„Die Cloud wird die Hardware der Zukunft“

Köpfe
Paul Maritz, Chief Executive Officer VMware

Was ist das Ziel von Pivotal?

Die dritte Generation der IT ist die Cloud mit neuen Fabrics und dem cloud-fähigen Rechenzentrum. Es geht um Geschäftsmodelle, die kein Gegenstück in der papier-basierten Welt haben. Der Unterschied, den die Cloud macht, ist Probleme angehen, die sich vorher nicht lösen ließen. Die Cloud wird die Hardware der Zukunft. Wir wollen die Portabilität von Clouds gewährleisten und Unternehmen dabei helfen, ähnliche Systeme wie die Internet Riesen Google und Amazon mit ihrer eigenen IT aufzubauen. Wir bauen das neue Betriebssystem für die Cloud Ära mit App Fabric, Cloud Fabric und am wichtigsten Data Fabric. Wir beginnen mit der Cloud Fabric, das Linux für die Cloud.

Welche Rolle wird der Channel in der Entwicklung von Pivotal spielen?

Wir beginnen zunächst einen Dialog mit großen Kunden. Der Channel wird später eine größere Rolle spielen, muss sich mit neuen Anwendungen auseinsetzen und lernen.

Ihr Produkt Pivotal One wird im vierten Quartal kommen. Wird es ein Komplettangebot oder modular aufgebaut?

Pivotal One wird eine modulare Suite werden. Es ist ein Komplettangebot, wird aber mit Modulen ausgebaut.

Welche Rolle spielen ihre Investoren in der Ausrichtung des Unternehmens?

EMC und VMware sowie General Electric unterstützen uns. Nachdenkliche Leute im Management von GE haben das Internet der Dinge vorausgesehen und wollen eine Art von Anwendungen und sie sind dann auf uns zugegangen. Wir stehen für eine neue Generation von Anwendungen. Sie sollen allen in der Branche zur Verfügung stehen. Unsere Investoren setzen die Grundrichtung und wir werden ihnen folgen.

Wie sehen ihre Pläne für eine geographische Expansion aus?

In den meisten großen Märkten haben wir schon Teams, auch in Deutschland. Unser Team in Deutschland umfasst 20 bis 30 Leute und wir können die Ressourcen von EMC und VMware nutzen. In kleineren Ländern verlassen wir uns ganz auf EMC und VMware.

Wie sieht ihre Roadmap aus?

Für die Pivotal Produkte für die Cloud Fabric wird es ein volles Angebot dieses Jahr geben, später wird dies noch erweitert. Die Data Fabric und die App Fabric kommen später. Wir werden das Portfolio im Jahr 2014 ausfüllen und neue Cloud Architekturen schaffen.

Gibt es Kooperationspartner außer ihren Investoren?

Am Cloud Fabric arbeiten wir seit einem Monat gemeinsam mit IBM. Andere werden später dazu kommen. Wir sind bereits in Gesprächen.

Gibt es eine Möglichkeit für Interessenten, sich über ihr Angebot zu informieren?

Nächste Woche wird es die erste Cloud Foundry Konferenz namens „PlatformCF“ in Silicon Valley geben, gleichzeitig mit der Spring One Konferenz, die nebenan stattfindet.

Gibt es bereits Pilotkunden?

Pivotal HD ist schon bei Kunden aus dem Handel oder der Pharmabranche im Einsatz. Es gibt großes branchenübergreifendes Interesse an unseren Lösungen. Es gibt ein sehr positives Feedback von Entwicklern

Wie ist die Verteilung der Mannschaft in ihrem Unternehmen?

Wir haben 1300 Mitarbeiter, davon sind 600 Entwickler, der Rest verteilt sich auf andere Funktionen. Mittelfristig werden wir unser Vertriebsteam aufstocken.

Wird es dann auch Kooperationen mit Systemhäusern geben?

Wir suchen die Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und höherstufigen Value Added Reseller. Wichtig ist für uns, dass diese eine hohe Entwickler- und Datenkompetenz mitbringen. Ich habe bereits mit einigen Sytemintegratoren und VARs gesprochen. Wir haben eine Politik der offenen Tür, sie können neben unseren Entwicklern sitzen.

Wie ist ihre Entwicklermannschaft verteilt?

Unsere Entwickler sind hauptsächlich im Silicon Valley, aber wir haben auch Development Teams in London, Indien und China. Wir haben gelernt, international zu arbeiten. Das Spring Team ist international stark vertreten, auch in Deutschland sitzen entscheidende Leute. Das Entwickler Team wird ausgebaut wie in der Open Source Szene üblich.

Wie sieht ihr Lizenzmodell aus?

Wir setzen auf eine Kombination aus Open Source und kommerziellen Lizenzen. Cloud Foundry wird komplett Open Source.

Wie sehen ihre Umsatzziele aus?

Wir haben vor, eine Milliarde Dollar binnen fünf Jahren zu erreichen. Der Umsatz dieses Jahr beträgt 300 Millionen Dollar. Wir restrukturieren für die Zukunft. Die Jahre 2014 und 2015 werden für uns besonders interessant.

Wo liegt ihr Vorteil gegenüber Wettbewerbern?

Wir sind im April an den Start gegangen, haben aber zehn Jahre Erfahrung. Wichtiger baustein ist die Greenplum MPP Datenbank, für parallele, relationale Abfragen über hunderte Maschinen. Greenplum hat schon zehn jahre Erfahrungen mit parallelen Abfragen, die schwer zu bewältigen sind. Daraus entstand die Pivotal HD. Auch Gemfire hat bereits zehn Jahre Erfahrungen mit Datensystemen, daraus haben wir unser Dateisystem HDFS abgeleitet. Die Integration von Legacy Software ist kompliziert, dafür ist das Spring Integration Framework eine gute Grundlage. Wir haben eine Roadmap für alle drei Fabrics, die Umsetzung wird aber Jahre dauern. Wir haben von unseren Investoren 400 Millionen erhalten. Wir vertrauen darauf, dass wir so subtantielle Investitionen machen können.

Werden Sie Ihr Führungsteam noch ausbauen?

Wir haben das Team für die Führung, das wir brauchen, später werden wir es wohl ausbauen.

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