarktphänomens.

Die HTC Vive (hier mit Controllern in der Business-Edition) hat sich trotz hohem Preis in nur drei Monaten rund 100.000 Mal verkauft (Bild: HTC)

So meldet ein Report für die HTC Vive rund 100.000 verkaufte Exemplare, berichtet der taiwanische Branchendienst Digitimes. Die gemeldete Zahl aus dem Report „Road to VR“ beruhe allerdings auf Werten des Marktforschungsnstittes Steam Spy, welches seine Werte aus Spielstatistiken aggregiert. Die drei Spiele, die mit der Brille ausgeliefert werden, hatten nach drei Monaten Marktpräsenz des Kopf-Displays ausreichend Cloud-Statistiken erzeugt, dass SteamSpy es wagt, daraus Marktzahlen hochzurechnen. Die hergenommenen Statistiken beziehen sich auf die Games Tilt Brush, Fantastic Contraption und Job Simulator, habe der Report erklärt.

Demnach wird Tilt Brush von 94.911 Konten (plus/minus 8213 Messungenauigkeit) genutzt. Da jeder Tilt-Brush-Spieler-Account als HTC-Vive-Nutzer gesehen wird, kommt Steam Spy – mit eingerechnetem Messfehler – auf 103.124 Geräte, bei Messungenauigkeit nach unten gerechnet auf 86.698 Geräte – nur der Monate nach dem Marktstart. Den hohen Preis des Systems auf die Stückzahl umgerechnet, ergebe das immerhin schon einen Umsatz von 89 Millionen US-Dollars.

Etwas genauer sind die Marktzahlen von Samsung, die sich auf tatsächlich gemessene Verkäufe beziehen. Man habe über 185.000 VR-Brillen in Deutschland verkauft, meldet die deutsche Niederlassung des koreaschen Herstellers.

Die Samsung Gear, weltweit schon ein Millionenseller, ist in Deutschland rund 198.00 Mal über die (auch virtuelle) Ladentheke gewandert (Bild: Samsung)

Die Gear VR ist eigentlich nur eine Smartphone-Erweiterung: Das Mobiltelefon wird einfach in die Brille gesteckt und funktioniert dann ähnlich wie Google Cardboard oder dessen Nachfolger Daydream. Durch diese Art der VR-Darstellung ist das Samsung-Gerät auch zwei Mal billiger als die HTC-Brille.

Das erste Modell, noch etwas komplizierter im technischen Aufbau, kam schon im November 2014 auf den deutschen Markt, doch erst seit Herbst 2015 ist die Brille als Massenprodukt verfügbar. Umgerechnet auf den HTC-Erfolg in nur wenigen Monaten hat sich Samsungs VR-Spielzeug also langsamer verkauft, hatte aber genug Zeit, einen hohen Marktanteil zu erobern. Weltweit soll es sogar mehr als eine Million sein, so ein VR-Experte gegenüber US-Medien.

Der Erfolgsrausch hat auch Mitbewerber Huawei dazu gebracht, seine „Billigbrille“ noch im Juli auf den Markt zu werfen.

Was aus dem Software-Produkt geworden ist, das der deutsche VR-Dienstleister Lightshape schon im Januar aus seinen Erfahrungen rund um verschiedene Anwendungsfälle mit unterschiedlichen Brillen machen wollte, ist nicht bekannt – derzeit gibt Industrie 4.0 wohl finanziell mehr her als der Massenmarkt.

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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