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ITscope Marktbarometer Q4 2019: Apple stürmt die Highflyer Charts

Die Highflyer Charts des neuen ITscope Marktbarometer Q4/2019  sind im vierten Quartal 2019 von Apple geradezu im Sturm erobert worden. Nach dem Lenovo ThinkCentre M720q Mini auf Platz 1 sieht man bis Platz 7 nur die Marke mit dem angebissenen Apfel. Die Strategie, kurz vorher das als Consumer-Tablet positionierte neue 10-Zoll-iPad ins Weihnachtsgeschäft zu schicken, ist offenbar voll aufgegangen. Denn dafür gab es ein Daumen hoch und ein Platz 2 unter den Neueinsteigern in der Händlergunst. Echte Überflieger sind in der Chart-Liste auch die drahtlosen In-Ear-Kopfhörer AirPods Pro auf Platz 3 und die Apple Watch der Serie 5 mit GPS-Funktion auf Platz 5. Bei Letzterer hat Apple wohl etwas in die Marketing-Trickkiste gegriffen, denn diese ist so ziemlich baugleich mit der Apple Watch der Serie 4, die mit dem neuen Release sang- und klanglos eingestellt wurde. Weihnachtstauglicher geworden ist auch der Preis des iPhone 11 mit 64 GB in schwarz auf Platz 4, das zu einem HEK von rund 660 Euro in den Handel kam. Preislicher Ausreißer nach oben unter den Top 10 der Neueinsteiger ist das MacBook Pro mit Intel Core i9 zum HEK von 2.476 Euro auf Platz 6. Abgesehen von den Apple-Produkten war das ITscope Marktbarometer in der Weihnachtszeit auch sonst für einige Überraschungen gut.

Das Lenovo ThinkCentre M720q Mini auf Platz 1 wurde schon genannt. Der auf Englisch Tiny genannte PC-Mini ist erst seit August 2019 gelistet und trotz seiner Maße von 18 x 18 x 4 cm mit dem Intel Core i5-9400T der neuesten Generation (mit 1,8 GHz) und 8 GB RAM doch so leistungsfähig, dass er am Arbeitsplatz für normale Anwendungen nichts missen lässt. Dass HP mit einem Vergleichsmodell mit einer etwas höheren Taktrate von 2,2 GHz um die Ecke gekommen ist, hat die Händler offenbar nicht gestört.

Nochmal zurück zu den schicken drahtlosen AirPods Pro auf Platz 3 in der Kategorie Headsets. Diese sind nach langer Zeit wieder mal eine echte Innovation im Apple-Universum und stecken voller intelligenter Technik. Das fängt schon bei der aktiven Geräuschunterdrückung an. Mikrofone an der Außenseite nehmen dazu die Umgebungsgeräusche 200-mal pro Sekunde auf und unterdrücken den Schall dann mit einem Gegenimpuls nahezu vollständig. Getrübt wurde die Freude an den neuen Kopfhörern durch Lieferschwierigkeiten. Selbst nach Weihnachten ist es für Händler noch immer schwer, an die AirPods Pro Apple heranzukommen. Apple selbst will den Verkauf der kabellosen In-Ear-Kopfhörer erst im Februar wieder aktiv angehen. Ein mit den Zulieferern gut vernetzter chinesischer Analyst rechnet laut mobilFlip damit, dass das Verhältnis von Angebot und Nachfrage im ersten Halbjahr 2020 angespannt bleiben wird und erst ein zweiter Auftragsfertiger Linderung bringen könnte.

