Boston zeigt energieeffiziente IT-Lösungen

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Die IT ist leistungsfähiger geworden. Moderne Serverräume sind ähnlich leistungsfähig wie Rechenzentren in der Vergangenheit. Aber die IT verbraucht auch Energie – zu viel Energie. „Die nächste große Schlacht tobt um die Energieeffizienz“, sagt David Power, Produkt Manager bei Boston. In der Vergangenheit ging es um Performance, erst um schnellere CPUs, dann um mehr Prozessorenkerne in einer einzigen CPU. „Dieses Thema ist durch. Leistung allein ist nicht mehr das Problem“, erklärt Power und präsentiert das Boston Viridis Project, das eine schlüssige, zukunftweisende Antwort auf die Herausforderungen der Rechenzentrumsbetreiber geben soll: In Kooperation mit den Allianzpartnern ARM, Calxeda und Supermicro hat der Infrastrukturhersteller ein Serversystem entwickelt, das nicht nur 1056 Server in einem einzigen Rack ermöglicht, sondern auch den Energieverbrauch gegenüber herkömmlichen Serversystemen um rund 90 Prozent reduziert.

„Datacenter Performance, Cell Phone Power“ lautet das Motto der Lösung, mit der Boston bereits für Aufsehen auf der International Supercomputing Conference in Hamburg gesorgt hatte: Je vier ARM CPUs mit vier Prozessorkarten und bis zu vier GByte Arbeitsspeicher sind auf einer Einschubkarte integriert. Ein eigens entwickeltes 2U-Supermicro Chassis fasst zwölf Einschubkarten also 48 Vier-Kerne-Server. Die Energieaufnahme ist so gering, dass Boston erste Prototypen passiv gekühlt betreibt.

Rund um das Viridis Projekt organisierte die Mannschaft von Boston Deutschland Chef Wolfgang Walter eine Veranstaltung, auf der eine ganze Palette an Rechenzentrumslösungen rund um das Thema Energieeffizienz gezeigt wurde. Zielgruppe waren Systemhäuser, Integratoren, Rechenzentrumsbetreiber und auch die Distribution. „Wir sind immer auf der Suche nach innovativen Lösungen“, erklärt Tarox Geschäftsführer Matthias Steinkamp, „Boston hat sehr interessante Entwicklungen gezeigt“. Gerade Systemhäuser könnten sich mit diesen Lösungen gegenüber den Massenanbietern differenzieren, betont Walter.

Im Münchner Seehaus informierten sich rund 50 Besucher über Infrastrukturlösungen und –technologien, vom ARM-Server über SSD-Caches und Storagelösungen bis hin zu flüssigkeitsgekühlten Systemen. Mit an Bord waren die Partner Supermicro, OCZ, Nexenta und WD.

Besonders interessant ist für Bernd Brüderl, Leiter Vertrieb bei der EUBAG Operation GmbH die Flüssigkeitskühlung: „Auf der einen Seite bedeutet Energieeffizienz immer auch eine Kostensenkung“, erklärt der Manager und verweist auf das Konzept der Green Building Technology, andererseits ermögliche die Technologie die schleichende Ablösung lüftergekühlter Systeme, denn in den hochverfügbaren Rechenzentren, die die EUBAG betreibt, ist eine Migration, die eine Unterbrechung des Betriebs erfordert, ausgeschlossen. „Wenn Sie die Kühlleitungen verlängern, ist es möglich, die Wartung außerhalb des Rechenzentrums vorzunehmen. Dadurch spare ich Zugänge zum Rechenzentrum,“ erklärt Brüderl die Vorteile der Lösung.

Boston Deutschland Chef Wolfgang Walter sieht das Event als Auftakt einer regelmäßig stattfindenden Reihe von Informationsveranstaltungen: „Die Gespräche mit Kunden und Partnern haben uns gezeigt, dass der Informations- und Diskussionsbedarf rund um das Thema Energieeffizienz in der IT sehr groß ist. Wir werden im Markt auch weiterhin Akzente setzen.“