SAP startet Store

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SAP nimmt sich ein Beispiel an Apple und eröffnet einen einheitlichen App Store. Im Gegensatz zum Apple Store ist der von SAP aber nicht auf Privatanwender, sondern auf Unternehmen ausgerichtet. Im SAP Store sollen alle Partner Apps und alle SAP Lösungen angeboten werden, dazwischen wird kein Unterschied gemacht. Dies bisher schon von SAP geführten Einzelstores sollen nun alle in den neuen zentralen einfließen. Bernd-Uwe Pagel SVP Platform Ecosystem & eChannels at SAP AG, erklärt: „Das Store Konzept ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Die Plattform soll ausgebaut werden.“

SAP unterstützt die Anwendungs-Entwickler auch mit dem Partner Edge for Application Development Programm. Ziel ist es, Technologie als Plattform zu verkaufen und Partner zu unterstützen, die geistiges Eigentum (IP) auf Basis SAP entwickeln wollen. „Wir wollen dies hochgradig automatisieren, denn Vereinfachung ist gefragt“, so Pagel. Das Programm wurde Ende Juli gestartet. Es liegen über 250 Bewerbungen vor, 80 Partner weltweit sind live. Ein Soft Launch soll die Prozesse stabilisieren und die Plattform soll ähnlich iOS sein.

„Die Partner brauchen Innovation und Geschwindigkeit und können ihre Marktreichweite erweitern mit dem SAP Store. Sie können auch selbständig an den Markt gehen, mit SAP wird es eine einfache Zusammenarbeit geben“, so Pagel. Das Enablement erfolgt in strukturierter Form mit Self-Service. Bei den Lösungs-Provider sind nicht nur klassische Anwendungsentwickler gefragt, auch Reseller in spezifischer Kernkompetenz und Systemintegratoren programmieren zunehmend selbst. „Viele Reseller implementieren nicht nur, sondern verstärken etwa die Mittelstandslösungen SAP Business One oder SAP All in One mit vielen Add-Ons von Partnern“, betont Pagel. „Die besten Apps kommen von Web Designern, die mit SAP Experten zusammenarbeiten.“ Als Beispiel nennt er eine Anwendung für die Autoinspektion, bei der das Klemmbrett durch das iPad ersetzt wird. Eine Checkliste stellt sicher, dass der Service Bedarf abgedeckt wird. „Neue Anwendungsszenarien sind interessant, um neue Prozesse zu enablen“, berichtet Pagel.

Die Partnerlösung wird im Store nach einer Qualitätssicherung seitens SAP kostenfrei gepostet. Beim Revenue Share werden 15 Prozent von SAP einbehalten. Damit sind die Walldorfer gegenüber den Entwicklern großzügiger als Apple, das 30 Prozent des Umsatzes abgreift: „Die Partner sind damit sehr einverstanden und wir erlauben auch Mischmodelle. Die Partner können auch über andere Kanäle verkaufen“, erklärt Pagel. Die Partner sollen auch Rapid Deployment Solutions (RDS) anbieten. Die Kunden sollen sich sicher sein, es gehe darum das Risiko abzusenken und berechenbar zu sein. „SAP verdient am Partnerprogramm kein Geld, wir schöpfen gar nichts ab,“ stellt Pagel heraus. Der Basis Programm Fee beträgt 2.500 Euro, dafür gibt es für die Partner ein Innovation Pack. Die laufenden Kosten sind strukturiert nach Art der Applications, die ein Partner bauen will: Die meisten kosten 500 Euro pro Jahr Subskription, für Cloud Lösungen sind es 1.800 Euro, dafür gibt es einen Tenant. SAP gibt 25 Entwickler Lizenzen, Service und das Store Listing. „Das ist eher eine Schutzgebühr. Wir wollen gute Technologien.“

SAP will den Store prominent auf SAP.com platzieren. „Große Kunden wie Coca-Cola haben schon Interesse geäußert, über den Store zu kaufen und er wird schon vom Remote-Vertrieb genutzt“, berichtet Pagel.

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