Platz 8 belegt nach dem Apple-Durchmarsch der Ryzen 9 3950X mit 3,5 GHz. AMD setzt seine Siegesserie in der Kategorie CPUs und unter den Neueinsteigern fort – diesmal sogar mit 16 Kernen auf selben Raum dank der 7-nm-Technologie. Der im November erschienene Prozessor setzt dabei wieder völlig neue Standards in der CPU-Welt. 16 Kerne in einer Architektur mit nur sieben Nanometer (nm) unterzubringen, ist geradezu bahnbrechend. Wollte man eine vergleichbare Leistung haben, so musste man vorher auf eine viel größere CPU zurückgreifen. Diese hätte aber nicht auf Mainboards mit AM4-Sockel verbaut werden können und hohe Mehrkosten nach sich gezogen. Außerdem versteht sich der Ryzen 9 3950X schon auf PCI Express 4.0. Das kann weder das alte Topmodell AMD Ryzen Threadripper 2990WX noch eine Intel-CPU. Der Nachteil ist allerdings ein deutlich höherer Stromverbrauch als bei älteren Modellen und denen von Intel. Hinzu kommt, dass die Preise aufgrund der guten Verfügbarkeit am Sinken sind, was manche Händler nicht freuen dürfte. Nebenbei bemerkt hat AMD auf der CES 2020 in Las Vegas gerade den Threadripper 3990X angekündigt. Damit zielt der ewige Intel-Herausforderer auf das Profi-Segment, das bislang fast ausschließlich von den weit teureren XEON-Prozessoren besetzt war. In manchen Benchmarks hat der 3990X von AMD zu einem Fünftel des Preises (rund 4.000 gegenüber 20.000 Dollar) sogar besser abgeschnitten als das Intel-Flaggschiff in dem Segment.

Auf den 10. Platz schafft es die Kategorie TFTs mit dem Samsung Flip 2. Es handelt sich dabei weniger um einen Monitor, sondern um ein Whiteboard, das in Meeting-Räumen herkömmliche analoge Flipcharts (daran erinnert der Name) mit Papierbögen ersetzen soll. Trotz oder gerade wegen des HEKs von 1.911 Euro hat das Flip 2 mit 55 Zoll großem UHD-Touchscreen über 700 Klicks eingeheimst. Andere Conferencing-Lösungen sind aber tatsächlich viel teurer. Händler sind daher gut beraten, das Samsung Flip 2 für Einsteiger auf den Schirm zu haben, zumal dieses im Gegensatz zum Vorgänger auch ein Office-Paket beinhaltet. Was allerdings fehlt, ist eine integrierte Webcam für Videokonferenzen. Verführerisch ist die leichte Bedienung per Stift oder Finger mit einer Latenz von nur 6,8 Millisekunden.

Auf Platz 11 schaffte es wieder eine Dockingstation in die Highflyer Charts, diesmal vertreten durch HP und der HP USB-C Dock G5. Im letzten Marktbarometer hat es Dell geschafft, mit der Dock WD19 dorthin zu gelangen und besonders durch die modulare Stromversorgung mit bis zu 210W zu überzeugen. HP setzt mit der USB-C Dock G5 vor allem auf Platzsparen und einen modernen Look. Auf gerade mal 12×12 cm bietet die Dockingstation eine Reihe von Anschlüssen, die man nicht missen möchte. Dazu gehören zwei USB-A 3.0, zwei DisplayPort, ein HDMI 2.0, eine RJ45- beziehungsweise Ethernet-Schnittstelle und ein USB-C-Port. Das kompakte Design fordert aber auch seine Kompromisse. So kann die Dockingstation Notebooks nur mit 100 W laden. Allerdings unterstützt sie schon eine 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten, was das wieder wettmacht.

Platz 12 ist für Office-Umgebungen weit weniger geeignet als die vorher genannten Highflyer, passte aber sehr gut unter den Weihnachtsbaum. Gemeint ist die Spielekonsole Nintendo Switch, die auch schon in der Cyberwoche um Black Friday und Cybermonday zum Retail- und E-Tail-Schlager wurde. Die Nintendo Switch zeichnet sich durch ihr modulares Design aus: Als Hybrid lässt sich der Nachfolger der Wii U sowohl stationär mit einem externen Bildschirm nutzen als auch stand-alone für Handheld-Spiele. Abnehmbare Bedienelemente namens „Joy-Con“ ermöglichen Spiele in einer dritten Variante, dem sogenannten Tisch-Modus.

