Acers Channel-Konflikt: Gleichzeitig Chef von Distributor und PC-Hersteller – geht das gut?

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Acer Taiwan macht Lin Chia-chang, General Manager des Grossisten Weblink International, zum General Manager von Acer Taiwan – während Lin weiterhin Chef des größten Distributors des Landes bleibt.

Lin Chia-Chang (Bild: Taipei Times)
Lin Chia-Chang, Chef des größten taiwanischen Distributors Weblink, soll künftig Acer Taiwan steuern. (Bild: Taipei Times)

Mehrere IT-Markenhersteller, deren Produktdistribution auch über Weblink läuft, melden ihre Bedenken darüber an, berichtet der taiwanische Branchendienst Digitimes. Seine Doppelrolle könnte die Prioritäten der Distributionspolitik des Großhändlers beeinflussen, befürchten die anderen Produzenten.

Acers Chef für das Asien-Pazifik-Geschäft Andrew Hou reagiert und betont, dass es bei den anderen von Weblink vertriebenen Produkten fast keine Überlappungen mit den Acer-Geräten gebe. Man solle sich also keine Sorgen um bevorzugte Rollen machen. Acer werde mit seinen Channel-Resellern diesbezüglich noch einmal Kontakt aufnehmen, um die Befürchtungen zu zerstreuen. Auf das Channel-Business werde die Personalie nur begrenzte Auswirkungen haben können.

Weblink-Logo (Bild: Weblink)Derzeit sind zu Beispiel BenQs Geräte, ViewSonics LCD-Monitore, Micro-Star Internationals (MSI) PCs oder Epson- und Canon-Drucker im Vertrieb von Weblink. Auch zahlreiche Software-Produkte wie die von Adobe und Microsoft finden über Weblink ihren Weg in den taiwanischen Handel.

Kommentar eines Bürgers der chinesischen „Computing-Insel“: „Taiwan gehört doch sowieso fast nur noch Acer, das macht doch eh keinen Unterschied“. Das mag stimmen, denn ganze Firmengruppen wie etwa BenQ sind schon aus Acer-Ausgründungen heraus entstanden – und Acer-Gründer Stan Shih ist zudem einer der größten Immobilien-Eigentümer dort.

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