Social Media beeinflussen IT-Kaufentscheider

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Social Media – Facebook, Twitter & Co – sind heutzutage beinahe allgegenwärtig, aber wie wirkt sich ihre Präsenz auf das tatsächliche Verhalten der Menschen aus? Ist das »Mitmachweb« nur ein oberflächliches Phänomen ohne Tiefgang, eine Art Spielzeug? Oder beeinflusst es in konkreter Weise unser Verhalten?

Die Marktforscher von NetMediaEurope haben einen bestimmten Bereich des menschlichen Verhaltens näher untersucht, und zwar einen, der in der IT-Branche von höchstem Interesse ist: die Kaufentscheidungen. Welche Rolle spielen soziale Technologien beim Einkauf von Hightech-Geräten für das Büro und das Unternehmen?

Nur zwölf Prozent der Entscheidungsträger in den IT-Abteilungen – also diejenige Personengruppe, die für IT-Anschaffungen in Unternehmen zuständig ist – glauben, dass die Nutzung von Social-Media-Plattformen ihre Wahrnehmung von Marken sowie ihre Kaufentscheidungen beeinflusst. Die Marktforschungsabteilung befragte rund 500 IT-Entscheider in den größten europäischen Ländern.

NetMediaEurope fand ebenfalls heraus, dass mindestens doppelt so viele IT-Entscheider soziale Online-Netzwerke intensiv nutzen, was sich auch auf ihre Kaufentscheidungen auswirkt. Die Befragten sprachen oft darüber, dass sie Empfehlungen seitens Experten und anderer Personen beherzigen würden, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass diese Art von Information mehr und mehr über Social-Media-Plattformen geteilt und gesucht wird. Es ist denkbar, dass gerade die Transparenz und die Benutzerfreundlichkeit von Social-Media-Tools viele Menschen im Unklaren darüber lässt, wie häufig sie diese eigentlich benutzen.

Der zunehmende Einsatz von Social Media im Enterprise-Bereich verwandelt den IT-Entscheider im Unternehmen laut den Untersuchungsergebnissen immer mehr zum »Kunden 3.0«. Neue Formen von web-basierter Kooperation würden die IT-Einkaufsgewohnheiten verändern.

Die Tatsache, dass einer von acht IT-Entscheidungsträgern sich vor Einkaufsentscheidungen gezielt auf Social-Media-Plattformen informiert, und dass ein Viertel der IT-Verantwortlichen soziale Medien flankierend bei der Entscheidungsfindung nutzt, stellt einen tiefgreifenden Wandel dar. Besonders, wenn man berücksichtigt, dass viele Firmen noch vor wenigen Jahren die Nutzung von Social-Media-Plattformen generell verboten.

Einzelergebnisse

Ein hoher Prozentsatz der IT-Entscheider nutzt Facebook geschäftlich (durchschnittlich 51 Prozent in Europa, in Unternehmen steigt die Zahl auf 73 Prozent an). Twitter und LinkedIn schneiden weniger gut ab – in Unternehmen nutzen 45 Prozent LinkedIn, weniger als 40 Prozent gaben an, auf Twitter aktiv zu sein.

Mehr als die Hälfte aller Befragten teilte mit, dass sie Social-Media-Tools in den verschiedensten Ausprägungen nutzen würden, zum Beispiel zu Kommunikations- und Kooperationszwecken mittels Blogs, Chatrooms, Foren oder in Form von Multimedia-/Video-Programmen und -webseiten. Laut Umfrage setzten rund die Hälfte der IT-Profis Kommunikations- und Kooperationswerkzeuge ein, während Multimediatools bei einem Drittel der Befragten in Gebrauch sind.

Einige länderspezifische Ergebnisse sind ebenfalls erwähnenswert (ein Auszug):

* Deutsche IT-Fachleute sind eifrige Facebook-Nutzer. Sie verwenden viel Zeit auf die Recherche in sozialen Netzwerken und betrachten sie als zuverlässige Informationsquelle in Sachen IT-Einkauf. Sie verlassen sich auf eine Mischung aus traditionellen und modernen sozialen Kommunikationskanälen und nutzen dabei ihr Marketing-Expertenwissen.
* Spanische IT-Manager sehen sich selbst als höchst aktiv im Bereich Social Media, bleiben dabei allerdings auch den traditionellen Marktmodellen treu. Marketing ist nicht ihre Stärke (was unter Umständen an knappen Mitteln liegen könnte), aber Kommunikationstools und -kanäle stehen bei ihnen hoch im Kurs.
* Französische IT-»Prosumer« verhalten sich im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen eher passiv, was die Social-Media-Aktivität betrifft, beim Knüpfen von Kontakten erzielen die Franzosen jedoch Spitzenwerte.
* Italienische IT-Profis sind äußerst technikbegeistert, weniger an Kommunikation interessiert, dafür umso mehr an Kooperation. Diese Gruppe weist das vergleichsweise geringste Interesse an Social-Media-Tools auf; ihr Marktmodell lässt sich am ehesten als »top-down« beschreiben.
* Großbritannien schließlich bleibt der Social-Media-Pionier in Europa, oder anders gesagt, die Twitter-Hauptstadt von Europa. Die britischen IT-Profis verbringen mehr Zeit auf Social-Media-Plattformen und sind dort stärker präsent als ihre Kollegen aus den anderen europäischen Ländern.

Zusammenfassung

Soziale Netzwerke haben Bestand. IT-Fachleute nutzen bereits heute ihr Potenzial, daher sollten diejenigen, die IT-Einkäufer erreichen wollen, sich der gesamten Bandbreite von Social-Media-Kommunikationskanälen bedienen. Allerdings sind sich IT-Profis der Gefahr der Beeinflussung durch Social-Media-Marketing durchaus bewusst und greifen vor allem dann auf die Online-Netzwerke zurück, wenn sie aufgrund von Bewertungen und Empfehlungen den Eindruck haben, persönliche Hilfestellung und Ratschläge von Spezialisten zu erhalten.  

Die komplette Studie können Sie kostenlos per Mail an leserservice@netmediaeurope.com anfordern.

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