EMC setzt auf Federation

KöpfeProdukte

Auf der EMC World 2014 hat der Storage-Anbieter das Thema der Neudefinition in den Mittelpunkt gestellt. Die Anwendungen der dritten Generation verändern das Geschäft. Workloads haben verschiedene Anforderungen und EMC setzt dabei auf Best of Breed mit unterschiedlichen Offerten.

Im Blickpunkt steht dabei aktuell XtremIO. Es ist das meistverkaufte All Flash Array auf dem Markt. Da kein Leistungstuning nötig ist, ist es laut EMC besser als die Geräte von Start-Ups, mit deutlich weniger Latenzen. EMC garantiert mit einer Million Dollar, dass die Daten Services ständig verfügbar sind. Es gibt ein Umtauschprogramm für Fremdgeräte. Andy Fenselau, Sr. Director Product Marketing XtremIO bei EMC, erklärt: “Es gibt bei XtremIO bereits 51 Prozent indirekten Verkauf. Es gibt zwei Gründe, warum es einen starken Partnerverkauf gibt. Viele Partner kennen sich schon mit SAP oder Datenbanken aus. Es ist auch einfach zu installieren und für Partner ein starker Fit.” Dabei verkaufen bisher erst 30 Partner weltweit aktiv diese Lösung. Fenselau berichtet aber von starkem Interesse der Händler an Trainings.

Die Strategie von EMC lautet Flash überall. Aber Flash hatte bisher Kapazitätsprobleme, die durch das Rack Scale Flash Storage mit hunderten TBs behoben werden sollen. Es ist zugeschnitten auf die Lösungen von SAP HANA oder Pivotal. Dafür hat EMC die Firma DSSD gekauft, die von Andreas von Bechtolsheim gegründet wurde. Flash hat aber immer noch Preisprobleme und normale Festplatten bleiben wichtig.

ViPR 2.0 gibt es jetzt mit Data Services und Controller, die Unterstützung von Drittsystemen ist verbessert. Der ViPR Controller steht für kostenlose Tests zur Verfügung. Die Elastic Cloud Storage Appliance ist ein komplettes Cloud Scale Storage System mit sieben Konfigurationen und soll mehr als 20 Prozent günstiger als Amazon und Google sein.

CEO Joe Tucci ist stolz auf die hohe Kundenzufriedenheit, die höchste wurde im letzten Jahr erzielt. „IT transformiert die Unternehmen. Das digitale Universum führt dazu, dass sich die Datenmenge in den nächsten zehn Jahren verzehnfacht.“ EMC selbst erzeugt ein Exabyte monatlich. Die Nachfrage nach IT Fachkräften wächst und das Wachstum liegt bei Mobile, Cloud und Big Data. Das führt zur Entstehung des software-definierten Unternehmens. Das ist eine Chance, aber auch ein Risiko. Der vierte große Treiber sind soziale Netzwerke zur dritten Plattform. „EMC setzt auf die Federation Strategy mit den vier Marken EMC, Pivotal, VMware und RSA. EMC investiert zwölf Prozent seines Umsatzes in Forschung und zehn Prozent in Zukäufe, zuletzt DSSD“, so Tucci. “Der Federated Approach bedeutet strategische Abstimmung. Jede Einheit schafft ihr eigenes Ökosystem. Es gibt Account Koordination. Wir machen strategische Übereinstimmung, den Transfer von Talenten. Es gibt unterschiedliche Eigner, etwa GE bei Pivotal und es werden mehr nach dem Börsengang. Wir müssen demonstrieren, dass das Modell funktioniert und transparent sein. Wir wollen die beste aller Welten und lassen Kunden die Wahl. Aber wenn wir zusammenkommen, funktioniert es am besten. Das ist ein einzigartiger Zugang. Die Kunden schätzen oordination. Es ist eher ein Tuning als ein Wandel.”

