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Dämpft die Griechenland-Gefahr deutsche Kauflust?

Zuletzt hob der Branchenverband Bitkom seine Prognosen und meldete, auch im Export deutscher Güter schneide die Branche gut ab. Was das Inlandsgeschäft der Reseller angeht, gehen aktuelle Daten der Konsumforcher der GfK allerdings davon aus, dass die Bürger viel vorsichtiger bei ihren Anschaffungen geworden sind. “Die ‘Grexit-Gefahr’ dämpft die Konjunkturerwartung“, titeln die Konsumforscher.

Im Konsumklimandex vielleicht unzterschätzt? der Umsatzmotor Onlne-Shopping. (Bild: Shutterstock-dencg)

Dass die Deutschen “etwas verhaltener als im Vormonat” agieren und das Konsumklima leicht zurückgeht, kling erst einmal wie eine Warnung für den Handel. Für Juli prognostiziert der Gesamtindikator zwar eine steigende Einkommenserwartung (den neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung) – aber das reicht offenbar nicht: Die Anschaffungsneigung verzeichne zum Teil deutliche Einbußen, meldet die GfK.

Nach dem Plus im Vormonat ist die Neigung, sich etwas zu kaufen, im Juni wieder zurückgegangen. Der Indikator verliert 5,6 Zähler und weist nun 57,0 Punkte auf. Damit liegt er immer noch knapp vier Zähler über seinem entsprechenden Vorjahreswert. Der Trend weist momentan leicht nach unten, Das Niveau ist jedoch nach wie vor sehr hoch.

Die Konsumforscher vermuten, die aktuelle konjunkturelle Verunsicherung sei ein Grund für die “etwas weniger euphorische Konsumlust“ der Verbraucher. Dafür würde auch sprechen, dass die Sparneigung im Juni erneut etwas angestiegen ist, wenn auch deren Niveau nach wie vor ausgesprochen niedrig bleibt. Doch nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die realen Umsätze des Handels in den ersten vier Monaten um etwa drei Prozent.  

Prüft regelmäßig, wie ausgabegeneigt der deutsche Konsument ist: die GfK (Logo: GfK).

Durch das ungelöste Griechenland-Problem scheinen nun doch die Konjunkturaussichten der deutschen Verbraucher gedämpft zu sein, folgert die GfK. Durch den Sog gehe auch die Anschaffungsneigung zurück. Der Indikator Konjunkturerwartung verliert im Juni 13,4 Zähler und sinkt damit auf 24,9 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Januar dieses Jahres mit 22,5 Punkten gemessen. Damit ist der Aufwärtstrend dieses Indikators vorerst gestoppt.

Der “Grexit” als realistisches Szenario verunsichere die Verbraucher, denn die Folgen eines Ausstiegs Griechenlands aus der EU sind derzeit nicht absehbar. Entsprechend schätzen sie die Konjunkturaussichten weniger optimistisch ein. Alles Unsinn? Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die realen Umsätze in den ersten vier Monaten sogar um etwa drei Prozent.

Erst zum Schluss des Warnschusses beschreibt die GfK: Hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Die Anschaffungsneigung sei ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit “Ja” beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordert – nicht also billige quersubventionierte Drucker oder einfache Billig-PCs. Im Hightech-Business das traditionell schneller wächst als der Rest der Konjunktur, bedeutet dies aloso nur: Luxusoprodukte, die etwas mehr kosten, müssen vom Handel stärker vermarktet werden, um sie verkaufen zu können. Und das, so zeigen die Zahlen, des statistischen Bundesamts, funktioniert sogar im Export Richtung Griechenland.

Zudem ist der Konsum üüber den Onlinehandel mögicherweiise noch nicht komplett in den Prognosen integriert. Hier sollen 2015 in Deutskand sogar über 50 Milliarden Euro erwirtschaftet werden, heißt es in einer Studie von Deals.com.

Manfred Kohlen

Manfred schreibt seit 30 Jahren über Computerthemen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das wird aber nie langweilig, denn die Branche entwickelt sich so rasant, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt.

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