 

Platz 24 schließlich wurde wortwörtlich von einem Highflyer eingenommen. Die Rede ist von dem als Multikopter oder „Active Drone“ zu bezeichnende DJI Mavic Mini in der Flymore Combo mit drei Akkus und drei Ersatzrotoren. In der Variante ist die Drohne noch ganz frisch in der Distribution erst ab Januar 2020 offiziell lieferbar. Das Interesse ist im Vorfeld aber enorm. Das neue Fluggerät des längst etablierten Drohnenherstellers DJI ähnelt dem “großen Bruder” – der Mavic – ist aber deutlich kompakter. Zusammengeklappt ist die voll flugfähige Mini-Drohne kleiner als ein iPhone XR. Dabei wiegt sie auch nur 249 g. Das Gewicht ist jedoch nicht zufällig gewählt, sondern unterschreitet um ein Gramm die Regulierungsgrenze für die Kennzeichenpflicht. Geschickt, denn damit holt DJI mögliche Einsteiger ab, die sonst vielleicht zögern würden, sich so ein Gerät unter den Weihnachtsbaum zu wünschen oder selbst zuzulegen. Würde der Multikopter 2 kg wiegen, wäre für den Halter eine Führerscheinpflicht fällig. Ab 5 kg brauchen die Piloten eine Flugerlaubnis. Zu den Besonderheiten der Mavic Mini gehört eine 12-Megapixel-Kamera mit 2,7-K-Auflösung (2.720 x 1.530 Pixel). Unterstützend kommt wie beim Vorgängermodell auch ein Kamera-Gimbal genannter Bildstabilisator mit kardanischer Aufhängung (Gimbal) zum Einsatz. Profi-Funktionen wie RAW-Aufnahmen und automatische Hinderniserkennung fehlen allerdings. Die Flugzeit mit einer Ladung ist mit beachtlichen 30 Minuten angegeben. Die Anzeige der Live-Bilder erfolgt über das eigene Smartphone, das über eine App auch als Fernbedienung fungiert. Mit an Bord sind Presets, um mit der Drohne verschiedene Flugbahnen auszuprobieren.

Bei den TFT-Displays zeichnet sich ein weiter anhaltender Kampf der PC-Riesen Dell, HP und Lenovo ab. Etablierte Anbieter wie Samsung, LG, BenQ und Co. schauen weiter in die Röhre, haben aber wieder etwas Boden gutgemacht. Im Bereich der Bildschirme löst Dell mit dem seit 2018 gelisteten P2419H das HP Elitedisplay auf Platz 1 ab – und das deutlich, mit mehr als 2.000 Klicks Vorsprung. Zu einem HEK von 128 Euro ist der Dell-Monitor unter den Top 5 der Günstigste im 24“-Segment und er zählt auch zu den günstigsten Modellen der Top 15 im ITscope Ranking für Q4 2019. Die aktuelle Dell-Serie ist mit einem extrem schlanken Rahmen und flachen Fuß äußerst stylisch und lockt ganz business-like mit einer sehr guten Bildqualität.

War Dell im dritten Quartal noch mit sieben Geräten unter den Top 15, sind es diesmal nur noch fünf, aber abgesehen davon schickt das US-Unternehmen immer mehr TFT-Displays ins ITscope-Rennen. HP ist mit vier Modellen dabei, darunter auf Platz 2 und 3, Lenovo und Samsung jeweils mit zwei, BenQ mit nur einem.

Echte Neuerungen gab es diesmal kaum, zumindest nicht unter den Top 25. Zu erwähnen ist noch das unter den Highflyer genannte Samsung Flip 2. Die 55 und 65 Zoll großen Modelle Flip 2 WM55R und Flip 2 WM65R finden sich auf Platz 27 und 28 wieder. Es handelt sich dabei um interaktive Whiteboards oder elektronische Flipcharts mit UHD- oder 4K-Auflösung. Diese sind erst seit August 2019 bei ITscope gelistet und kommen als Lösungen für Konferenzräume zu vergleichsweise günstigen Händlereinkaufspreisen von rund 1.600 und 1.850 Euro auf den Markt. Interessant ist übrigens auch der LG 27UL850 auf Platz 26 denn als einer der wenigen ausgewiesenen Monitore unter den Top 30 verfügt er ebenfalls über die 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten.

Anders als im dritten Quartal, indem sich Samsung gut in Szene setzte, dominierte im Jahresendgeschäft wieder Apple das Mobilfunk-Geschehen im ITscope Marktbarometer. Auf Platz 1 ist wie gehabt das iPhone XR mit 64 GB in schwarz, gefolgt von dem vorherigen Zweitplatzierten, dem iPhone 8, ebenfalls mit 64 GB.