Die Technologie von DSSD soll Big Data beschleunigen, wie etwa SAP HANA. Es gibt aber noch kein Produkt, dieses kommt wahrscheinlich im Jahr 2015. Konzipiert wurde dies in erster Linie durch ein Team von ehemaligen Sun-Mitarbeitern.

SAP CEO Bill McDermott zeigte sich sehr erfreut über den Kauf den DSSD durch EMC. Dies werde die Partnerschaft von SAP mit EMC und VMware vertiefen. SAP wird eine Cloud Company powered by HANA. Alles soll auf HANA laufen. DSSD ist bereits ein wichtiger HANA Partner.

David Goulden, CEO von EMC2, betont: „Die dritte Plattform der IT redefiniert die Unternehmen. Neue Anwendungen entstehen und Datenmengen steigen, dadurch gibt es eine Redefinition der Storage. Man muss neue und bestehende Anwendungen verbinden. EMC überbrückt diese Lücke. Workloads haben unterschiedliche Anforderungen. Dafür bietet EMC eine Best of Breed Familie mit Atmos, Isilon, VNX und VMAX. Wir sind Marktführer in zahlreichen Bereichen, auch mit VSPEX und VCE. Wir liegen bei Flash weit vor dem Wettbewerb. Das Flaggschiff ist XtremIO, das konsistent und vorhersehbar ist und hohe Leistung bietet. Die Data Services sind always on und inline. Wir deduplizieren immer, bevor wir auf Flash schreiben, das macht uns einzigartig“. Durch das Deduplizieren vor dem Schreiben können konstante IOPs und geringe Latenzen erreicht werden, egal wie viele Informationen geschrieben werden. „Die Wettbewerbssysteme werden damit nicht fertig und haben hohe Latenzen, sind sogar langsamer als eine Floppy Disk (über 100 ms statt 0,1 ms bei EMC)“, erklärt Goulden. EMC bietet eine Echtzeit-Garantie auf die Leistung von einer Million für den ersten Kunden, bei dem XtremIO versagt. Ein Rescue Programm für Wettbewerbskunden soll den Verkauf fördern.

Server Flash hat drei Schwächen: begrenzte Kapazitätsprobleme, proprietär und schwer zu verwalten. Rack Scale soll dies alles adressieren.
VIPR 2.0 kommt dieses Quartal und erlaubt Data Services auf Standard Hardware. Die Kompatibilität zu Drittsystemen ist verbessert
über Open Stack. Block Storage wurde neu eingeführt, basiert auf ScaleIO. Das System skaliert über tausende Knoten. EMC will bei HDFS führen, etwa Hadoop auf HDFS. VIPR 2.0 unterstützt Cloud Scale mit geographischer Replikation. EMC und VMWare arbeiten eng bei software-definierten Storage zusammen. VIPR verwaltet alles außerhalb VSAN und der VIPR Controller ist kostenlos für Test- und akademische Umgebungen.

Partnerprogramm wird erweitert

Philippe Fossé, Vice President Channel EMEA, EMC, stellt die Neuerungen im Partnerprogramm vor: „Wir hören auf die Partner. Diese wollen Flexibilität und Auswahl und Lösungen statt Produkte verkaufen. Deshalb setzen wir auf ein einfaches und profitables Programm.“ Die Händler benötigen keine Produktnachweise mehr, stattdessen sollen sie wählen, in welchen Lösungen sie sich spezialisierten wollen, je nach Geschäftsmodell.

Außerdem geht es um die Integration in der Federation. Das Partnerprogramm soll die Federation abdecken, es also Resellern erleichtern, neben den Lösungen von EMC auch die von VMware, Pivotal und RSA zu verkaufen. Die Zertifizierungen und Trainings werden dafür angepasst, z.B. gilt die Zertifizierung für Cloud Architekten sowohl für VMware als auch für EMC.

Um Einfachheit und Profitabilität zu erreichen, gibt es bei den Zielvorgaben für Rabatte, die bisher für Produkte galt, jetzt ein Ziel je nach Stufe. Die Platin Partner sollen alle Produkte und Service abdecken. Die neue Platinstufe soll nur für sehr wenige Partner offen stehen, sie brauchen ein Solution Center.

