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Die Virtualisierung von Clients birgt ungeahntes Geschäftspotential

Von Michael Vizard

Solution Provider werden die Virtualisierung noch lieben lernen. Denn ohne Virtualisierung funktioniert die Zusammenlegung von Servern nicht. Der Vorteil für Solution Provider liegt dabei eigentlich darin, dass der Kunde mehr IT-Dienstleistungen beansprucht oder sogar größere Server kauft, die ganze Hosts ersetzen.

Doch wie so oft im Leben zeigt sich auch bei der Virtualisierung schnell die Kehrseite der Medaille: Meistens wollen Kunden mit Hilfe von Virtualisierungssoftware lediglich die Performance und den Nutzungsgrad ihrer vorhandenen Server steigern – nicht aber – sehr zum Leidwesen der Reseller – das gesamte Server-System upgraden. Das wird auf die lange Bank geschoben.

Neue Geschäftsmöglichkeiten für Service Provider sind daher eher auf der Client-Seite zu sehen. Desktop-PCs und Notebooks kommen heute mit Dual- oder sogar Quad-Core-Prozessor-Architekturen auf den Markt. Das birgt ungeheures Potential. So könnte es zum Beispiel möglich sein, nicht nur Windows Vista auf einem PC laufen zu lassen, sondern auch, sagen wir, Windows XP oder sogar Linux – und das alles parallel zu Windows Vista auf demselben Rechner.

In einem solchen Szenario könnte zum Beispiel Windows Vista Anwendungen in der Produktion steuern, während Linux kundenspezifische Applikationen regelt. Noch eher vorstellbar wäre jedoch eine Aufteilung der Rechner-Ressourcen innerhalb desselben Betriebssystems: So könnten etwa bestimmte Vista-Tools für geschäftliche Transaktionen geblockt werden, während andere Vista-Tools für persönliche Anwendungen der Mitarbeiter reserviert sind – man denke an Facebook oder die Lieblings-Spiele-Software.

Wie wir alle wissen, gelangt Malware am häufigsten über Mitarbeiter in das Unternehmensnetzwerk, die ohne Restriktion im Internet surfen und Zugang zu Websites haben, auf denen Malware lauert – und die PCs infiziert. Das Leck sind die User selbst. Deshalb wäre eine strikte Trennung zwischen privater und geschäftlicher Nutzung desselben PCs nur allzu ratsam. Technisch möglich ist dies durch Virtualisierung. Dies würde zwar nicht jegliche Sicherheitsvorkehrungen erübrigen, aber es würde erheblich dazu beitragen, potentiellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

Auch die finanziellen Vorteile liegen auf der Hand: Wer Multi-Core-Maschinen auf Client-Seite zulässt, gibt seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre eigenen PCs an den Arbeitsplatz mitzubringen. Denn meistens haben Mitarbeiter zu Hause bessere PCs als am Arbeitsplatz. Also warum nicht die Multi-Core-Prozessoren in diesen Maschinen nutzen, um isolierte Virtual Workspaces zu kreieren? Das würde bedeuten, dass das Unternehmen keine finanziellen Rückstellungen für PCs mehr bilden müsste. Endanwender wiederum müssten nicht gleichzeitig an mehreren Maschinen arbeiten und mit verschiedenen Benutzeroberflächen zurechtkommen.

Daher diskutieren viele Anbieter bereits die Vorteile der Virtualisierung von Clients – angefangen von etablierten Unternehmen wie VMware, Citrix und Microsoft bis hin zu diversen Start-up-Companies. Aus Sicht eines Solution Providers bringt dieser Trend gleich zwei unschlagbare Vorteile mit sich: Erstens ist es weitaus einfacher für Anbieter, Managed Services in autorisierten Client-Umgebungen bereitzustellen. Zweitens sind Kunden heutzutage weitaus leichter für Multi-Core-Prozessoren zu begeistern als für welche Vista-Features auch immer.

In beiden Fällen wird sich die Anwendung und das Management von Clients fundamental ändern. Und wie immer wird der erfolgreichste Solution Provider diesen Wandel anführen und maßgeblich gestalten.

Michael Vizard ist Strategic Content Experte bei Ziff Davis.

rbeuth

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