Das iPhone 11 hat von Position 37 kommend einen großen Satz nach vorn gemacht und sich auf Platz 3 gesetzt. Da war diesmal als o2-Angebot das Samsung Galaxy S10, das nunmehr um zwei Stellen auf Platz 5 abgerutscht ist. Den vierten Platz hat sich trotz des hohen HEKs von rund 1.079 Euro das iPhone 11 Pro gesichert. Dieses strotzt aber auch mit 256 GB Speicherplatz. Das Galaxy S10e, das im vorangegangenen Quartal noch auf Platz 11 war, ist auf Platz 17 abgesackt und damit nicht mehr unter den Top 15.

Das Samsung Galaxy Xcover 4s in der Enterprise-Edition mit 32GB überrascht einmal mehr. Das Gerät ist noch einmal um fünf Stellen auf Platz 7 aufgerückt. Von einer Eintagsfliege kann also längst keine Rede mehr sein. Das Samsung Galaxy A40 mit 64 GB dagegen ist um drei Stellen auf Platz 8 abgerutscht.

Ansonsten sieht man unter den Top 10 nur Apple. Die Mac Company hat sich mit den neuen Releases im Herbst entsprechend schon mal warmgelaufen. Jenseits der beiden Top-Marken konnte sich mit dem P30 Pro auf Platz 18 nur Huawei wieder unter die Top 20 mischen. Das Gerät bringt attraktive 128 GB Speicher und eine 40-Megapixel-Kamera mit.

Strategisch günstig, hat Apple rechtzeitig das eine oder andere Consumer-Gerät ins Jahresendgeschäft geschickt und damit im ITscope-Rennen um Tablets gut abgeräumt. Aber wie heißt es so schön: Business first. Und da hat Microsoft mit dem Surface Pro 6 in der Mittelklasse mit Core i5-8350U, 8 GB RAM und 256 GB Speicherplatz diesmal die Nase vorne und ist von Platz 2 auf Platz 1 aufgerückt. Als Geräte für den professionellen Einsatz sind die Surface-Modelle bei Systemhäuern überhaupt sehr beliebt. Und diese sind nun mal im Fokus des Marktbarometers.

Interessant ist übrigens die Preisgestaltung von Microsoft für den neuen Klassensieger. Mit einem HEK von gerade noch unter 1.000 Euro liegt es einerseits deutlich über den von Consumer-Tablets wie etwa das im September 2019 lancierte iPad mit 10,2-Zoll-Display der 7. Generation auf Platz 2, das nur mit einem HEK von 300 Euro daherkommt. Andererseits ist das Surface Pro 6 immer noch günstiger als das Apple-Pendant iPad Pro, das vom HEK her mit fast 200 Euro höher ansetzt. Dennoch konnte das iPad Pro von Platz 13 auf Platz 4 gut aufholen, allerdings nicht so fulminant wie der genannte Consumer-Vetter auf Platz 2, der im Vorquartal mit Position 89 noch weit unter ferner liefen war. Der Vorquartalssieger, das iPad mit 9,7-Zoll-Display, 32 GB und 2,4-GHz-Prozessor, ist nach seinem Höhenflug im vergangenen Jahr plötzlich auf Platz 16 abgefallen.

Als echter Senkrechtstarter haben sich diesmal zwei iPads mit 10,2-Zoll-Display, WiFi und 128 GB Speicher erwiesen: Das iPad mit der Modellnummer MW772FD/A schnellte von Position 126 auf Platz 6 hoch, das iPad mit der Modellnummer MW6E2FD/A von Platz 158 auf Platz 13. Samsungs Galaxy Tab A von 2019 mit 10,1-Zoll-Display mit 32 GB Speicher ist von Platz 5 auf Platz 8 leicht abgerutscht. Das Vorgängermodell von 2018 hat sich allerdings von Platz 20 auf Platz 11 gut verbessert, was zeigt, dass die Geräte mit Schnäppchenpreise von unter 200 Euro bei den Verbrauchern wie auch im Handel immer noch sehr beliebt sind.

Bei den Laptops wird es im vierten Quartal 2019 spannend. Das Lenovo ThinkPad E590 bleibt weiterhin absolut an der Spitze, und das mit großem Abstand, mit über 10.000 Klicks, das sind 7.500 mehr als das zweitplatzierte HP ProBook 450 G6. Beide Modelle sind mit einem Intel Core i5 mit 1,6 GHz, einem 15,6-Zoll-Display und einer 256 GB großen SSD ausgestattet. Das ThinkPad ist seit Januar 2019 gelistet, hat aber erst im August zum Siegeszug als Klick-König im ITscope Ranking angesetzt.