EMC will Rabatte zahlen ab dem 1. Dollar Umsatz, je nach Prozentstufe. Die Partner können sich für Kategorien entscheiden. Die neue Anforderung nach Umsatz wird wieder eingeführt. Laut Fossé zeigten sich im Partner Advisory Board die europäischen Mitglieder enthusiastisch. Das neue Partnerprogramm wird weltweit gleichzeitig eingeführt, die Umsatzanforderungen sind aber je nach Land unterschiedlich. Es gibt kein Ziel, die Partnerzahl zu verändern.

Die vier Säulen der Federation

Die vier Säulen der Federation bilden künftig EMC, VMware, Pivotal und RSA. Die fünfte EMC-Tochter VCE bleibt (zunächst?) außen vor. Pat Gelsinger, CEO von VMware, erläutert die Rolle seines Unternehmens im Viererbund:

„Die IT geht in eine software-definierte Zukunft. Es gibt einen tektonischen Wandel, der Status Quo funktioniert nicht mehr. Es gibt drei strategische Prioritäten, das software-definierte Rechenzentrum, die hybride Cloud und end user Computing. Wir stehen kurz vor dem Start unserer end User Computing Plattform.“ Virtual SAN wird die Rolle von VMware bei Storage bestimmen. Der Storage Markt verändert sich schnell. Neue Anwendungsanforderungen und Technologien ziehen ein, getrieben von Server Flash und fallenden Preisen.

„Der Hypervisor eröffnet neue Chancen. Die Software-definierte Storage wird gemeinsam von EMC und VMware vorangetrieben. Vsphere ist die Management-Ebene. VSAN vereinfacht radikal die hypervisor-konvergente Storage. Es ist ein neues Storage Tier und trennt die Hardware von der Software. VSAN bietet TCO Einsparungen von 50 Prozent. Wir hatten 12.000 Beta-Teilnehmer seit dem Start im März. VSAN ist geeignet für virtuelle Desktops, Test und Entwicklung, und Disaster Recovery.“

Die nächste Version von Vsphere wird Vvault enthalten mit automatischem Policy Management. „Die Vision von VMware ist eine radikale Vereinfachung, EMC bietet dazu das umfassende Angebot. Wir wollen alle Anwendungen virtualisieren. Heute starten wir SAP HANA auf vSphere 5.5, der einzige Hypervisor für HANA ist nun VMware mit schneller Provisionierung, Kapazitätsplanung und automatischem Operations Management. Es bietet bessere Service Level, geringere TCO und höhere Leistung ohne Downtime“, erklärt Gelsinger. Templates erlauben die Provisionierung. Ein starkes Partnerökosystem mit Cap Gemini, Deloitte, HP, IBM, T-Systems ist mit am Start.

Der Aspekt Netzwerke und Sicherheit wird von NSX, das seit letztem August auf dem Markt ist, abgedeckt. NSX läuft auf Vsphere, und bietet Geschwindigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. „Für das software-definierte Rechenzentrum ist Management fundamental, um Geschwindigkeit und Agilität mit Kontrolle zu verbinden. Die VMware Cloud Management Platform bietet Cloud Automation, Operations und Business.“

Die hybride Cloud ist sehr wichtig. Selbst 2020 werden 70 Prozent der Ausgaben noch für On-Premise sein. Jeder CIO hat eine fundamentale Auswahl. „Die hybride Cloud ist die Antwort für die Zukunft, das vCloud hybrid Service ist die erste wirklich hybride Cloud, Wir unterstützen mehr Windows Versionen als Microsoft“, betont Gelsinger. Es bietet die nahtlose Erweiterung des on-Premise Rechenzentrums zur public Cloud.

