Microsoft greift seine Partner an

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Die Geschichte von Microsoft und den Tablets ist die Geschichte einer unglücklichen Liebe. 2002 haben die Redmonder das Konzept erfunden, es aber nie geschafft, aus einer kleinen Nische herauszukommen. Dann griff Apple zu, vermarktete Tablets clever und landete einen Riesenerfolg mit dem iPad. Der Neid auf Apple ist bei den Redmondern so groß, dass sie Windows 8 hauptsächlich auf den Einsatz auf Tablets ausrichten und damit riskieren, die traditionellen Anwender zu überfordern. Schon mit dem Ribbon bei Office hat Microsoft den Versuch unternommen, die Gewohnheiten der Nutzer zu ändern und ist damit gescheitert.

Microsoft setzt nun mit dem Surface Tablet und Windows 8 alles daran, Apple zu überholen und verbrennt dabei die Beziehungen zu seinen Partnern. Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten wurden die Hersteller-Partner über den Start von Surface erst sehr kurzfristig informiert. Aus den Reihen der OEM-Partner waren schon zuvor Klagen darüber zu hören, dass für Hersteller wie Lenovo, Dell, HP usw. Kosten in Höhe von 85 Dollar anfallen, wenn sie Windows auf Tablets vorinstallieren, was es sehr schwer macht, gegen Apple beim Preis zu punkten.

Dennoch war die Begeisterung des Channels für Windows 8 Tablets sehr groß. Das dürfte nun schlagartig erkalten, wenn Microsoft plötzlich mit Surface den eigenen Partnern Konkurrenz macht. Über Surface ist wenig bekannt, außer dass es frühestens im Oktober erscheint und keine Angaben über Preise gemacht wurden. Es ist völlig unbekannt, welche Komponentenlieferanten von Microsoft mit der Fertigung beauftragt wurden. Die Versuchung für die PC-Hersteller ist jetzt groß, die Priorität von Windows Tablets herunterzufahren und stattdessen auf das kostenlose Betriebssystem Android zu setzen.

Ach ja, und da ist noch Windows Phone 8. Es ist inkompatibel zu allen bisherigen Windows Handys, einschließlich des erst seit wenigen Tagen in Deutschland erhältlichen Nokia Lumia 900. Wer sich derzeit auf Microsoft verlässt, der ist verlassen.

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