Die genannte Business-Ausstattung hat dazu sicherlich ein Stück weit beigetragen, trotzdem hat das ProBook von HP nicht ähnlich hohe Klickraten. Am Preis kann es kaum liegen, denn die HEKs sind mit 624 Euro respektive 645 Euro ungefähr gleich. Windows 10 Pro 64-Bit und 8 GB RAM haben auch beide Geräte. Was sich aber unterscheidet ist der hier und da noch bestehende IBM-Nimbus und der frühere Erscheinungstermin, sodass die Händlerherzen hier deutlich mehr für Lenovo schlagen.

Auf die beiden Spitzenreitern folgen bis Platz 6 allerdings vier weitere HP-Modelle, darunter vornehmlich ältere mit mehr Power wie zum Beispiel das HP ProBook 470 G5, das von Platz 22 auf Platz 5 vorgetürmt ist und über einen Core-i7-Prozessor mit 1,8 GHz verfügt. Das HP 250 G7 (G7 wie 7. Generation) mit Core-i3-Prozessor ist um zwei Stellen auf Platz 3 aufgerückt.

Unverändert stark auf Platz 4 gehalten hat sich das HP ProBook 470 G5 mit 17,3-Zoll-Display. Unter den Top 15 spielt eigentlich nur noch Microsoft mit zwei Surface Book 2 auf Platz 10 und Platz 11 mit sowie Apple mit dem gerade erst erschienenen MacBook Pro mit Touch Bar, einem 2,3 GHz schnellen Core i9 und MacOS Catalina 10.15. Dieses hat es als absoluter Neuling auf Anhieb auf Platz 13 geschafft. Das MacBook hat zusätzlich noch 16 GB RAM und eine SSD mit 1 TB Speichervermögen zu bieten. Das hat aber auch seinen Preis: Der HEK liegt bei 2.476 Euro, ganz schön teurer für ein Gerät mit 16-Zoll-Display. Da es allerdings erst seit Mitte November 2019 gelistet ist und kaum Zeit hatte, Klicks zu sammeln, wird es möglicherweise im Notebook-Ranking bald auf den ersten drei Plätzen landen. Wenn der Preis noch etwas moderater ausfällt, bestimmt.

Bei den Komplettsystemen ist das Lenovo ThinkCentre M720q 10T7 Mini (oder englisch Tiny) von Platz 69 auf Platz 1 hochgeschnellt. Der kompakte Office-Rechner ist erst seit August 2019 gelistet, hat sich aber mit rund 3.500 Klicks im ITscope Marktbarometer für Q4 2019 deutlich von dem Dell OptiPlex 3060 Micro Tower und dem HP ProDesk 400 G5 abgehoben.

Die beiden Konkurrenzprodukte liegen mit 2.585 und 2.584 Klicks fast gleichauf und landeten auf Platz 2 und 3. Dabei sind sie ähnlich groß und ähnlich ausgestattet wie das ThinkCentre M720q 10T7 an der Spitze. Dieser wartet mit einem 1,8 GHz schnellen Intel Core i5-9400T, 8 GB RAM und einer SSD mit 256 GB Speicherkapazität auf. Besagter Core-i5-Prozessor gehört schon zu neuesten Generation, ist aber nominell etwas weniger leistungsstark als der bei dem HP-Modell, bei dem ein i5-9500 mit einer Taktrate von 2,2 GHz verbaut ist. Die Händler hat es aber offenbar nicht gestört.

Der Dell OptiPlex 3060 auf Platz 2 kann als direktes Konkurrenzprodukte zum neuen Klassensieger gesehen werden, verfügt aber über einen Core i5-8500 der vorherigen Generation mit 2,1 GHz. Dafür ist er mit einem HEK von 505 Euro zu 541 Euro allerdings auch etwas günstiger. Statt nur Intel kann der Winzling auch eine CPU von AMD aufnehmen, was Händlern neue Angebotsmöglichkeiten eröffnet.