„Wir werden dabei von etlichen Partnern unterstützt, vor allem Service Providern. Zusätzliche Partner Rechenzentren in Europa sind geplant. Es gibt verschiedene Einstiegspunkte, etwa Disaster Recovery.“ Jetzt ist die Cloud Data Recovery verfügbar als hybrider Cloud Service. Auch der Pivotal CloudFoundry on Vcloud hybrid Service ist jetzt verfügbar. „Die mobile Cloud Ära kommt. Es ist eine hybride Cloud Welt“, ist sich Gelsinger sicher.

Paul Maritz, CEO der vor einem Jahr gegründeten Firma Pivotal, stellt sein Platform as a Service Konzept vor: “Es gibt eine profunde Transition der Branche von der zweiten zu dritten Plattform. Der Geschäftswert kommt von Plattformen der dritten Generation. Die Daten müssen übertragen werden.“ Pioniere sind Google und Facebook, sie kommen ohne Papier aus. Die Verbraucherinternetriesen bauen neue Apps für Kunden.

„Die Entwickler müssen nicht mehr konservativ sein, billige Maschinen und Storage helfen. Die Plattform der dritten Generation für Unternehmen kommt von Pivotal. Unsere Reise basiert auf der neuen Hardware von VMware, Amazon, Google etc., die günstige Maschinen und Storage bieten.“

Pivotal baut ein Cloud OS, das Linux für die Cloud. „Der Datensee speichert alles und analysiert es, agile Entwicklung ist nötig. Wir haben im letzten Jahr alles umgesetzt. Cloud Foundry ist das Linux der Cloud und soll von allen Anbietern unterstützt werden.“ Mit dabei sind bereits IBM, HP, SAP, RAX, EMC/VMware sowie ein Ökosystem von Service Providern, z.B. die Swisscom, außerdem Systemintegratoren wie Accenture und Cap Gemini.

„Wir werden die guten Lektionen von Linux umsetzen“, kündigt Maritz an. Die Cloud Foundry distribution Pivotal CF ist implemtiert auf VMware vSphere und Amazon Web Services. Es gibt einen gemeinsamen Cloud Layer für Off- und Online. IBM und HP bieten Angebote auf CF Basis. CF bietet sofortiges dynamisches Routing, Streaming, Logging, App Performance Management. Auto scaling und Scheduling. Es gibt einen App Store für Services. Dieser öffnet das Ökosystem.

„Die Datenbankfähigkeit gewährleistet die Big Data Suite, an der wir arbeiten mit hoher Parallelisierung, komplexes Event Proccessing
Hadoop mit HDFS als gemeinsame Repository in-Memory Data Grid , SQL, TXNs, MPP DB. Die Big Data Suite beinhaltet GemFire, Greenplum, Map Reduce, HAWQ, GemXD.“ Der Kunde soll nur zahlen, wenn tatsächlich darauf zugegriffen wird. Eine pro Prozessorcore Lizenz gibt es seit April. „Wir wollen die Kunden nicht für Daten besteuern. Wir bewegen uns zum HDFS Paradigma mit ultimativer Flexibilität“, verkündet Maritz. Agiles Development mit Koinnovation und Kultur gibt es mit Pivotal Labs und Data Labs sowie Spring, Rabbit, Redis sowie der EMC Federation mit Vipr, Isilon, Vblock und VMware mit vSpehre, vCHS und vCAC.

„Wir arbeiten eng mit der EMC IIG, um Software und Service Fähigkeiten auf CF zu entwickeln“, betont Maritz. Die Angebote von RSA sollen für Sicherheit sorgen und externe und interne Bedrohungen abwehren. CF kann in Minuten ausgerollt werden mit Pivotal Elastic Runtime. Die Provisionierung auf einer Hadoop Instanz geht in Minuten, von hunderten ebenso. Es ist möglich, Anwendungen über verschiedene Clouds auszurollen binnen Sekunden mit drag & drop. „Pivotal sorgt für eine riesige Zeiteinsparung“ bilanziert Maritz.

Lesen Sie auch :