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Igel hat was gegen Zero Clients

Zero Clients für OS-Streaming

Der Hersteller kritisiert die Produktbezeichnung »Zero Client«. Sie werde von den Anbietern für unterschiedliche Konzepte herangezogen und sei daher irreführend, findet Igel-Geschäftsführer Heiko Gloge. Das »zero« stehe fallweise für »kein lokales Betriebssystem«, »keine CPU, kein RAM« oder für »kein Management«. Gloge bemängelt, dass viele der proklamierten Eigenschaften unter technologischen Gesichtspunkten nicht haltbar und nicht zukunftssicher seien. Letzteres treffe insbesondere auf dezidierte Hardware Zero Clients zu, die sich auf proprietäre Kommunikationsprotokolle stützen. Die Marktbeobachtung von Igel unterscheidet derzeit drei Ansätze von Zero Clients:

1. Zero Clients für OS-Streaming – »zero OS«

Mit dem Attribut »zero OS« werden Thin Clients versehen, die kein lokales Thin Client-Betriebssystem (OS) besitzen. Nach dem Einschalten lädt der Zero Client per PXE (Preboot eXecution Environment) ein abgespecktes PC-Betriebssystem von einem Server oder PC über das Netzwerk in den Arbeitsspeicher, zum Beispiel ein angepasstes Microsoft Windows XP Professional. »Dieser Ansatz ist nicht mehr zeitgemäß«, erklärt Gloge, »denn die vergleichsweise ‘fette’ Hardware reicht nicht für Microsoft Windows 7 aus. State-of-the-Art der effizienten Windows 7-Bereitstellung ist die virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI).«

2. Hardware Zero Clients mit »zero CPU´« und »zero RAM«

Der Reiz dieser Zero Client-Gattung, darunter beispielsweise des Pano Device, liegt in der minimalen Hardware-Ausstattung ohne CPU (Hauptprozessor) und RAM (Arbeitsspeicher). »Solche Ansätze erscheinen momentan sehr kostengünstig«, erklärt der Igel Geschäftsführer. »Vor einer Investition in CPU-lose Endgeräte ist allerdings zu bedenken, dass die Kommunikationslogik damit in Hardware gegossen ist. Die Geräte funktionieren folglich nur in Verbindung mit einer proprietären Serverlösung. Hinzu kommt die aktuelle Limitierung auf eine bestimmte VDI-Lösung. Eingedenk des rasanten technologischen Fortschritts bieten ‚Zero CPU‘-Clients eine auf wenige Jahre beschränkte Zukunftssicherheit sowie ein begrenztes Einsparpotential. Die Geräte können nicht auf hocheffiziente Server Based Computing-Umgebungen mit De-facto-Standardlösungen wie Microsoft Windows Server 2008 R2 oder Citrix XenApp zugreifen. Das treibt den Ressourcenbedarf im Backend in die Höhe, zumal sie weder lokale Rechen- und Grafikleistung, noch lokale Softwaretools bereitstellen, um die zentralen Server zu entlasten.«

Panik vor Pano? Der Zero Client konkurriert mit Igels Thin Client-Konzept

3. Hardware Zero Clients für PCoIP: zero Management?

Die dritte Gattung an Zero Clients ist ebenfalls proprietär und basiert auf dem Teradici-Chipsatz »PCoIP Portal«. Sie sind für das von Teradici entwickelte Übertragungsprotokoll PCoverIP (PCoIP) optimiert. Mit einem proprietären OS, einer nicht x86-kompatiblen CPU und einem RAM-Baustein bestückt, decodieren diese Thin Clients die Bildinformationen eines VMware View-Desktops (ab Version 4 mit PCoIP-Unterstützung) oder einer dedizierten physischen Workstation mit Teradici Host-Chipsatz (1:1 Verbindung). Die Hersteller von PCoIP Hardware Zero Clients führen gerne einen besonders geringen Managementaufwand ins Feld (»zero Management«). Gloge bezweifelt das: »An diesen Geräten ist überhaupt nichts ‚zero‘. Sowohl Teradici als auch die Hersteller von Hardware Zero Clients für PCoIP bieten eigene Managementlösungen mit Thin Client-üblichem Konfigurationsumfang an. Allerdings fehlt auch bei diesem relativ kostenintensiven Konzept die Möglichkeit zur Erweiterung des Thin Client-OS um zusätzliche Protokolle und Softwareclients, was wiederum die Zukunftssicherheit in Frage stellt.« Auch die entstehende Serverlast sei nicht zu unterschätzen, so beanspruche ein Teradici Client nach Messungen von Igel ca. fünfmal so viel Serverkapazität wie ein normaler Thin Client. Konkret heißt das, es muss massiv in zusätzliche Server Hardware investiert werden.

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rbeuth

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