Den beachtlichsten Senkrechtstart der Saison hat bei den PC-Komplettsystemen der Micro Tower HP ProDesk 400 G6 mit 8 GB RAM und einer 256 GB großen SSD hingelegt. Der ist ebenfalls erst seit August 2019 gelistet und von Platz 156 auf Platz 4 mächtig hochkatapultiert. Bei dem Modell hat der Intel Core i5-8500 eine Taktrate von 3 GHz. Da es sich aber wie gesagt um ein CPU der Vorgängergeneration handelt, ist der Preis mit einem HEK von 529 Euro durchaus moderat, was wohl auch den steilen Aufstieg in der Händlergunst erklärt.

Einen Senkrechtstart mit Achtungserfolg hat auch Fujitsu Technology Solutions erlebt. Das vom Rückzug der Japaner vom Produktionsstandort in Augsburg arg gebeutelte Unternehmen konnte mit dem im Sommer 2019 lancierten Esprimo P558 in der Value-for-you Edition mit einem auf 2,9 GHz hochgetunten Core i5-9400 doch noch einen Rechner in die Top 15 bringen, und zwar punktgenau auf Platz 15. Vorher dümpelte der Mini-PC noch auf Platz 347 vor sich hin.

Auf Platz 1 bei den Grafikkarten ist abermals unverändert die PNY Quadro P2000 mit 5 GB GDDR5. Die ist übrigens schon seit Februar 2017 gelistet und gehört damit zu den Oldtimern im Board-Gemenge.

Zweieinhalb Jahre später erst folgte im Juli 2019 die MSI RTX 2070 SUPER VENTUS OC mit 8 GB GDDR6. Diese hat sich als Performance Allrounder von Platz 14 auf Platz 2 aber ganz schnell sehr gut in der Händlergunst und im ITscope Marktbarometer gemausert. Das liegt sicherlich nicht zuletzt an der Rechenleistung für Raytracing in Echtzeit, der eingebauten Künstlichen Intelligenz und am programmierbaren Shading. Dabei ist das MSI-Board mit einem HEK von 625 Euro im mittleren Preissegment angesiedelt.

Raytracing ist ein in der Filmtechnik schon lange eingesetztes Render-Verfahren zum Nachverfolgen von Lichtstrahlen (light ray); Shading bezeichnet das Schattieren von Objekten in 3D-Computergrafiken.

Bei den auch als Motherboards oder Hauptplatinen bezeichneten Mainboards ist der zweimalige Quartalssieger ASUS PRIME Z390-A auf Platz 3 abgerutscht. Haben sich im vorangegangenen Quartal noch ASUS und Gigabyte auf den ersten vier Plätzen abgewechselt, hat sich jetzt ein dritter Player vorne durchgeboxt.

An die Spitze hat es diesmal von Platz 9 kommend MSI mit dem seit Herbst 2018 gelisteten ATX-Board MSI Z390-A PRO mit Sockel LGA 1151 geschafft, auf Platz 2 ebenfalls MSI mit dem MSI MPG Z390 GAMING PLUS, das vorher noch eher glücklos auf Platz 66 war  und sogar noch einen Monat älter ist als der neue Klassensieger. Gaming ist traditionsgemäß das Thema im Weihnachtsgeschäft, das dank reicher Geldgeschenke von Eltern, Oma und Opa in der Regel noch bis Ende Januar anhält. Das spiegelt sich meist auch in dem ITscope Marktbarometer für das erste Quartal wider.

Im Gaming-Strom von Platz 27 auf Platz 5 kräftig zugelegt hat folglich auch das MSI MPG Z390 GAMING PRO CARBON, das mit einem HEK von 170 Euro eher zur oberen Mittelklasse zählt. Dieses Board ist laut Werbung von der Ästhetik der Supercars inspiriert und verspricht mit MSI Mystic Light dank Features wie Core Boost, DDR4 Boost und dem M.2 Shield Frozr mehr Leistung. Dabei unterstützt es mit Sockel LGA Intel-Prozessoren der achten und neunten Generation sowie DDR4-Taktraten von bis zu 4.400 MHz.

Zu den Key Selling Points gehören zwei Turbo M.2, mehr Kühlfläche zum Verhindern von Überhitzung und Wärmedrosselung, Game Boost und Audi Boost 4 mit NAHIMIC 3 für mehr Sound. Außerdem verfügt das MSI-Board auch über einen Flash BIOS Button, um per USB-Stick im Handumdrehen das BIOS zu flashen. Das ist Fachjargon für das Überspielen der Mainboard-Firmware.

