Herstellerlobby Digitimes: Weltweite Notebook-Auslieferungen werden im 1. Quartal 2016 sinken

Köpfe
Notebooks/PCs (Bild': Shutterstock, Maxim-Sosedov)

Digitimes Research meldet zwar, dass die weltweiten Notebook-Auslieferungen im vierten Quartal 2015 zwar leicht gestiegen seien, das aber noch kein Grund für verfrühte Freude ist: Im ersten Quartal 2016 würden die Lieferzahlen um über 16 Prozent fallen, würden Hochrechnungen vorliegender Bestellungen andeuten. Da Digitimes in dem Land produziert wird, in dem mehr als 90 Prozent der Notebooks dieser Welt hergestellt werden (selbst die größten Notebook-Fabriken in der Volksrepublik China gehören Taiwanern), ist diese Aussage durchaus ernstzunehmen.

Digitimes-Logo (Logo: Digitimes)
Berichtet regelmäßig über die Geschäftsbeziehungen der Hardware-Hersteller in Taiwan: Digitimes Research.(Logo: Digitimes)

Derzeit sind die Lagerbestände älterer Geräte in Vertrieb und Handel wohl noch nicht abgebaut – was auc zu weniger Bestellungen im Herkunftsland führt. Selbst der Chef der HP-Computer-Abspaltung HP Inc., Dion Weisler, hatte schon einmal erklärt, dass noch zu viele Windows-8-Geräte in den Lagern schlummern. Doch dann kam die Entwarnung: Hersteller lieferten im vierten Quartal trotz aller Schwäche des PC-Marktes 0,6 Prozent mehr Notebooks aus. Dell und HP als beauftragende Markeninhaber meldeten bessere Zahlen. Auch Asus und seine Zulieferer Pegatron zund Inventec hätten profitiert.

Global Notebook Shipment Forecast (Bild: Digitimes Research)
Die Vorhersagen für den Notebook-Markt beschreiben das saisonale Auf und Ab der Branche (Bild: Digitimes Research).

Aber nun warnt Digitimes Research: Die weltweiten Notebook-Lieferungen werden im aktuellen ersten Quartal 2016 um 16,5 Prozent gegenüber dem vorherigen Vierteljahr fallen, um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das betreffe vor fünf größten Marken; HP und seine Lieferkette würden am meisten leiden, weil man die Lager des Vorquartals noch nicht abgestoßen habe. Dagegen würde Dells Verlust kleiner aussehen, denn die Firmen-Notebooks des Herstellers seien den saisonalen Schwankungen nicht so stark ausgeliefert.

Aber Samsung Electronics werde nach internen Aussagen seinen Fokus von Tablets auf Bnotebooks umschwenken – und wohl der einzige Hersteller sein, der in diesem Bereich einen Quartalszuwachs erreichen könne.

Auftragsproduzent Quanta werde die fallende Auftragsmenge durch HP und Apple ordentlich zu spüren bekommen, und auch die Chromebook-Herstellung würde leiden. Taiwan-intern wird damit wohl Compal der größte Auftragshersteller werden und Quanta vom Thron stoßen.

In seiner Studie „Global notebook shipment forecast, 2016 and beyond“ geht der Digitimes-Research-Report auf alle Einzelheiten der gesamten Lieferekette ein. Für 2017 sehen die Marktforscher wieder einen leichten Aufschwung, für 2018 aber schon wieder einen Rückfall.

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