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Lightshape will Virtual Reality als Produkt anbieten

Lightshape kann nun VR-Lösungen so weit weg von der beauftragten Einzellösung mit Dienstleistungen abstrahieren, dass ein vorgefertigtes Paket mit Entwicklungskit durch Partner genutzt werden kann – zum Beispiel als Point-of-Sales-Lösung oder für Events.

Lightshape-Geschäftsführer Robin Wenk zeigt dem Publikum auf dem Großbildschirm, was der VR-Nutzer in seiner 3D-Brille “voll-immersiv” sieht. (Foto: Thomas Niedermüller)

Das Unternehmen bereitet sich darauf vor, seine Lösungen, eventuell mit Hilfe von Distributoren, über Systemhäuser oder Agenturen zu vertreiben. Lightshape ist nach langer Entwicklungszeit zu Gesprächen mit potentiellen Partnern bereit.

Mit Auftragsarbeiten für große Kunden wie Bahn, Daimler-Benz, Porsche und andere hat Lightshape die Techniken für VR-Anwendungen erweitert und sein „Holodeck“ als Machbarkeitsstudie präsentiert. Nun sei man auf dem Weg, aus den bisherigen Entwicklungen ein SDK für mögliche Partner zu machen und es Stück für Stück von den Arbeiten für fünf- und sechsstellige Euro-Summen zu einem für eine größere Audienz weiterverkaufbaren Produkt zu machen. Das erklärt Robin Wenk, einer der drei Geschäftsführer von Lightshape.

Die Virtual-Reality-Lösung ist mit unternehmenseigener Entwicklung zu einem „drahtlosen Setup“ ausgebaut, es hängen also keine langen Kabel an der Brille. Das anze beruht nicht auf WLAN, denn auch die derzeit schnellsten WLAN-Standards wie 802.11ac und das kommende 802.11ah sind zu langsam, um komplette 3D-Umgebungen unterbrechungsfrei und immersiv in die Brillen zu übertragen.

Für die Bahnkunden präsentierte Lightshape mit Hilfe einer VR-Anwendung, wie der Stuttgarter Bahnhof nach “Stuttgart 21” tatsächlich aussehen sollte (Bild: Thomas Niedermüller).

Wenk zeigt ein 3D-Porsche-Modell, das auch in reduzierter Objektbeschreibung zu viele Polygone hat, um schnell, realistisch und ohne Latenzen über WLAN an die 3D-Brille übertragen werden zu können. Daher hat Lightshape zwei Beschleunigungen implementiert: Erstens hat man die 3D-Berechnung (Rendering) auf die Seite des Brillenträgers und nicht auf einen langsamen PC vor die Übertragung gesetzt. Zweitens nutzt Lightshape eine eigene Technik mit speziellem Format für die zu übertragende Objektform. Die Software kann jedoch mit Hilfe von Exporten Objekte aus anderen Formaten wie WebGL umwandeln – der Käufer ist also nicht an ein proprietäres Format gebunden.

Die Lösung erkennt die Bewegungen von Nutzern anhand von Infrarot-Sensoren. Je nachdem, wie viele Sensoren aufgestellt werden sollen, wie viel Platz genutzt wird, und wie viele Personen sich in einem virtuellen Raum bewegen (und auch als Avatar erkennen) sollen, variiert derzeit der Preis sehr stark. Jetzt aber ist es ein „fast fertiges“ Produkt, das man für bestimmte Aktionen in preiswertere Pakete schnüren könnte, erklärt Wenk.

Dass das Thema VR über dreißig Jahre nach seiner Erfindung jetzt wieder zum Trend wird, zeigen die zahlreichen Brillenlösungen, die derzeit auf den Markt kommen. Oculus musste wegen der hohen Nachfrage nach seiner Brille „Rift“, die jetzt vorbestellbar ist, erst einmal die Lieferzeiten immer weiter nach hinten schieben. Und HTC will das Geschäft mit 3D-Brillen vorsichtshalber in eine gesonderte Firma auslagern, berichtet der taiwanische Branchen-Newsletter Digitimes. Und wann Microsoft seine kürzlich angekündigte HoloLens-Brille tatsächlich auf den Markt bringt und wie gut sie außerhalb der Spieledemos des Software-Riesen wirklich ist, ist noch nicht bekannt.

Für Lightshape ist derzeit nicht die Brille das Wichtigste: Die Software kann an andere VR-Displays angepasst werden.

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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