Abgesehen von dem Gaming-Board von MSI hat Gigabyte bei den erst seit 2019 gelisteten Motherboards die Nase vorn. Das fängt an bei dem Micro-ATX-Board Gigabyte B365M DS3H mit Sockel LGA 1151 Socket, das sich von Platz 216 auf Platz 7 so gut gemausert hat wie kein anderes. Auf Platz 9 und 10 sind zwei weitere Neueinsteiger von Gigabyte, während das nächste von MSI erst auf Platz 12 folgt: Das AMD beziehungsweise AM4-Board MSI B450M PRO-VDH MAX ist allerdings erst seit August gelistet und war vorher auf Platz 147, hat also auch einen Riesensprung nach vorn gemacht.

Bei den CPUs hat AMD als ewiger Zweiter lange Zeit Intel gegenüber kaum einen Fuß auf den Boden bekommen. Aber mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und Intel hechelt eher AMD hinterher. Im ITscope Marktbarometer zeichnet sich seit etwa einem Jahr zunehmend ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Rivalen ab.

Allerdings hat AMD den Spitzenplatz wieder abgeben müssen und statt neun diesmal nur noch acht Prozessoren in die Top 20 gebracht. Aus technischer Sicht ist AMD mit der 7-nm-Architektur aber weiterhin spitze, denn Intel verharrt immer noch in der 10-nm-Fertigungstechnik, kann also auf gleichem Raum weniger Transistoren unterbringen.

Der Intel Core i7 9700K mit acht Kernen und 3,6 GHz hat sich jedoch von Platz 5 auf Platz 1 hochgekämpft und damit die neue CPU-Krone auf. Das ist sicherlich auch auf die Preissenkungen im November als Reaktion auf die Kampfpreise von AMD in dem Segment zurückzuführen. Mittlerweile hat Intel den Preis aber wieder etwas angehoben.

AMD ist mit dem Vorquartalssieger AMD Ryzen 9 3900X mit 12-Core und 3,8 GHz auf Platz 2 abgefallen und mit dem vorherigen Zweitplatzierten 8-Kerner AMD Ryzen 7 3700X mit 3,6 GHz auf Platz 7. Aber das tut dem Ryzen als neuen Rising-Star unter den CPUs keinen Abbruch. Man darf gespannt sein, wie der Kampf der beiden Kontrahenten weitergeht.

Bei den Massenspeicherprodukten ist die Samsung 860 EVO so erfolgreich, dass der koreanische Anbieter mit der SSD in der Ausführung mit 250 GB (MZ-76E250B/EU) und mit 500 GB (MZ-76E500B/EU) Speichervolumen abermals die Doppelspitze einnimmt. Auch die Samsung 860 EVO mit 1 TB (MZ-76E1T0B) hat sich auf Platz 4 gut gehalten. Einziger „Störenfried“ in den vorderen Reihen ist die WD Red mit 4 TB Speichervolumen und 5.000 Umdrehungen pro Minute auf Platz 3.

Samsung ist wie gehabt mit acht SSDs unter den Top 15, Western Digital (WD) mit vier, Seagate und HPE jeweils mit einer und dann fehlt da rein rechnerisch noch einer. Richtig, erstmals ist wieder Intel dabei, genauer mit der Intel Solid-State Drive D3-S4510 Series mit 960 GB Speichervolumen als 2,5-Zöller, die von Platz 47 auf Platz 13 aufgestiegen ist. Auf den hinteren Plätzen finden sich noch Verwandte mit anderen Speicherkapazitäten im ITscope Marktbarometer Q4 2019.

HP Enterprise (HPE) beackert weiterhin fast allein das Server-Feld. Auf dem Siegertreppchen sind unverändert drei HPE ProLiant der zehnten Generation: der HPE ProLiant ML350 und der HPE ProLiant DL380 (jeweils mit einer XEON Silver 4110 CPU) sowie der Einsteiger HPE ProLiant MicroServer mit einem Opteron.

Der HPE ProLiant ML350 Gen10 Base mit einem XEON Silver 4210, das Nachfolgemodell des neuen-alten Klassenbesten, hat den Sprung in die Top 5 geschafft, genauer auf Platz 4, nachdem er im vorangegangenen Quartal Platz 18 inne hatte. Was ihn unterscheidet, ist die nur marginal höhere CPU-Taktrate von 2,2  gegenüber 2,1 GHz und der HEK, der bei dem neuen ProLiant ML350 bei rund 1.675 Euro und damit 150 Euro über dem Vorgänger liegt.

Der Vollständigkeit halber: Der Fujitsu PRIMERGY TX1310 M3 mit einem 3,3 GHz schnellen XEON E3 hat sich um zwei Stellen auf Platz 8 verbessert, das Lenovo ThinkSystem ST50 7Y48 als Server-Tower mit vier Racks und einem Xeon E-2124G mit einer Taktrate von 3,4 GHz sogar von Platz 31 auf Platz 12. Aber ansonsten ist HPE bis Position 26 so ziemlich allein auf weiter Flur bei den Servern im ITscope Marktbarometer.

Speicher- oder Storage-Systeme sind diesmal das Top-Thema im ITscope Marktbarometer. Taiwans Hersteller Synology ist hier weiterhin dominant und bringt noch ein paar Produktneuheiten in die Pole Position.

Nummer 1 ist und bleibt die Synology Disk Station DS218+, und das mit einem großen Vorsprung von 2.088 Klicks, über 1.200 mehr als die Synology Disk Station DS918+ auf Platz 2. Diese ist seit Februar 2019 gelistet, war aber im Vorquartal noch unter ferner liefen auf Platz 148. Dabei ist sie als NAS-Server mit 4 Schächten SATA 6Gb/s / eSATA und 4 GB RAM zum HEK von rund 445 Euro nicht uninteressant.

Die DS218+ zum HEK von 266 Euro auf Platz 1 hat dagegen nur zwei Einschübe. Allerdings nimmt sie ebenfalls SSDs vom Typ M.2 NVMe auf, womit eine hohe Cache-Performance erreicht werden kann. Hinzu kommt auch eine Flexibilität in Bezug auf die Leistung, etwa für zwei parallele Live-Streams mit 4K-Auflösung.

Während Synology sich überwiegend im Umfeld der NAS-Server mit HEKs bis etwa 500 Euro tummelt, visiert HPE mit dem HPE Modular Smart Array 2052 SAN und dem HPE Modular Smart Array 2050 SAN ganz klar das B2B-Segment an. Entsprechend hoch sind auch die HEKs von rund 6.072 Euro respektive 4.048 Euro im Quartalsschnitt. Dafür nimmt Ersteres als Array mit 24 Einschüben aber auch Festplatten mit einer Gesamtkapazität von bis zu 616 TB auf. Das 2052er hat sich um drei Stelle auf Platz 11 verbessert, das 2050er um drei Stellen auf Platz 13 verschlechtert. Aber das soll noch nichts heißen.

Bei dem HPE-Flaggschiff 2052 sind zwei SSDs mit insgesamt 1,6 TB verbaut. Der Vorteil gegenüber Festplatten ist ein deutlich schnellerer Speicherzugriff. Händler dürfte freuen, dass der HEK im neuen Jahr auf derzeit 5.200 Euro kräftig gesunken ist. Somit wäre im ITscope Ranking also Luft nach oben. Vielleicht reicht es im Frühjahr ja schon für einen der ersten fünf Plätze.

Als echter Gipfelstürmer könnte sich nochmal die Synology RackStation RS820+ zeigen. Denn die ist seit Erscheinen im September 2019 von 0 auf Platz 14 gut durchgestartet. Zu den Besonderheiten gehören vier 1GbE LAN-Ports mit Bündelung per Link Aggregation sowie Failover genannte Ausfallsicherheit. Das fast baugleiche Modell Synology RackStation RS820RP+ in der Variante mit redundanter Stromversorgung (dafür RP) findet sich erst auf Platz 28, hat aber auch Potenzial als Aufsteiger im ITscope Marktbarometer für die kommenden Quartale.

Mit den beiden Geräten, die jeweils vier Schächte bieten, zielt Synology offenbar auf das Profi-Segment, wo sich bisher die weit teureren etablierten Anbieter breitgemacht haben. Dabei winken die Asiaten hier mit gerade noch SoHo- und B2C-tauglichen HEKs von um die 1.000 Euro. Schon von daher sind sie eine weitere Beobachtung wert.

Jakob

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